BODEN 2030 - Difu.de
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Aus Klimaschutzgesichtspunkten erscheint<br />
das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r kompakten Stadt wirkungsvoll.<br />
Bezogen auf die Folgen <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls<br />
(insbeson<strong>de</strong>re die prognostizierten<br />
Temperaturanstiege) ist die kompakte Stadt<br />
jedoch anfälliger. Eine ‚perforierte Stadt‘<br />
in schrumpfen<strong>de</strong>n Regionen könnte Vorteile<br />
für lokale klimatische Effekte (z. B.<br />
Frischluftschneisen) bieten. Insofern greifen<br />
<strong>de</strong>mografische und klimatische Entwicklungen<br />
ineinan<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn einerseits<br />
wirken sich die <strong>de</strong>mografischen Entwicklungen<br />
auf <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l aus (Flächenfreisetzungen),<br />
an<strong>de</strong>rerseits beeinträchtigt<br />
<strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l die Bevölkerung vor <strong>de</strong>m<br />
Hintergrund <strong>de</strong>r älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gesellschaft<br />
überdurchschnittlich.<br />
Die Zunahme <strong>de</strong>r durchschnittlichen Temperaturen<br />
führt zu einer Überwärmung<br />
und mangeln<strong>de</strong>n Durchlüftung von Innenstädten<br />
mit entsprechend negativen Folgewirkungen<br />
für die Wohn- und Aufenthaltsqualitäten.<br />
Wer<strong>de</strong>n die klimatischen<br />
Bedingungen künftig in <strong>de</strong>n Städten fühlbar<br />
schlechter, so kann sich dies auf die<br />
Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum<br />
auswirken. Die Zielsetzung einer Stärkung<br />
<strong>de</strong>r innerstädtischen Qualitäten wird<br />
somit ohne Gegensteuerungsmaßnahmen<br />
nicht bzw. nur eingeschränkt erreichbar.<br />
Hinzu kommt die Zunahme von Starkregenereignissen.<br />
Diese führt in Verbindung mit<br />
<strong>de</strong>r negativen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionalität<br />
zu einem höheren Oberflächenabfluss,<br />
so dass mit einer steigen<strong>de</strong>n Anzahl<br />
von Hochwasserereignissen gerechnet<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Zu<strong>de</strong>m kann es hierdurch zu<br />
Schä<strong>de</strong>n durch Überlastungen im Kanal-<br />
netz kommen. Trockene Sommer för<strong>de</strong>rn<br />
Ablagerungen im Kanal. Bei <strong>de</strong>r Wasserversorgung<br />
kann es regional zu Engpässen<br />
kommen, wenn die konkurrieren<strong>de</strong> Wasserentnahme<br />
(z. B. durch die Landwirtschaft)<br />
zunimmt. 39<br />
Die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen<br />
und die Zunahme von Starkregenereignissen<br />
führt in <strong>de</strong>r Folge auch zu Problemen bei<br />
<strong>de</strong>r Kanalisation (höhere Spitzenabflussmengen)<br />
und erfor<strong>de</strong>rt Anpassungsmaßnahmen<br />
bzw. eine Berücksichtigung <strong>de</strong>r neuen Rahmenbedingungen<br />
bei einer Neubebauung.<br />
Durch die sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n klimatischen<br />
Rahmenbedingungen unterliegt die Nutzung<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns (und somit die Verteilung<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nnutzung) künftig verstärkt Restriktionen.<br />
Die Ausweisung von (Wohn-)<br />
Bauland muss zunehmend Aspekte wie<br />
beispielsweise Hochwassergefahr berücksichtigen.<br />
Die klimatischen Bedingungen<br />
können in bestimmten Räumen zu einer<br />
eingeschränkten Bebaubarkeit o<strong>de</strong>r sogar<br />
zu ihrem vollständigen Ausschluss durch<br />
unkalkulierbare Risiken führen.<br />
Die Bo<strong>de</strong>n- und Wohnungspolitik ist somit<br />
insbeson<strong>de</strong>re von folgen<strong>de</strong>n klimatisch bedingten<br />
Auswirkungen betroffen:<br />
• Negative Auswirkungen auf die Nutzbarkeit<br />
und Vermarktbarkeit von<br />
Wohnungen / Wohnbauland durch<br />
Verschlechterung stadtklimatischer<br />
Bedingungen<br />
• Einflussnahme auf die klimatischen<br />
Entwicklungen durch bauliche Nutzungen<br />
• Restriktionen für bauliche Nutzungen<br />
durch klimatisch bedingte ‚Zwänge‘<br />
39 vgl. Ministerium für Umwelt<br />
und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Nordrhein-Westfalen 2007, S. 13 ff.<br />
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