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BODEN 2030 - Difu.de

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Bereitstellung entsprechen<strong>de</strong>r Flächen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re in Kommunen, die einen verhältnismäßig<br />

geringen Anteil an Geschosswohnungsbau<br />

haben, sind entsprechen<strong>de</strong><br />

Planungen erfor<strong>de</strong>rlich, während die – zumin<strong>de</strong>st<br />

quantitative – Bedarfs<strong>de</strong>ckung<br />

in Kommunen mit höheren Geschosswohnungsbauanteilen<br />

leichter ist.<br />

Personen mit Migrationshintergrund haben<br />

keine von Personen ohne Migrationshintergrund<br />

wesentlich abweichen<strong>de</strong>n Ansprüche<br />

an das Wohnen. Mehr vom ökonomischen<br />

als vom ethnischen Hintergrund bestimmte<br />

Ansprüche fin<strong>de</strong>n sich bei bei<strong>de</strong>n Personenkreisen.<br />

Entsprechend differenziert<br />

sind auch die Ansprüche an die Qualität<br />

<strong>de</strong>s Wohnens und <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s: Es<br />

fin<strong>de</strong>n sich Nachfrager sowohl für qualitativ<br />

geringer wertige Immobilien als auch<br />

für das hochwertige Segment.<br />

Personen mit Migrationshintergrund wer<strong>de</strong>n<br />

zunehmend als Zielgruppe für die<br />

Vermarktung von Wohnimmobilien ent<strong>de</strong>ckt.<br />

In bestimmten Immobiliensegmenten<br />

gibt es hier durch Nachfrager mit<br />

geringeren Ansprüchen an Wohnung und<br />

Wohnumfeld größere Vermarktungschancen.<br />

Zum Einen han<strong>de</strong>lt es sich hierbei<br />

jedoch um eine begrenzte Gruppe von<br />

Nachfragern, zum An<strong>de</strong>ren sollte eine Bildung<br />

von ‚Ghettos‘ in schlechten Lagen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die Vermarktungsschwierigkeiten<br />

im Umfeld nach sich ziehen.<br />

Hinzu kommt, dass auch Personen mit<br />

Migrationshintergrund ein segregiertes<br />

Umfeld überwiegend ablehnen. Eine potenzielle<br />

(wenn auch begrenzte) Nachfrage<br />

darf nicht als ‚Entschuldigung‘ für<br />

fehlen<strong>de</strong> bestandssichern<strong>de</strong> und -aufwerten<strong>de</strong><br />

Maßnahmen herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass<br />

kommunale Bo<strong>de</strong>npolitik kein Instrumentarium<br />

zur Lösung von Integrationsproblemen<br />

bietet. Hier müssen auf an<strong>de</strong>rer Ebene<br />

die erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen ergriffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf Grund <strong>de</strong>r künftig zunehmen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Personen mit Migrationshintergrund<br />

als Nachfrager auf <strong>de</strong>m Immobilienmarkt<br />

ist in je<strong>de</strong>m Fall die Einbeziehung<br />

in die Zielgruppenanalyse notwendig. Auch<br />

gezielte Vermarktungskonzepte können<br />

sinnvoll sein. Der Einfluss <strong>de</strong>r Städte und<br />

Gemein<strong>de</strong>n zur Vermeidung von Segregationsten<strong>de</strong>nzen<br />

in bestimmten Gebieten ist<br />

begrenzt. Im Rahmen <strong>de</strong>r Vergabe kommunaler<br />

Grundstücke kann allenfalls über<br />

Vergabekriterien eine gewisse Steuerung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n. Ob dies im Einzelfall erfor<strong>de</strong>rlich<br />

und sinnvoll ist, ist jedoch <strong>de</strong>zidiert<br />

zu prüfen.<br />

Im Rahmen einer zukunftsorientierten Bo<strong>de</strong>npolitik<br />

ist es einerseits wichtig, für bestimmte<br />

(vorhan<strong>de</strong>ne o<strong>de</strong>r auf Grund städtebaulicher<br />

o<strong>de</strong>r sonstiger Zielsetzungen<br />

aus kommunaler Sicht zu schaffen<strong>de</strong> 43 )<br />

Wohnlagen Nachfrager durch gezielte Ansprache<br />

von Zielgruppen zu fin<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits<br />

ist es erfor<strong>de</strong>rlich, auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Zielgruppenanalyse<br />

nachfragegerechte Angebote zu schaffen,<br />

um Wan<strong>de</strong>rungsverluste zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Als Instrumente zur Anpassung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>npolitik<br />

an die <strong>de</strong>mografischen Rahmenbedingungen<br />

können insbeson<strong>de</strong>re<br />

bo<strong>de</strong>npolitische Grundsatzbeschlüsse von<br />

Be<strong>de</strong>utung sein. Sie sind ein wichtiges Instrument,<br />

da sie sich nicht nur auf die Neuausweisung<br />

von Bauland beschränken, son<strong>de</strong>rn<br />

die Flächenbereitstellung insgesamt<br />

einbeziehen und eine Steuerung <strong>de</strong>r Flächenentwicklung<br />

entsprechend <strong>de</strong>n übergeordneten<br />

regionalen und kommunalen<br />

Leitbil<strong>de</strong>rn ermöglichen bzw. vereinfachen.<br />

2.2 Aus Sicht <strong>de</strong>r gesellschaftspolitischen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen<br />

Die gesellschaftspolitischen Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

die sich insbeson<strong>de</strong>re in einer Diversifizierung<br />

<strong>de</strong>r Lebensstile und einer<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Individualisierung <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

zeigen, wirken sich auch auf die<br />

immobilienbezogene Nachfrage aus. Die<br />

Nachfrage wird differenzierter und lässt<br />

sich zunehmend schwieriger durch ‚Standardimmobilien‘<br />

ab<strong>de</strong>cken. Deshalb erfor<strong>de</strong>rn<br />

auch diese Entwicklungen eine nachfrageorientierte<br />

Planung. Hierzu müssen<br />

die Städte und Gemein<strong>de</strong>n eine Zielgruppenanalyse<br />

durchführen.<br />

43 z. B. auf innerstädtischen<br />

Brachflächen<br />

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