26.12.2012 Aufrufe

rohstoffe 2009 - Advanced Mining

rohstoffe 2009 - Advanced Mining

rohstoffe 2009 - Advanced Mining

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Emissionen werden von der Bevölkerung aufmerksam<br />

beobachtet, Auffälligkeiten werden sofort an die zuständige<br />

Aufsichtsbehörde weitergeleitet. Mit diesen Beschwerden<br />

muss umgegangen werden. Rheinkalk hat ein<br />

Beschwerdemanagement seit Anfang 2008 in das bestehende<br />

QM-System integriert und somit auch weitgehend<br />

formalisiert sowie automatisiert. Der betroffene Personenbereich<br />

– Werksleiter, Meister, Sprengberechtigte, Immissionsschutzbeauftragter<br />

– wird automatisch nach Eingabe<br />

in das System benachrichtigt und zum Handeln aufgefordert.<br />

Nach unseren Erfahrungen ist dabei der betroffene<br />

und auch sich beschwerende Personenkreis relativ konstant<br />

und überschaubar. Selbst bei Bürgerinitiativen sind es<br />

eigentlich immer nur wenige Ansprechpartner, mit denen<br />

man sich auseinandersetzen muss. Ein ständiger Kontakt<br />

zu diesen Personen ist ungemein wichtig. Allerdings darf<br />

man dabei nicht vergessen, dass die persönliche Kontaktpflege<br />

einen großen Zeitaufwand und hohen persönlichen<br />

Einsatz bedarf.<br />

Erfahrungen aus fast zehn Jahren<br />

Gewinnungssprengungen<br />

Im Steinbruch Voßbeck wird seit nahezu zehn Jahren<br />

Kalkstein mittels Bohr- und Sprengarbeit abgebaut. Dabei<br />

wurden umfangreiche sprengtechnische, organisatorische<br />

und informative Optimierungen durchgeführt.<br />

Folgende Erfahrungen lassen sich festhalten:<br />

• Eine möglichst individuelle Wahl des Verzögerungsintervalls<br />

bewirkt nachweislich eine Minderung der Sprengemissionen<br />

und ein besseres Sprengergebnis (Haufwerk).<br />

• Bei einer geteilten Ladesäule ist nicht eindeutig nachweisbar,<br />

welche Initiierung (von oben oder von unten) einen Einfluss<br />

auf die Sprengemissionen hat. Allerdings bewirkt die<br />

Initiierung von der Wohnbebauung weg eine Minderung der<br />

Sprengerschütterungen.<br />

• Die Nähe zum Grundwasser ist eindeutig ein sehr negativer<br />

Faktor und bewirkt erhebliche sowie weite Übertragungen.<br />

Eine effektive und vorlaufende Gebirgsentwässerung führt<br />

zu einer deutlichen Verbesserung.<br />

• Eine vorlaufende Gebäudezustandserfassung schafft Vertrauen<br />

und Rechtssicherheit. Unberechtigte Forderungen<br />

können so gerichtsfest zurückgewiesen werden.<br />

• Eine repräsentative und normgerechte Erfassung der Sprengerschütterungen<br />

ist als Nachweis eines genehmigungskonformen<br />

Betriebs unverzichtbar.<br />

• Eine strukturierte Erfassung und Bearbeitung von Anwohnerbeschwerden<br />

schafft Objektivität, Transparenz und Vertrauen<br />

im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.<br />

Ausgabe 02 | <strong>2009</strong><br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Zusammenfassung<br />

Die Durchführung von Gewinnungssprengungen – zumal<br />

in einer deutschen Großstadt – ist nicht einfach, die<br />

Akzeptanzschwelle der Anwohner wird immer niedriger.<br />

Anhand der Durchführung und Optimierung von Gewinnungssprengungen<br />

im Steinbruch Voßbeck der Rheinkalk<br />

GmbH wurde aufgezeigt, wie solche Gewinnungssprengungen<br />

trotz sehr schwierigen Rahmenbedingungen noch<br />

machbar sind. Nur mit ständigem, höchstem technischen<br />

Aufwand und Know-how sowie permanenter Schulung des<br />

Sprengpersonals sind die geschilderten Maßnahmen wirtschaftlich<br />

durchzuführen. Begleitende Maßnahmen wie<br />

ein Gebäude- und Erschütterungsmonitoring sind unter<br />

bestimmten Rahmenbedingungen unverzichtbar. Ebenso<br />

unverzichtbar ist bei solchen Optimierungsprozessen die<br />

Unterstützung durch den Zünd- und Sprengmittellieferanten<br />

sowie einen kompetenten Sprengsachverständigen,<br />

da der Betrieb allein diese Aufgabe weder fachlich noch<br />

personell bewältigen kann.<br />

Quellenverzeichnis<br />

1. Rheinkalk GmbH, Wülfrath. Interne Unterlagen<br />

2. Orica Germany GmbH, Dortmund.f<br />

3. Dipl.-Ing. Josef Hellmann, Dortmund.<br />

4. Westspreng GmbH, Finnentrop-Fretter.<br />

5. Deutsches Institut für Normung: DIN 4150 - Erschütterung im<br />

Bauwesen, Teil 1 bis 3. Berlin: Beuth Verlag, 1999.<br />

Dipl.-Ing. Uwe Stichling<br />

Uwe.Stichling@rheinkalk.de | www.rheinkalk.de<br />

www.advanced-mining.com<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!