BODEN 2030 - Difu.de

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Nicht mehr eine möglichst umfassende
Bereitstellung von Wohnbauland und ein
Absenken der Preise, sondern die Stabilisierung
der Preise und die Schaffung
eines ausgewogenen Verhältnisses von
Angebot und Nachfrage werden in vielen
Regionen zu den Zukunftsaufgaben
der kommunalen Bodenpolitik gehören.
4 Ist künftig noch neues Wohnbauland erforderlich?
Neues Wohnbauland wird auch in Zukunft
erforderlich sein, selbst wenn die Nachfrage
insgesamt langfristig rückläufige Tendenzen
aufweist. Allerdings wird der Umfang des
nachgefragten Wohnbaulandes geringer
werden.
Neben quantitativen werden insbesondere
auch qualitative Gesichtspunkte bei der
Nachfrage in den Vordergrund rücken. Es
geht nicht mehr nur um die Deckung des
rechnerisch vorhandenen Bedarfs, sondern
vielmehr um die Bereitstellung von nachfragegerechtem
Bauland. Für die Zukunft
bedeutet dies, dass die Entwicklung von
Wohngebieten in peripheren Lagen kaum
noch möglich sein wird, weil die Nachfrage
hier nicht in ausreichendem Umfang vorhanden
ist. Entwicklungspotenziale bieten
urbane innerstädtische Lagen mit guter
Erreichbarkeit der Infrastruktureinrichtungen.
Diese Lagen werden zunehmend
von breiten Bevölkerungsschichten nachgefragt.
Da potenzielles Wohnbauland in
diesen Lagen jedoch eher knapp ist, wird
hier verstärkt die Umnutzung von Flächen
und die Entwicklung von Brachflächen zum
Tragen kommen (müssen).
5 Welche Strategien gibt es für die
kommunale Bodenpolitik?
Die kommunale Baulandpolitik muss sich
den neuen Gegebenheiten anpassen. Hierzu
ist es erforderlich, die Ziele der Bodenpolitik
zu überarbeiten und ein gesamtstädtisches
Leitbild im regionalen Kontext zu
entwickeln, das die spezifischen örtlichen
(und regionalen) Rahmenbedingungen berücksichtigt.
Eine umfassende kommunale
Bodenpolitik ist Voraussetzung für die Bewältigung
der anstehenden Zukunftsaufgaben.
Kommunale (und möglichst regional abgestimmte)
bodenpolitische Grundsatzbeschlüsse
bieten die Möglichkeit, die
Grundlagen der zukünftigen Baulandpolitik
festzulegen und hierbei die gesamte
Bandbreite der künftigen Herausforderungen
für die Bodenpolitik zu
berücksichtigen: demografisch bedingte
Entwicklungen, gesellschaftspolitische
und wirtschaftliche Veränderungen sowie
klimatisch bedingte Anforderungen.
Aufbauend auf den gesamtstädtischen /
regionalen Leitbildern und deren Umsetzung
in bodenpolitischen Zielsetzungen
sind die informellen und formellen Instrumente
der Stadtplanung zur Umsetzung
anzuwenden. Regionale und interkommunale
Abstimmung auf der einen Seite und
räumlich differenzierte Planung von der
gesamtstädtischen bis zur kleinräumigen
Ebene auf der anderen Seite bilden das Gerüst
für eine angepasste und zukunftsorientierte
kommunale Bodenpolitik.
Von der Regionalplanung über die Flächennutzungsplanung
bis hin zu Bebauungsplan
und städtebaulichen Verträgen gibt es
zahlreiche Möglichkeiten, Anpassungen der
Planung an die neuen Rahmenbedingungen
vorzunehmen. Hierbei sollte insbesondere
Folgendes beachtet werden:
• Bedeutung nachfrageorientierter Bodenpolitik
und Planung (sowohl hinsichtlich
quantitativer als auch qualitativer
Aspekte)
• Durchführung regionaler und städ-