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Lebenslust_Goettingen_Fruehjahr_2022

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lebenslust:gö LESEN 39

Roman

VON CARL-OTTO

VON MOPSVELDEN

TEIL 28

Carl-Otto von Mopsvelden, seines Zeichens reinrassiger Mops

aus edelstem Hause und unseren Lesern als langjähriger

Kolumnist bekannt, erschließt sich neue literarische Horizonte:

Exklusiv veröffentlichen wir an dieser Stelle das bemerkenswerte

Erstlingswerk dieses tierischen Nachwuchsautoren

als Fortsetzungsroman.

Ein Mops

auf Irrwegen

Was bisher geschah: Die Befreiungsaktion

für die schöne Olivia ist in vollem

Gange. Carl-Otto und seine vierbeinigen

Freunde kennen keine Furcht und setzen

alles auf eine Karte. Wird der Coup gelingen

können?

Und während die tapferen Vierbeiner

auf entschlossener Pfote in

Richtung Tür und Freiheit marschierten, spielten

sich draußen auf der Straße beängstigende

Szenen ab. Ayk, Till und Daggi hatten

sich kaum auf dem Asphalt niedergelassen,

als schon das erste Auto mit großer Geschwindigkeit

herangefahren kam. Die

Hunde wussten aus der langen Zeit, die Sie in

dem Waggon am Güterbahnhof verbracht

hatten, welche Gefahr von den rollenden

Körbchen der Zweibeiner ausgehen kann.

Nur allzu oft hatten sie von ihrem Versteck

aus den regen Verkehr auf den umliegenden

Straßen beobachtet und dabei so manchen

Unfall gesehen. Dies hatte ihnen immer wieder

Angst gemacht und sie hatten sich daher

meistens von den befahrenen Wegen ferngehalten.

Kein Wunder also, dass die drei Vierbeiner

vor Angst zitterten wie Espenlaub, als

die beiden Lichtkegel der Scheinwerfer sich

scheinbar unaufhaltsam auf sie zu bewegten.

„Jetzt gilt es! Bleibt standhaft!“, hechelte

Daggi den beiden Cockerspanieln mit grimmiger

Entschlossenheit zu. „Irgendwann

muss er uns sehen und so gut kenne ich die

Zweibeiner: Bevor die ihre geliebten Autos

beschädigen, muss so einiges passieren.

Glaubt mir, der überfährt uns nicht…“ Und

tatsächlich, nur wenige Augenblicke später,

als das Fahrzeug ihnen schon gefährlich nahegekommen

war, hatte der Fahrer das Hindernis

welches die drei Vierbeiner bilden,

gesehen und drückte erschrocken auf die

Bremse. Mit quietschenden Reifen kam der

blecherne Koloss zum Stehen. Die Tür sprang

auf und ein erregt kläffender Zweibeiner

sprang den Hunden entgegen. „Was soll das?

Verschwindet, ihr dummen Köter, ich muss

weiter.“ Ayk beäugte den vor Zorn und Überraschung

bebenden Menschen belustigt. „Na,

das hat ja gut geklappt. Jetzt wollen wir mal

sehen, wie wir den komischen Kerl noch

etwas mehr ärgern können“, kläffte er freudig

und setzte sich langsam in Bewegung von

der Straße herunter.

Till und Daggi folgten ihm und gaben den

Weg scheinbar frei. Doch kaum hatte sich der

Zweibeiner wieder in sein Gefährt hineingesetzt

und den Motor gestartet, trotteten die

drei Hunde gemächlichen Schrittes mitten

auf die Fahrbahn, wo sie sich erneut niederließen.

Wütendes Hupen war die Antwort,

und ein zweites Mal stieg der Zweibeiner aus

und stapfte entschlossen auf die drei Hunde

zu. Doch die ließen sich jetzt nicht einschüchtern.

Sie stellten sich auf, sträubten die Nakkenhaare

und knurrten und fletschten, dass

es nur so eine Freude war. Nun sind zwei Cokkerspaniel

und ein Jack Russel Terrier nicht

unbedingt so gefährlich wie ein Wolfsrudel,

wenn sich allerdings drei Vierbeiner auf 12

Pfoten entschlossen aufstellen, die Lefzen

hochziehen und alle Zähne zeigen, kann dies

ein durchaus furchterregender Anblick sein.

Der Zweibeiner jedenfalls war beeindruckt

und begab sich fluchtartig in sein Fahrzeug

zurück. Was folgte, war ein minutenlanges

Hupkonzert, doch auch davon ließen sich die

drei Freunde nicht beeindrucken. Die Straße

blieb versperrt.

Es dauerte nicht lange, da kam ein zweites

Fahrzeug die Straße entlang, dann ein drittes,

schließlich ein viertes. Wohl oder übel mussten

die Zweibeiner ihre fahrbaren Untersätze

anhalten, denn die Hunde dachten nicht

daran, die Fahrbahn freizugeben.

„Das klappt ja ganz hervorragend“, kläffte Till

triumphierend, „nur noch eine Frage der Zeit,

bis sie die anderen Zweibeiner rufen, die alle

herumkommandieren und immer für Ordnung

sorgen. Wartet es nur ab.“ Und richtig,

es dauerte nur wenige Augenblicke, da hatte

schon der erste der Zweibeiner seinen kleinen

Fernsprecher hervorgeholt und begann

aufgeregt hineinzukläffen.

Geht der Plan tatsächlich auf? Lesen Sie mehr

in der nächsten Ausgabe…

Verschwindet

ihr dummen Köter!

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