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BODEN 2030 - Difu.de

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18 Dies wird als ‚passive‘<br />

Steigerung <strong>de</strong>r individuellen<br />

Wohnflächennachfrage bezeichnet<br />

(in Abgrenzung zur aktiven<br />

Nachfragesteigerung beispielsweise<br />

durch junge Familien). (Quelle:<br />

Bun<strong>de</strong>samt für Bauwesen und<br />

Raumordnung 2008: Raumordnungsprognose<br />

2025, S. 5)<br />

Abb. 9: Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Altersstruktur und<br />

Phasen <strong>de</strong>s Nachfrageverhaltens<br />

auf <strong>de</strong>m<br />

Wohnungsmarkt<br />

22<br />

85 u. älter<br />

80 -81<br />

75 - 76<br />

70 - 71<br />

65 - 66<br />

60 - 61<br />

55 - 56<br />

50 - 51<br />

45 - 46<br />

40 - 41<br />

35 -36<br />

30 -31<br />

25 - 26<br />

20 - 21<br />

15 - 16<br />

10 - 11<br />

5 - 6<br />

0 - 1<br />

2025<br />

bisher von älteren Bevölkerungsgruppen<br />

bestimmt. Von <strong>de</strong>n Entwicklungen betroffen<br />

sind nicht nur die älteren, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re<br />

auch die jüngeren Generationen.<br />

Auf Grund <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Mortalität bewegen<br />

sich größere Anteile <strong>de</strong>r Bevölkerung in<br />

höhere Altersjahrgänge hinein. Hierdurch<br />

wird durch diese Altersgruppe kein neuer<br />

(quantitativer) Bedarf erzeugt, die ‚besetzten‘<br />

Wohnungen wer<strong>de</strong>n jedoch nicht in<br />

<strong>de</strong>m bisherigen Maße für jüngere Generationen<br />

frei, so dass die (quantitative) Angebotsseite<br />

rückläufig ist. Zusätzlich ergeben<br />

sich qualitative Probleme dadurch, dass die<br />

lang genutzten Wohnungen nicht immer<br />

<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n jüngeren Generationen nachgefragten<br />

Wohnformen entsprechen. Die<br />

Vermarktung wird hierdurch schwieriger<br />

o<strong>de</strong>r es sind umfangreiche Renovierungs-<br />

und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen durchzuführen,<br />

die sich auf <strong>de</strong>n Preis auswirken.<br />

Umzug zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

in betreutes Wohnen<br />

Wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Rückkehr in die Städte<br />

(Service-Wohnen,<br />

zentral gelegene<br />

Eigentumswohnungen)<br />

Keine relevante<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Wohnsituation<br />

Nachfrage richtet sich auf<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

(Eigentumsbildung) sowie<br />

auf große Mietwohnungen<br />

Haushaltsbildung: Nachfrage<br />

richtet sich auf kleine<br />

Mietwohnungen<br />

Keine eigene<br />

Wohnungsnachfrage<br />

2005<br />

180 120 60 0 60 120 180<br />

Männer in 1.000 Frauen in 1.000<br />

Eduard Pestel Institut für Systemforschung 2006, S. 7<br />

2015<br />

Die Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung hat Auswirkungen<br />

auf die Nachfrage innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsmärkte, <strong>de</strong>nn mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />

Alter wird die Flächennachfrage pro Kopf<br />

ten<strong>de</strong>nziell größer. Dies liegt insbeson<strong>de</strong>re<br />

darin begrün<strong>de</strong>t, dass kleiner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Haushalte häufig in <strong>de</strong>r bisherigen Wohnung<br />

verbleiben. Ursprünglich für Familien<br />

errichtete / erworbene Eigenheime wer<strong>de</strong>n<br />

zunehmend von Rentnerpaaren o<strong>de</strong>r Einzelpersonen<br />

bewohnt. 18 Insbeson<strong>de</strong>re die suburbanen<br />

Räume <strong>de</strong>r alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>n vergleichsweise stärksten Alterungsraten<br />

sind von dieser Entwicklung betroffen.<br />

Das bisherige Nachfrageverhalten lässt<br />

sich typisierend folgen<strong>de</strong>rmaßen beschreiben:<br />

Bis zum 30. Lebensjahr erfolgt eine<br />

Haushaltsbildungsphase mit vergleichsweise<br />

geringen Ansprüchen an die Wohnung.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re zwischen <strong>de</strong>m 30. und <strong>de</strong>m<br />

45. Lebensjahr steigen die Ansprüche an<br />

Ausstattung und Größe <strong>de</strong>r Wohnung. In<br />

dieser Phase erfolgt auch die Familienbildung.<br />

Vielfach wer<strong>de</strong>n in diesem Zeitraum<br />

auch Einfamilienhäuser nachgefragt. Die<br />

Aktivitäten auf <strong>de</strong>m Wohnungsmarkt sind<br />

danach bis zum 60. Lebensjahr nur noch<br />

gering ausgeprägt. Später erfolgt dann<br />

teilweise eine Suche nach altersgerechten<br />

Wohnungen bzw. in höherem Alter auch<br />

<strong>de</strong>r Umzug in Pflegeeinrichtungen (vgl. im<br />

Einzelnen Abb. 9).<br />

Die nachfragerelevanten Altersgruppen für<br />

das Segment <strong>de</strong>r Einfamilienhäuser und<br />

Baugrundstücke im Bereich <strong>de</strong>s individuellen<br />

Wohnungsbaus entwickeln sich insgesamt<br />

rückläufig, so dass Nachfragerückgänge die<br />

Folge sind. Die gleiche Auswirkung hat die<br />

kontinuierlich steigen<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>r Einpersonenhaushalte,<br />

die keine typischen Nachfrager<br />

für das Marktsegment <strong>de</strong>s individuellen<br />

Wohnungsbaus für Eigenheime darstellen.<br />

Die Altersgruppen über 60 wer<strong>de</strong>n in Zukunft<br />

<strong>de</strong>utlich stärker vertreten sein als<br />

heute. Seniorengerechte Einrichtungen<br />

wer<strong>de</strong>n an Be<strong>de</strong>utung gewinnen, Einfamilienhäuser<br />

wer<strong>de</strong>n aber verstärkt für nach-<br />

rücken<strong>de</strong> Generationen frei.<br />

Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern<br />

(Neubau) wird in Nordrhein-Westfalen ins-

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