CHI #13 | Ausgabe 4/22

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nach dem verlorenen Glück“ bestärkte
mich dabei enorm und gab mir die
Sicherheit, dass sowohl das Tragen als
auch das Stillen völlig natürlich und
außerordentlich wichtig für die frühkindliche
Entwicklung sind.
Heute ist meine Tochter zu einer
jungen Erwachsenen herangereift,
frei von oralen Süchten, Empathin
mit stabilem Selbstwert, und bestätigt
unsere Einstellung eindrucksvoll.
DAS NATÜRLICHSTE DER WELT
Es gibt kein Tier, das nicht genau
weiß, wie es seine Jungen behandeln
muss, damit sie sich optimal entwickeln,
wie Rainer Taeni in seinem
Vorwort zum Buch beschreibt. Generationen
von Müttern haben sich in
der Vergangenheit von den vermeintlichen
Autoritäten der Wissenschaft
belehren, verunsichern und letztlich
von ihrem instinktiven Weg abbringen
lassen. Erfreulicherweise hat
sich das Bewusstsein mit den Jahren
soweit verändert, dass sowohl Stillen
als auch Tragen für viele Mütter und
Väter wieder selbstverständlich geworden
ist. Doch es gibt Luft nach
oben: Einer Umfrage von MAM Babyartikel
zufolge stillt knapp die Hälfte
der Mütter bis zu etwa einem Jahr,
nur jede Fünfte länger.
Stillen ist so viel mehr als Nahrungsaufnahme:
Das Baby erlebt Körpernähe
und innigen Kontakt zur Mutter,
aber auch auf Mama hat es beruhigende
Wirkung. „Ein sinnliches Potpourri
aus Haut- und Blickkontakt,
Gerüchen, Lauten und dem Still- und
Kuschelhormon Oxytocin stärkt die
Bindung und das Vertrauen“, so die
- johann wolfgang von Goethe
österreichischen Hebammen, die
bei Stillproblemen hilfreich zur Seite
stehen (hebammen.at). Stillen fördert
auch die Rückbildung nach der
Schwangerschaft und reduziert das
Risiko von Brustkrebs.
Verwunderlich ist nur noch die Reaktion
so mancher Zeitgenossen über
Stillmütter in der Öffentlichkeit. Doch
davon sollte sich keine Mutter irritieren
lassen. Zeigt es doch nur, wie
sehr manche Mitmenschen noch von
den natürlichsten Dingen der Welt
entfernt sind.
Stillen ist ein Geschenk für
das ganze Leben, an das Kind
und auch an die Gesellschaft.
ADOBESTOCK
- katja gilbert, stillbeauftragte
BUCH.TIPP
AUF DER SUCHE NACH
DEM VERLORENEN
GLÜCK
Jean Liedloff
220 Seiten
MUTTERMILCH: MASSGESCHNEIDERT FÜR
WINZIGE MENSCHEN
Vor allem zu Beginn der Stillzeit kann es zu vielen
Fragen und dem einen oder anderen Problem
kommen. Zu viel oder zu wenig Milch? Schmerzende
und entzündete Brustwarzen, Milchstau &
Co können vor allem Erstgebärende verunsichern.
In Stillgruppen treffen sich Stillmütter nicht nur
zum Austausch mit Gleichgesinnten, sondern
finden hier auch Unterstützung durch Hebamme
oder Stillberaterin zu vielen Fragen in der ersten
Babyzeit. Stillberatung und Stillgruppen findet
man meist in unmittelbarer Nähe - Hebammen
und Kinderärzte haben dazu Tipps.
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