25.12.2012 Aufrufe

BODEN 2030 - Difu.de

BODEN 2030 - Difu.de

BODEN 2030 - Difu.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus Klimaschutzgesichtspunkten erscheint<br />

das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r kompakten Stadt wirkungsvoll.<br />

Bezogen auf die Folgen <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls<br />

(insbeson<strong>de</strong>re die prognostizierten<br />

Temperaturanstiege) ist die kompakte Stadt<br />

jedoch anfälliger. Eine ‚perforierte Stadt‘<br />

in schrumpfen<strong>de</strong>n Regionen könnte Vorteile<br />

für lokale klimatische Effekte (z. B.<br />

Frischluftschneisen) bieten. Insofern greifen<br />

<strong>de</strong>mografische und klimatische Entwicklungen<br />

ineinan<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn einerseits<br />

wirken sich die <strong>de</strong>mografischen Entwicklungen<br />

auf <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l aus (Flächenfreisetzungen),<br />

an<strong>de</strong>rerseits beeinträchtigt<br />

<strong>de</strong>r Klimawan<strong>de</strong>l die Bevölkerung vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergrund <strong>de</strong>r älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gesellschaft<br />

überdurchschnittlich.<br />

Die Zunahme <strong>de</strong>r durchschnittlichen Temperaturen<br />

führt zu einer Überwärmung<br />

und mangeln<strong>de</strong>n Durchlüftung von Innenstädten<br />

mit entsprechend negativen Folgewirkungen<br />

für die Wohn- und Aufenthaltsqualitäten.<br />

Wer<strong>de</strong>n die klimatischen<br />

Bedingungen künftig in <strong>de</strong>n Städten fühlbar<br />

schlechter, so kann sich dies auf die<br />

Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum<br />

auswirken. Die Zielsetzung einer Stärkung<br />

<strong>de</strong>r innerstädtischen Qualitäten wird<br />

somit ohne Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

nicht bzw. nur eingeschränkt erreichbar.<br />

Hinzu kommt die Zunahme von Starkregenereignissen.<br />

Diese führt in Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>r negativen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionalität<br />

zu einem höheren Oberflächenabfluss,<br />

so dass mit einer steigen<strong>de</strong>n Anzahl<br />

von Hochwasserereignissen gerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Zu<strong>de</strong>m kann es hierdurch zu<br />

Schä<strong>de</strong>n durch Überlastungen im Kanal-<br />

netz kommen. Trockene Sommer för<strong>de</strong>rn<br />

Ablagerungen im Kanal. Bei <strong>de</strong>r Wasserversorgung<br />

kann es regional zu Engpässen<br />

kommen, wenn die konkurrieren<strong>de</strong> Wasserentnahme<br />

(z. B. durch die Landwirtschaft)<br />

zunimmt. 39<br />

Die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen<br />

und die Zunahme von Starkregenereignissen<br />

führt in <strong>de</strong>r Folge auch zu Problemen bei<br />

<strong>de</strong>r Kanalisation (höhere Spitzenabflussmengen)<br />

und erfor<strong>de</strong>rt Anpassungsmaßnahmen<br />

bzw. eine Berücksichtigung <strong>de</strong>r neuen Rahmenbedingungen<br />

bei einer Neubebauung.<br />

Durch die sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n klimatischen<br />

Rahmenbedingungen unterliegt die Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns (und somit die Verteilung<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nnutzung) künftig verstärkt Restriktionen.<br />

Die Ausweisung von (Wohn-)<br />

Bauland muss zunehmend Aspekte wie<br />

beispielsweise Hochwassergefahr berücksichtigen.<br />

Die klimatischen Bedingungen<br />

können in bestimmten Räumen zu einer<br />

eingeschränkten Bebaubarkeit o<strong>de</strong>r sogar<br />

zu ihrem vollständigen Ausschluss durch<br />

unkalkulierbare Risiken führen.<br />

Die Bo<strong>de</strong>n- und Wohnungspolitik ist somit<br />

insbeson<strong>de</strong>re von folgen<strong>de</strong>n klimatisch bedingten<br />

Auswirkungen betroffen:<br />

• Negative Auswirkungen auf die Nutzbarkeit<br />

und Vermarktbarkeit von<br />

Wohnungen / Wohnbauland durch<br />

Verschlechterung stadtklimatischer<br />

Bedingungen<br />

• Einflussnahme auf die klimatischen<br />

Entwicklungen durch bauliche Nutzungen<br />

• Restriktionen für bauliche Nutzungen<br />

durch klimatisch bedingte ‚Zwänge‘<br />

39 vgl. Ministerium für Umwelt<br />

und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Nordrhein-Westfalen 2007, S. 13 ff.<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!