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pfalz-magazin Feb-März 2022 Frühjahr

Themen rund um die Pfalz, Frühjahr 2022, Zeitfenster Februar-März

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Foto: © Fotolia<br />

In den westlichen Industrienationen ist die<br />

koronare Herzkrankheit die häufigste zum<br />

Tod führende Erkrankung. Faktoren, welche<br />

die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung<br />

beeinflussen, waren während der letzten<br />

Jahrzehnte von großem wissenschaftlichen<br />

Interesse. Seit den frühen 70er Jahren<br />

wurde in diesem Zusammenhang wiederholt<br />

nachgewiesen, dass der Konsum von Alkohol<br />

die Sterblichkeit bei koronarer Herzkrankheit<br />

senken können. Dabei wurde dem Konsum<br />

von Rotwein eine besondere Bedeutung beigemessen.<br />

So konnte gezeigt werden, dass<br />

das geringere Vorkommen von Herzinfarkten<br />

in Frankreich und der Schweiz im Vergleich zu<br />

anderen Industrienationen neben der mediterranen<br />

Diät auf den verstärkten Rotweinkonsum<br />

in diesen Ländern zurückzuführen<br />

ist.<br />

Die Mechanismen, über die die kardioprotektiven<br />

Effekte von Alkohol und insbesondere<br />

Rotwein vermittelt sind, sind bislang unbekannt.<br />

Es wurden verschiedene Erklärungsmodelle<br />

entwickelt. Unter anderem wurde gezeigt,<br />

dass Wein, Traubenhautextrakt und die<br />

Weininhaltsstoffe Tanninsäure und phenoline<br />

Inhaltsstoffe, die aus dem Holz der Rebenstiele<br />

und der Eichenfässer stammen, gefäßweiterende<br />

Eigenschaften haben. Unklar ist, ob diese<br />

letztgenannten Eigenschaft ein allgemeines<br />

Charakteristikum von Wein ist oder ob verschiedene<br />

Weine spezifisch den Kontraktionszustand<br />

von Blutgefäßen beeinflussen.<br />

Desweiteren ist nicht geklärt, über welchen<br />

Signaltransduktionsmechanismus der gefäßerweiterende<br />

Effekt von Wein vermittelt ist.<br />

Die Kölner Mediziner haben daher den Effekt<br />

verschiedener Weine auf den Spannungszustand<br />

menschlicher Koronargefäßringe und<br />

isolierter Rattenaortenringe untersucht.<br />

Folgende Weine wurden für die Untersuchung<br />

ausgesucht: drei „en Barrique“, d.h. in neuen<br />

Eichenfässern ausgebaute Rotweine (Châteauneuf-du-Pape,<br />

Bordeaux und Barolo), drei in<br />

Stahlfässern ausgebaute Rotweine (ein typischerweise<br />

auf der Maische vergorener Beaujolais<br />

primeur sowie ein Ahr - Spätburgunder<br />

und ein Valpolicella), ein „en Barrique“ ausgebauter<br />

Weißwein aus dem Rioja und ein im<br />

Stahltank ausgebauter Weißwein (Mosel -<br />

Riesling).<br />

Neben den „en Barrique“ ausgebauten französischen<br />

und italienischen Rotweinen erwies<br />

sich auch der auf der Maische vergorene Beaujolais<br />

primeur als gefäßerweiterend. Beim letzteren<br />

war jedoch der Effekt nicht so ausgeprägt<br />

wie bei den roten Barrique-Weinen. Im Gegensatz<br />

dazu wirkten der getestete Ahr - Spätburgunder<br />

und der Valpolicella nicht gefäßerweiternd.<br />

Ebenfalls hatten die untersuchten<br />

Weißweine keinen signifkanten Einfluss gefäßerweiternde<br />

Wirkung auf die Herzkranzgefäße.<br />

Dies galt auch für den „en Barrique“ ausgebauten<br />

weißen Rioja, was darauf hinweist,<br />

dass der Barrique-Ausbau alleine nicht für die<br />

gefäßerweiternde Wirkung bestimmter Weine<br />

verantwortlich ist.<br />

Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias<br />

Telefon 0221 - 478 6205<br />

E-Mail: markus.flesch@medizin.uni-koeln.de<br />

8.00 – 20.00<br />

8.00 – 19.00<br />

die besten Winzer auf www.<strong>pfalz</strong>-wein.info<br />

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