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rohstoffe 2009 - Advanced Mining

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Abb. 36: oberflächengesetzte Diamantkronen [16]<br />

Diamant-Vollbohrkronen wurden für den Einsatz in der<br />

Tiefbohrtechnik entwickelt. Im Vergleich zu den Einsatzbedingungen<br />

im Bergbau werden insbesondere durch die<br />

geringere Teufe der Bohrungen andere Anforderungen an<br />

die Bohrwerkzeuge gestellt. Tabelle 2 zeigt die Unterschiede<br />

in den verwendeten Diamanten und deren geometrischen<br />

Randbedingungen.<br />

Imprägnierte Diamantkronen zeichnen sich durch eine<br />

Matrix aus, in die feinkörnige Diamantsplitter bis zu einer<br />

bestimmten Tiefe eingesintert sind. Beim Bohren nutzen<br />

sich die Diamanten und die Hartmetallmatrix ab. Dabei fallen<br />

einzelne der eingebetteten Diamanten aus der Matrix<br />

aus und neue werden freigelegt. Für einen optimalen Einsatz<br />

muss daher der gezielte Verschleiß der Matrix auf das<br />

zu erbohrende Gestein abgestimmt sein. Eine zu weiche<br />

Matrix wird schnell zerstört und die einzelnen Diamanten<br />

fallen aus, bevor sie verschlissen sind. Eine zu harte Matrix<br />

verhindert das Freilegen neuer Diamanten und verringert<br />

so den Bohrfortschritt. Verwendete Diamanten haben geringe<br />

Korngrößen von 100-500 Steine/Karat, im Extremfall<br />

sogar bis 1000 Steine/Karat.<br />

Ausgabe 02 | <strong>2009</strong><br />

a = Korndurchmesser<br />

s = Eindringtiefe = 1/30 a<br />

b = drückende Fläche = 10 s<br />

Bindung = 2/3 a<br />

Exposure (Freilegung) = 1/3 a<br />

Tab. 2:<br />

Vergleich der Einsatzgebiete oberflächengesetzter Diamantmeißel<br />

Diamant Erdöl Bergbau<br />

Durchmesser D [mm] 2 - 5 1 - 2<br />

Steine pro Karat [st/ct] 15 - 1 100 - 15<br />

Einbettungstiefe E [mm]<br />

Exposure e [mm]<br />

1,3 - 1,8<br />

3,3 - 4,4<br />

0,25 - 0,67<br />

0,67 - 1,7<br />

0,67 - 0,88<br />

1,3 - 0,67<br />

0,13 - 0,33<br />

0,25 - 0,67<br />

Eindringungstiefe p [mm] 0,025 0,025<br />

Kontaktfläche F [mm] 0,16 - 0,40 0,08 - 0,16<br />

Belastung je Stein P [kg] 3 - 6 2 - 4<br />

Abb. 37:<br />

Diamanten in der Matrix<br />

einer imprägnierten Diamantbohrkrone<br />

[10]<br />

WEITERBILDUNG<br />

Die Einsatzgebiete der beiden Arten der Diamantbohrkronen<br />

unterscheiden sich und sind nachstehend beschrieben:<br />

Oberflächenbesetzte Diamantkronen:<br />

Sie werden bei annähernd gleichartigen, monolithischen<br />

oder wenig rissigen, weichen, mittelharten und harten<br />

Gesteinen eingesetzt.<br />

• Schiefertone, Kalksteine, Mergel, Marmor, Dolomit,<br />

Tonsandstein, Kalksandstein<br />

• metamorphe und kristalline Gesteine wie Siderit, Gabbro,<br />

Basalt, Porphyr, Granit, Gneis oder Pegmatit.<br />

Imprägnierte Diamantkronen:<br />

Sie werden in schlecht bohrbarem Gesteinen eingesetzt.<br />

• Konglomerate, grobkörnige konglomeratische Sandsteinen<br />

• harte gebrochene bis klüftige Gesteine<br />

• sehr harte, abrasive Gesteine<br />

• z.B. monolithische Eisen-Quarzite, Hornsteine<br />

Entscheidungskriterien für die Meißelauswahl<br />

Die Auswahl des geeigneten Bohrmeißels hängt von<br />

vielen Randbedingungen ab. Ziel ist in der Regel die Auswahl<br />

des kostengünstigsten Werkzeugs.<br />

Aus der Kombination der Prozessdaten und Werkzeugdaten<br />

kann anhand der erwarteten Meißelleistungen eine<br />

Vorauswahl getroffen werden. In Verbindung mit den ökonomischen<br />

Vorgaben wird abschließend der kostengünstigste<br />

Meißel ausgewählt (Abbildung 38).<br />

Abb. 38: Fließschema für die Meißelauswahl [1]<br />

Spülungssystem und Spülungsarten<br />

Da sich die Spülungssysteme und –arten der verschiedenen<br />

Bohrverfahren stark unterscheiden, wird dieser<br />

Aspekt erst in den späteren Kapiteln detailliert und diffe-<br />

www.advanced-mining.com<br />

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