18.09.2022 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.4

Die Verschmutzung des Planeten findet aber auch im Kleinen statt und betrifft uns ganz direkt. Denn täglich nehmen wir unzählige Gifte durch die Nahrung, Kosmetik oder Alltagsgegenstände in uns auf. Welches sind die größten Gefahren und wie kann man sich im Alltag davor schützen?

Die Verschmutzung des Planeten findet aber auch im Kleinen statt und betrifft uns ganz direkt. Denn täglich nehmen wir unzählige Gifte durch die Nahrung, Kosmetik oder Alltagsgegenstände in uns auf. Welches sind die größten Gefahren und wie kann man sich im Alltag davor schützen?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HIV<br />

POSITIV LEBEN:<br />

Dank moderner Medikamente sind Menschen<br />

mit HIV nicht mehr ansteckend<br />

In Deutschland leben aktuell rund 88.000 Menschen<br />

mit HIV. Dank moderner Medikamente führen sie<br />

heutzutage ein normales Leben. Bei erfolgreicher<br />

Therapie liegt ihre Viruslast unter der Nachweisgrenze<br />

und sie sind nicht mehr infektiös. Trotzdem werden<br />

Menschen mit HIV häufig auf ihre Diagnose beschränkt,<br />

stigmatisiert und diskriminiert.<br />

Foto: privat<br />

Holger Rovini,<br />

Arzt und Medizinischer Direktor<br />

bei ViiV Healthcare Deutschland<br />

Herr Rovini, sind Menschen mit HIV heutzutage<br />

tatsächlich nicht mehr ansteckend?<br />

Unter einer erfolgreichen Therapie sind<br />

Menschen mit HIV in der Tat nicht mehr<br />

ansteckend. Ziel der Behandlung ist es in<br />

erster Linie, die Viruslast dauerhaft unter<br />

die Nachweisgrenze zu senken. Unter der<br />

Viruslast versteht man die Virusmenge im<br />

Blut. Mit modernen Medikamenten kann man<br />

diese so stark senken, dass die Viren über<br />

einen Bluttest nicht mehr nachzuweisen sind<br />

und auch nicht mehr auf andere übertragen<br />

werden können. Das wurde erstmals 2008<br />

mit dem sogenannten „Swiss Statement“<br />

postuliert und seit 2011 in mehreren großen<br />

Studien gezeigt. Mit Verzögerung spiegelt<br />

es sich auch in den EACS (European AIDS<br />

Clinical Society)-Richtlinien und anderswo<br />

wider: Es gilt das Prinzip U=U (engl. undetectable<br />

= untransmittable), also nicht nachweisbar<br />

= nicht übertragbar. Das bedeutet,<br />

HIV-positive Menschen können sogar ohne<br />

das Risiko einer Übertragung ungeschützten<br />

Geschlechtsverkehr haben.<br />

Spielt HIV dann im Leben eines HIV-positiven<br />

Menschen noch eine Rolle?<br />

Auch wenn eine HIV-Diagnose ein einschneidendes<br />

Erlebnis sein kann, macht sie langfristig<br />

im Alltag eines Menschen nur noch einen<br />

kleinen Teil aus. Selbst die Lebenserwartung<br />

entspricht in Westeuropa annähernd der von<br />

Menschen ohne HIV. Natürlich müssen die<br />

Medikamente konsequent eingenommen werden<br />

und es gibt regelmäßige Check-ups beim<br />

Arzt. Ziel ist es, dass HIV ein so kleiner Teil wie<br />

möglich im Leben wird. Da<strong>für</strong> möchten wir<br />

<strong>für</strong> alle HIV-Positiven die optimale Therapie<br />

bieten.<br />

Es gibt also ganz unterschiedliche<br />

HIV-Therapien?<br />

Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse<br />

und es gibt mittlerweile viele verschiedene<br />

Medikamente. Wenn die HIV-Therapie individuell<br />

auf diese Bedürfnisse angepasst wird, kann<br />

das einen entscheidenden Einfluss auf eine<br />

langfristig hohe Lebensqualität von Menschen<br />

mit HIV haben.<br />

80 <strong>CHECK</strong> | AUSGABE 4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!