rohstoffe 2009 - Advanced Mining
rohstoffe 2009 - Advanced Mining
rohstoffe 2009 - Advanced Mining
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nach der Auswahl des geeigneten Bohrsystems und<br />
der zu verwendenden Bohrkrone kann der Bohrfortschritt<br />
durch geeignete Einstellungen der Einflussparameter entscheidend<br />
beeinflusst werden. Die wichtigsten Einstellungen<br />
betreffen die Belastung des Bohrwerkzeugs durch<br />
Bohrandruck und Drehzahl sowie die hydraulischen Parameter<br />
des Spülungssystems.<br />
Der Drill-Off-Test dient der Ermittlung des maximalen<br />
Bohrfortschrittes unter Abstimmung von Bohrandruck und<br />
Werkzeugdrehzahl. Die Möglichkeiten sind vorhanden,<br />
wenn bekannt ist, dass eine längere Strecke gleichen oder<br />
gleich bohrbarem Gebirges bei Beginn des Meißelmarsches<br />
ansteht.<br />
Für die Durchführung des Drill-Off-Tests müssen die<br />
Grenzwerte für Andruck und Drehzahl des eingesetzten<br />
Meißels aus Herstellerangaben bekannt sein. Zur maximalen<br />
Belastung ist eine maximale Drehzahl zu wählen.<br />
Dann sollte ein Mindestandruckwert festgelegt werden,<br />
der über dem Schwellenwert des Gebirges für das Eindringen<br />
der Schneidwerkzeuge liegen sollte. In der Regel wird<br />
das 10-fache bis 20-fache der einaxialen Druckfestigkeit<br />
des Gebirges als Basis angenommen. Ausgehend von der<br />
maximalen Drehzahl sind 3 bis 5 Drehzahlen, in Abständen<br />
von 10 bis 20 U/min, zu fixieren. Ausgehend von diesen<br />
Grundeinstellungen können die Einzelversuche durchgeführt<br />
und ein Arbeitsblatt komplettiert werden.<br />
Der Ablauf des Drill-Off-Tests wird nachstehend stichpunktartig<br />
beschrieben:<br />
• Nach kurzer Einlaufzeit wird der Meißel mit der Kombination<br />
der ersten gewählten Drehzahl und dem gewählten maximalen<br />
Andruck belastet.<br />
• Bei festgelegter Bremse für den Bohrvorschub wird das<br />
Werkzeug in Schritten von 20 kN freigebohrt. Die für das<br />
Freibohren von jeweils 20 kN erforderliche Zeit in Sekunden<br />
wird per Stoppuhr bestimmt und in eine Tabelle eingetragen.<br />
Die erste Versuchsreihe ist mit dem Erreichen des minimalen<br />
Bohrandruckes beendet.<br />
• Mit der jeweils nachfolgend festgelegten Drehzahl wird in<br />
gleicher Weise verfahren.<br />
• Mit Hilfe der Zeitwerte aus der Tabelle wird ein Diagramm<br />
angefertigt, das einen Graphen je Drehzahl enthält. Im untersten<br />
Punkt dieser Graphen lässt sich die günstigste Kombination<br />
von Drehzahl und Bohrandruck erkennen.<br />
Ein Bespiel für einen Drill-Off-Test ist nachstehend dargestellt.<br />
Zum Einsatz kommt ein Zahnrollenmeißel mit einem<br />
Durchmesser von 6 Zoll (152 mm). Maximalwerte für<br />
Bohrandruck und –drehzahl sind:<br />
Ausgabe 02 | <strong>2009</strong><br />
• 120 kN bei 80 U/min<br />
• 60 kN bei 160 U/min<br />
WEITERBILDUNG<br />
Basierend auf diesen Werten wird die Spanne des Bohrandruckes<br />
von 100 kN bis 68 kN gewählt. Die zu untersuchenden<br />
Drehzahlbereiche sind 140 U/min, 110 U/min und<br />
80 U/min. Die Ergebnisse der drei Testreihen sind in der<br />
Tabelle 1 eingetragen und in Abbildung 18 graphisch ausgewertet.<br />
Durch den Drill-Off-Test konnte ein maximaler Bohrfortschritt<br />
für einen Andruck von ca. 86-90 kN bei einer Drehzahl<br />
von 80 U/min ermittelt werden.<br />
Tab. 1: Drill-Off-Test, Arbeitsblatt<br />
Bohrandruck<br />
in kN<br />
Drehzahl in U/min<br />
von bis 140 110 80<br />
100 98 15 14 11<br />
98 96 14 13 8<br />
96 94 12 11 7<br />
94 92 11 10 6<br />
92 90 10 8 5<br />
90 88 9 7 4<br />
88 86 10 7 4<br />
86 84 12 7 6<br />
84 82 13 10 7<br />
82 80 15 12 8<br />
80 78 16 13 10<br />
78 76 18 14 12<br />
76 74 19 15 13<br />
74 72 20 17 15<br />
72 70 21 19 16<br />
Abb. 18: Drill-Off-Test, graphische Auswertung<br />
www.advanced-mining.com<br />
13