BODEN 2030 - Difu.de

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7 Gibt es Zukunftschancen für
Einfamilienhausgebiete?
‚Ausgedünnte‘ Einfamilienhausgebiete führen
zu einer vergleichsweise teuren Vorhaltung
von Infrastruktur für verhältnismäßig
wenige Bewohner. Eine Nachverdichtung
kann zu einer ökonomisch sinnvolleren
Nutzung der Infrastruktur führen, wenn
entsprechende Potenziale in einem Gebiet
vorhanden sind, d. h. große Grundstücke
und städtebauliche Strukturen, die durch
eine Verdichtung nicht zerstört werden.
Vor dem Hintergrund der Vermeidung der
weiteren Ausweisung von Einfamilienhausgebieten
‚auf der grünen Wiese‘, die
in wenigen Jahrzehnten von den gleichen
Problemen betroffen sein werden wie die
Einfamilienhausgebiete der 1950er bis
1970er Jahre, stellt die Nachverdichtung
dort, wo sie möglich ist, eine sinnvolle Alternative
zur Neuausweisung von Bauland
dar.
Die Alternative ‚Vermietung statt Verkauf‘
kann Vermarktungsprobleme zumindest
zeitweise lösen. Hierdurch können Interessenten
erschlossen werden, für die ein Kauf
aus persönlichen oder finanziellen Gründen
nicht in Frage kommt und die daher Mie-
tobjekte suchen. Auch als Alternative zu
einem Verkauf zu einem verhältnismäßig
niedrigen Preis kommt eine Vermietung aus
Sicht des Eigentümers in Frage. Diese kann
die Eigentümer aber vor Probleme stellen,
wenn Ausstattung, energetische Effizienz
und Lagequalität nicht der Nachfrage entsprechen.
Die Monostrukturierung der Einfamilienhausgebiete
ist neben der Lage ein wesentlicher
Grund für die vorhandenen und
künftig noch zu erwartenden Probleme. Die
Erschließung des Bestandes für vielfältige
Bevölkerungsgruppen und Haushaltstypen
mit unterschiedlichsten Ansprüchen könnte
einen Lösungsansatz darstellen, ist aber nur
im Rahmen privater Initiativen umzusetzen.
Die öffentliche Hand kann hierauf keinen
Einfluss nehmen, sondern nur die Rahmenbedingungen
über die Steuerung der
Baulandbereitstellung, Förderprogramme
oder auch Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen
optimieren.
Leerstand stellt zurzeit noch kein Problem
dar. Einfamilienhausgebiete in guten Lagen
werden auch künftig vermarktbar sein.