BODEN 2030 - Difu.de
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Die sinken<strong>de</strong> Mortalitätsrate führt dazu,<br />
dass immer älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Menschen immer<br />
länger im eigenen Heim leben. Wenngleich<br />
sowohl die Einfamilienhausgebiete im Allgemeinen<br />
wie auch die Einfamilienhäuser im<br />
Speziellen – ohne bauliche Anpassungen –<br />
nicht uneingeschränkt als seniorenfreundlich<br />
gelten, möchten viele Eigenheimbesitzer<br />
möglichst lange in ihrer gewohnten<br />
Umgebung verbleiben. Man trennt sich nur<br />
schwer vom ‚Lebenswerk Eigenheim‘. Folgen<strong>de</strong><br />
‚Korrelationen‘ sind <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>n<br />
Einfamilienhausgebieten zu beobachten 78 :<br />
Je stärker eine Siedlung schrumpft und Einwohnerverluste<br />
hinzunehmen hat, <strong>de</strong>sto<br />
älter ist die Bewohnerschaft. Eine lange<br />
Wohndauer bedingt eine entsprechend geringe<br />
Fluktuation <strong>de</strong>r Siedlung.<br />
Bei einer Überalterung <strong>de</strong>r Bewohner eines<br />
Einfamilienhauses kann es zu einem Mo<strong>de</strong>rnisierungs-<br />
und Sanierungsstau kommen,<br />
weil ältere Menschen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
wenn sie allein leben, keine Motivation für<br />
größere bauliche Verän<strong>de</strong>rungen haben. In<br />
Kombination mit weiteren Faktoren kann<br />
dies ein Vermarktungshin<strong>de</strong>rnis darstellen<br />
o<strong>de</strong>r sich zumin<strong>de</strong>st aber preismin<strong>de</strong>rnd<br />
auswirken.<br />
Die unmo<strong>de</strong>rnen, in Teilen nicht mehr zeitgemäßen<br />
Hausgrundrisse sowie <strong>de</strong>r erfor-<br />
<strong>de</strong>rliche Sanierungs- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsbedarf<br />
<strong>de</strong>r alten Häuser schrecken teilweise<br />
junge Familien mit mehreren Kin<strong>de</strong>rn vom<br />
Kauf ab. Älteren Paaren ohne Kin<strong>de</strong>r erscheinen<br />
solche Häuser jedoch oftmals geeignet.<br />
Der Zuzug älterer Paare lässt somit<br />
eine Siedlung zusätzlich altern. Der Überalterungsprozess<br />
kann durch die wenigen<br />
jungen Familien mit oft nur einem Kind<br />
nicht kompensiert wer<strong>de</strong>n. 79<br />
Neben <strong>de</strong>r Entwicklung zur überalterten<br />
Siedlung kann es außer<strong>de</strong>m zur räumlichen<br />
Konzentration bestimmter an<strong>de</strong>rer Bevölkerungsgruppen<br />
in Einfamilienhausgebieten<br />
kommen. Insbeson<strong>de</strong>re in schrumpfen<strong>de</strong>n<br />
Regionen kann es bei bestimmten Lagevor-<br />
aussetzungen und bei konzentriert auftreten<strong>de</strong>m<br />
Generationenwechsel in einem<br />
Quartier zu einer vermehrten Ansiedlung<br />
z. B. sozial schwacher Bewohner kommen,<br />
die sich auf Grund <strong>de</strong>r gesunkenen Preise<br />
nun Eigentum leisten können.<br />
Es kann auch zu einem verstärkten Zuzug<br />
bestimmter Migrantengruppen in Einfamilienhausgebieten<br />
kommen, wenn diese von<br />
Generationswechsel und Preisverfall betroffen<br />
sind.<br />
78 zitiert nach <strong>de</strong> Temple 2005,<br />
S. 78 ff.<br />
79 vgl. ebd., S. 112<br />
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