BODEN 2030 - Difu.de
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44 zu Fragen <strong>de</strong>r Grundstückswerte<br />
und <strong>de</strong>r Problematik <strong>de</strong>r<br />
Wertermittlung im Stadtumbau<br />
vgl. Dransfeld et al. 2007<br />
45 hierzu vgl. Strategien <strong>de</strong>s<br />
Baulandmanagements zur Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Innenbereiches in<br />
Dransfeld et al. 2004<br />
40<br />
Innerstädtische Wohnlagen mit unmittel- Baulandangebote zu schaffen. Der ‚klasbarem<br />
Zugang zur relevanten Infrastruksische‘ Mietwohnungsbau ist zwar seit Jahtur<br />
gewinnen auch vor <strong>de</strong>m Hintergrund ren rückläufig, gera<strong>de</strong> für ‚experimentelle‘<br />
gesellschaftspolitischer Entwicklungen an Wohnprojekte fin<strong>de</strong>n sich aber zunehmend<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
Nachfrager, die auch über die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
finanziellen Mittel verfügen.<br />
Die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen haben zur<br />
Folge, dass es einerseits mehr Haushalte<br />
mit verhältnismäßig hohem Einkommen<br />
und entsprechen<strong>de</strong>n Ansprüchen an die<br />
Wohnsituation gibt, an<strong>de</strong>rerseits aber<br />
auch immer mehr Haushalte, die in ihren<br />
finanziellen Mitteln begrenzt sind. Ziel <strong>de</strong>r<br />
kommunalen Bo<strong>de</strong>npolitik kann es daher<br />
nicht sein, lediglich einen Teil <strong>de</strong>r Nachfrage<br />
durch die Entwicklung hochwertiger<br />
Wohnstandorte zu bedienen und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Teil <strong>de</strong>r Nachfrage ausschließlich <strong>de</strong>r<br />
freien Marktentwicklung zu überlassen.<br />
Die kommunale Bo<strong>de</strong>npolitik muss sich daher<br />
künftig verstärkt in <strong>de</strong>r Bestandsoptimierung<br />
mit Aufwertungs-, Umbau- und gegebenenfalls<br />
auch Rückbaumaßnahmen engagieren.<br />
Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ist aber auch für<br />
Zielgruppen mit höheren Ansprüchen ein<br />
entsprechen<strong>de</strong>s Angebot zu entwickeln.<br />
Es gibt vielfältige urbane Potenziale, die<br />
sich nicht immer auf die (unmittelbare)<br />
Entwicklung von Bauland beschränken.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re in schrumpfen<strong>de</strong>n Regionen<br />
fallen Flächen frei, auf <strong>de</strong>nen auf Grund<br />
rückläufiger Baulandnachfrage kein Bauland<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n kann. Hier gilt es<br />
verstärkt über Möglichkeiten nachzu<strong>de</strong>nken,<br />
nicht-bauliche, ggf. auch temporär<br />
begrenzte (Zwischen-)Nutzungen zu etablieren<br />
und entsprechen<strong>de</strong> Konzepte zu<br />
entwickeln. Indirekt dienen auch solche<br />
Flächen <strong>de</strong>r Qualitätssteigerung für die<br />
vorhan<strong>de</strong>nen / verbleiben<strong>de</strong>n Wohngebiete,<br />
in<strong>de</strong>m das Wohnumfeld und somit auch <strong>de</strong>r<br />
Wohnstandort aufgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
Kommunale Bo<strong>de</strong>npolitik ist unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Entwicklungen nicht ausschließlich<br />
auf die För<strong>de</strong>rung von Immobilienerwerb<br />
auszurichten, son<strong>de</strong>rn muss<br />
auch eine steigen<strong>de</strong> Zahl von Nachfragern<br />
auf <strong>de</strong>m Mietsektor berücksichtigen. In<br />
Verbindung mit zunehmend nachgefragten<br />
flexiblen Wohnformen sind entsprechen<strong>de</strong><br />
Eine weitere Zielsetzung kommunaler Bo<strong>de</strong>npolitik<br />
sollte die Stabilisierung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n-<br />
und Immobilienwerte in stagnieren<strong>de</strong>n /<br />
schrumpfen<strong>de</strong>n Regionen bzw. eine Senkung<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>npreisniveaus in wachsen<strong>de</strong>n<br />
Regionen sein. Der Stellenwert <strong>de</strong>r Immobilie<br />
als Wertanlage o<strong>de</strong>r Alterssicherung ist<br />
wesentlich auch von <strong>de</strong>r (erwarteten) Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s örtlichen Immobilienmarktes<br />
abhängig, d. h. die Wie<strong>de</strong>rveräußerbarkeit<br />
zu einem angemessenen Preis beeinflusst<br />
zunehmend die Kaufentscheidungen <strong>de</strong>r<br />
Nachfrager. 44<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r kommunalen Baulandpolitik<br />
zum Umgang mit <strong>de</strong>n sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ist <strong>de</strong>r<br />
Vorrang <strong>de</strong>r Innenentwicklung. Dies ist<br />
nicht nur unter Nachfragegesichtspunkten<br />
von Be<strong>de</strong>utung: Innenentwicklung ermöglicht<br />
auch eine bessere Optimierung<br />
<strong>de</strong>r knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n öffentlichen Mittel<br />
durch räumliche Konzentration (auch <strong>de</strong>r<br />
Infrastruktur) und wirkt sich positiv auf die<br />
Kommunalfinanzen aus.<br />
In <strong>de</strong>n innerstädtischen Bereichen sind<br />
Baulandpotenziale vielfach begrenzt. Die<br />
Reaktivierung von Brachflächen o<strong>de</strong>r auch<br />
die Um- bzw. Neunutzung nicht mehr<br />
nachfragegerechter Immobilienbestän<strong>de</strong><br />
(gegebenenfalls auch im Rahmen von Abbruchmaßnahmen)<br />
bietet vielen Städten<br />
und Gemein<strong>de</strong>n noch Potenziale, <strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>n Innenbereich gerichteten Nachfrage<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Entwicklungs- und<br />
Vermarktungshemmnisse erschweren die<br />
Reaktivierung von Brachflächen jedoch<br />
häufig. Marktfähige, d. h. nachfrageorientierte<br />
Nutzungskonzepte sollten daher in<br />
die städtebaulichen Gesamtkonzepte eingebun<strong>de</strong>n<br />
und in die kommunale Bo<strong>de</strong>npolitik<br />
integriert sein. 45<br />
Wichtig ist auch eine enge Kooperation mit<br />
<strong>de</strong>n Investoren (Public Private Partnership),