BODEN 2030 - Difu.de
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II Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
10<br />
1 Welche Entwicklungen beeinflussen die<br />
Bo<strong>de</strong>npolitik zukünftig maßgeblich?<br />
Die Bo<strong>de</strong>npolitik wird maßgeblich durch<br />
<strong>de</strong>mografische, gesellschaftspolitische,<br />
wirtschaftliche und klimatische Faktoren<br />
beeinflusst, die sich auf die Nachfrage und<br />
das Angebot an Wohnbauland und Einfamilienhäuser<br />
auswirken.<br />
Zu <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>de</strong>mografischen Ein- Wirtschaftliche und wirtschaftspolitische<br />
flussfaktoren gehört die Entwicklung <strong>de</strong>r Entwicklungen beeinflussen Angebot und<br />
Zahl <strong>de</strong>r privaten Haushalte, die mittelfri- Nachfrage auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>nmarkt ebenfalls.<br />
stig trotz rückläufiger Bevölkerung noch zu Einerseits wirken sie weiter diversifizie-<br />
einem Anstieg <strong>de</strong>r Nachfrage nach Bauland rend auf die Nachfrage durch das Erfor-<br />
und Wohnraum führt. Mitverantwortlich <strong>de</strong>rnis flexibler Nutzungsmöglichkeiten,<br />
für <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r Nachfrage durch stei- an<strong>de</strong>rerseits wirkt sich die Verän<strong>de</strong>rung<br />
gen<strong>de</strong> Haushaltszahlen ist auch <strong>de</strong>r Wohn- <strong>de</strong>r öffentlichen För<strong>de</strong>rungsmittel sowie<br />
flächenbedarf. Dieser wird nach <strong>de</strong>n Pro- die Entwicklung <strong>de</strong>r Realeinkommen und<br />
gnosen in <strong>de</strong>n nächsten Jahren ebenfalls <strong>de</strong>r Wirtschaftslage bei steigen<strong>de</strong>n Kosten<br />
weiter steigen.<br />
allgemein senkend auf die Quantität <strong>de</strong>r<br />
Nachfrage nach Wohnbauland aus.<br />
Auch die Entwicklung <strong>de</strong>r Altersstruktur<br />
wirkt sich auf bo<strong>de</strong>npolitische Fragestellungen<br />
aus. Zum Einen verbleibt eine immer<br />
älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bevölkerung länger am<br />
Wohnstandort, so dass Einfamilienhäuser<br />
immer später für nachrücken<strong>de</strong> Generationen<br />
frei wer<strong>de</strong>n, zum An<strong>de</strong>ren wird die ältere<br />
Generation aber auch mobiler, verlässt<br />
verstärkt <strong>de</strong>n bisherigen Wohnstandort und<br />
zieht in zentralere Lagen um, so dass hier<br />
ein neues Nachfragepotenzial entsteht. Im<br />
Bereich <strong>de</strong>s individuellen Wohnungsbaus<br />
ist dagegen mit Nachfragerückgängen zu<br />
rechnen, weil die nachfragerelevanten Altersgruppen<br />
abnehmen.<br />
Der Anteil <strong>de</strong>r Personen mit Migrationshintergrund<br />
an <strong>de</strong>r Bevölkerung nimmt stetig<br />
zu. Mit steigen<strong>de</strong>r Eigentumsquote steigt<br />
auch <strong>de</strong>r Einfluss dieser Personengruppe<br />
auf die Stadtentwicklung und die Be<strong>de</strong>utung<br />
für die Bo<strong>de</strong>npolitik, auch wenn sich<br />
durch Personen mit Migrationshintergrund<br />
keine grundsätzlich an<strong>de</strong>ren Nachfragepotenziale<br />
ergeben.<br />
Die Gesellschaft differenziert sich zunehmend,<br />
was sich insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Vielfalt<br />
<strong>de</strong>r Haushaltstypen wi<strong>de</strong>rspiegelt. Entsprechend<br />
<strong>de</strong>r individuellen Ansprüche und Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
entwickelt sich damit auch eine<br />
immer differenziertere Nachfrage.<br />
Auch die Angebotsseite verän<strong>de</strong>rt sich<br />
durch die zunehmen<strong>de</strong> Zahl an Brachflächen,<br />
die für eine Reaktivierung genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Insbeson<strong>de</strong>re Lagen im Innenbereich<br />
gewinnen an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r klimatischen Bedingungen<br />
führen zu einer negativen Beeinflussung<br />
<strong>de</strong>r Wohnqualität in <strong>de</strong>n innerstädtischen<br />
Lagen (Überhitzung). Die<br />
Nutzung von Flächen kann sich daher nicht<br />
mehr nur auf Baulandbereitstellung beschränken,<br />
son<strong>de</strong>rn muss auf die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r klimatischen Situation durch die<br />
Schaffung bzw. Freihaltung von Grün- und<br />
Wasserflächen abzielen.<br />
Die Klimaverän<strong>de</strong>rungen beeinflussen zu<strong>de</strong>m<br />
auch die Nutzbarkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns. Bauland<br />
kann nicht (mehr) überall geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n. Klimatisch bedingte Restriktionen<br />
(wie z. B. Hochwasser) bestimmen die Nutzbarkeit<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns zunehmend.