BODEN 2030 - Difu.de
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Jahren ist auf Grund <strong>de</strong>s fortgeschrittenen<br />
Alters <strong>de</strong>r ursprünglichen Bewohner zurzeit<br />
akut. Geht man von einem durchschnittlichen<br />
Alter von 30-40 Jahren <strong>de</strong>r ersten<br />
Bauherren beim Einzug aus, so sind diese<br />
heute <strong>de</strong>r Altersklasse <strong>de</strong>r 80- bis 100-Jährigen<br />
zuzuordnen. Der Bewohnerwechsel<br />
hat (je nach Baujahr) bereits stattgefun<strong>de</strong>n<br />
bzw. steht in absehbarer Zeit bevor. Vielfach<br />
bewohnt schon die zweite Generation<br />
diese Häuser o<strong>de</strong>r es hat bereits ein Verkauf<br />
an ‚Zugezogene‘ stattgefun<strong>de</strong>n.<br />
Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Einfamilienhausgebieten<br />
<strong>de</strong>r 1950er bis 1960er Jahre unterliegen<br />
die Eigenheime <strong>de</strong>r 1970er Jahre in Zukunft<br />
noch stärkeren inneren Austauschprozessen<br />
(die bei <strong>de</strong>n älteren Baujahren vielfach<br />
bereits abgeschlossen sind), <strong>de</strong>nn oftmals<br />
steht <strong>de</strong>r Auszug <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r noch bevor.<br />
Üblicherweise erfolgt die Weitergabe <strong>de</strong>r<br />
Eigenheime an die nächste Generation innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Familie. In diesen Fällen erfolgt<br />
dann eine ‚Verjüngung‘ <strong>de</strong>r Bewohner ‚von<br />
innen heraus‘. Der Verkauf an außenstehen<strong>de</strong><br />
Dritte erfolgt in <strong>de</strong>r Regel erst dann,<br />
wenn innerhalb <strong>de</strong>r Familie kein Bedarf besteht<br />
(eigenes Eigenheim <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, an<strong>de</strong>re<br />
räumliche Präferenzen etc.) o<strong>de</strong>r keine<br />
Kin<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>n sind. Solche Siedlungen<br />
3 Verän<strong>de</strong>rte Rahmenbedingungen für<br />
Einfamilienhausgebiete<br />
Einfluss <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die im Kapitel III dargestellten verän<strong>de</strong>rten<br />
<strong>de</strong>mografischen Rahmenbedingungen<br />
wirken verstärkt auf die Entwicklung von<br />
Einfamilienhausgebieten ein. Die be<strong>de</strong>utendsten<br />
Verän<strong>de</strong>rungen sind künftig zusammengefasst<br />
durch folgen<strong>de</strong> Einflussfaktoren<br />
zu erwarten:<br />
• zunehmen<strong>de</strong> Alterung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
• Altersklasse <strong>de</strong>r 30- bis 45-Jährigen nimmt<br />
in <strong>de</strong>n nächsten Jahren sukzessive ab<br />
• mittelfristig: Zunahme <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Haushalte; langfristig: Abnahme <strong>de</strong>r<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Haushalte<br />
• sinken<strong>de</strong> Haushaltsgrößen, Zunahme<br />
neigen jedoch dazu, sich generell nach außen<br />
hin abzugrenzen. Die Beibehaltung einer<br />
homogenen Bewohnerschaft hat einen<br />
hohen Stellenwert.<br />
Eine dynamische Entwicklung <strong>de</strong>r Bewohnerstruktur<br />
ergibt sich erst dann, wenn sich auf<br />
Grund steigen<strong>de</strong>r Angebote an gebrauchten<br />
Einfamilienhäusern (und gleichbleiben<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>r Nachfrage) Vermarktungsprobleme<br />
ergeben. Zum Einen wer<strong>de</strong>n dann<br />
weitere Interessentenkreise akzeptiert, um<br />
überhaupt eine Vermarktung realisieren<br />
zu können, zum An<strong>de</strong>ren führen sinken<strong>de</strong><br />
Preise dazu, dass ökonomisch schwächere<br />
Bevölkerungsschichten auf <strong>de</strong>m Markt auftreten.<br />
Sogenannte ‚Umzugsketten‘ und<br />
sozialstrukturelle Umschichtungen können<br />
die Folge sein. In <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />
Bewohner sinkt das soziale Niveau<br />
<strong>de</strong>r Siedlung, die neuen Bewohner erfahren<br />
aber dagegen einen sozialen Aufstieg.<br />
Die Entwicklung einer Einfamilienhaussiedlung<br />
ist in erheblichem Umfang von <strong>de</strong>r<br />
räumlichen (Makro- und Mikro-)Lage, <strong>de</strong>n<br />
örtlichen, regionalen und überregionalen<br />
Marktverhältnissen sowie <strong>de</strong>r Kombination<br />
von ‚harten‘ und ‚weichen‘ Faktoren 64 abhängig.<br />
Sie kann daher entsprechend unterschiedlich<br />
verlaufen.<br />
<strong>de</strong>r Ein- bis Zweipersonenhaushalte<br />
• hoher (und weiter steigen<strong>de</strong>r) Anteil<br />
von Personen mit Migrationshintergrund<br />
an <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
• schrumpfen<strong>de</strong> Regionen sind das Ruhrgebiet<br />
und Südwestfalen<br />
Einfluss <strong>de</strong>r gesellschaftspolitischen und<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
Auch die im Kapitel III beschriebenen gesellschaftspolitischen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen beeinflussen die Entwicklung<br />
von Einfamilienhausgebieten. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
sind dies:<br />
• Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebensstile und -vorstellungen,<br />
verän<strong>de</strong>rte Wohnansprüche<br />
64 ‚Harte‘ Faktoren stellen das<br />
Wohnumfeld, die Erweiterbarkeit,<br />
die Ausstattung sowie <strong>de</strong>r Zustand<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> dar. Die ‚weichen‘<br />
Faktoren prägen eine Siedlung auf<br />
Grund <strong>de</strong>r Nachbarschaft, sozialer /<br />
wirtschaftlicher Netzwerke, gegenseitiger<br />
Hilfe und <strong>de</strong>m homogenen<br />
Lebensstil <strong>de</strong>r Bewohner.<br />
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