rohstoffe 2009 - Advanced Mining
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Die Emissionen werden von der Bevölkerung aufmerksam<br />
beobachtet, Auffälligkeiten werden sofort an die zuständige<br />
Aufsichtsbehörde weitergeleitet. Mit diesen Beschwerden<br />
muss umgegangen werden. Rheinkalk hat ein<br />
Beschwerdemanagement seit Anfang 2008 in das bestehende<br />
QM-System integriert und somit auch weitgehend<br />
formalisiert sowie automatisiert. Der betroffene Personenbereich<br />
– Werksleiter, Meister, Sprengberechtigte, Immissionsschutzbeauftragter<br />
– wird automatisch nach Eingabe<br />
in das System benachrichtigt und zum Handeln aufgefordert.<br />
Nach unseren Erfahrungen ist dabei der betroffene<br />
und auch sich beschwerende Personenkreis relativ konstant<br />
und überschaubar. Selbst bei Bürgerinitiativen sind es<br />
eigentlich immer nur wenige Ansprechpartner, mit denen<br />
man sich auseinandersetzen muss. Ein ständiger Kontakt<br />
zu diesen Personen ist ungemein wichtig. Allerdings darf<br />
man dabei nicht vergessen, dass die persönliche Kontaktpflege<br />
einen großen Zeitaufwand und hohen persönlichen<br />
Einsatz bedarf.<br />
Erfahrungen aus fast zehn Jahren<br />
Gewinnungssprengungen<br />
Im Steinbruch Voßbeck wird seit nahezu zehn Jahren<br />
Kalkstein mittels Bohr- und Sprengarbeit abgebaut. Dabei<br />
wurden umfangreiche sprengtechnische, organisatorische<br />
und informative Optimierungen durchgeführt.<br />
Folgende Erfahrungen lassen sich festhalten:<br />
• Eine möglichst individuelle Wahl des Verzögerungsintervalls<br />
bewirkt nachweislich eine Minderung der Sprengemissionen<br />
und ein besseres Sprengergebnis (Haufwerk).<br />
• Bei einer geteilten Ladesäule ist nicht eindeutig nachweisbar,<br />
welche Initiierung (von oben oder von unten) einen Einfluss<br />
auf die Sprengemissionen hat. Allerdings bewirkt die<br />
Initiierung von der Wohnbebauung weg eine Minderung der<br />
Sprengerschütterungen.<br />
• Die Nähe zum Grundwasser ist eindeutig ein sehr negativer<br />
Faktor und bewirkt erhebliche sowie weite Übertragungen.<br />
Eine effektive und vorlaufende Gebirgsentwässerung führt<br />
zu einer deutlichen Verbesserung.<br />
• Eine vorlaufende Gebäudezustandserfassung schafft Vertrauen<br />
und Rechtssicherheit. Unberechtigte Forderungen<br />
können so gerichtsfest zurückgewiesen werden.<br />
• Eine repräsentative und normgerechte Erfassung der Sprengerschütterungen<br />
ist als Nachweis eines genehmigungskonformen<br />
Betriebs unverzichtbar.<br />
• Eine strukturierte Erfassung und Bearbeitung von Anwohnerbeschwerden<br />
schafft Objektivität, Transparenz und Vertrauen<br />
im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.<br />
Ausgabe 02 | <strong>2009</strong><br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Zusammenfassung<br />
Die Durchführung von Gewinnungssprengungen – zumal<br />
in einer deutschen Großstadt – ist nicht einfach, die<br />
Akzeptanzschwelle der Anwohner wird immer niedriger.<br />
Anhand der Durchführung und Optimierung von Gewinnungssprengungen<br />
im Steinbruch Voßbeck der Rheinkalk<br />
GmbH wurde aufgezeigt, wie solche Gewinnungssprengungen<br />
trotz sehr schwierigen Rahmenbedingungen noch<br />
machbar sind. Nur mit ständigem, höchstem technischen<br />
Aufwand und Know-how sowie permanenter Schulung des<br />
Sprengpersonals sind die geschilderten Maßnahmen wirtschaftlich<br />
durchzuführen. Begleitende Maßnahmen wie<br />
ein Gebäude- und Erschütterungsmonitoring sind unter<br />
bestimmten Rahmenbedingungen unverzichtbar. Ebenso<br />
unverzichtbar ist bei solchen Optimierungsprozessen die<br />
Unterstützung durch den Zünd- und Sprengmittellieferanten<br />
sowie einen kompetenten Sprengsachverständigen,<br />
da der Betrieb allein diese Aufgabe weder fachlich noch<br />
personell bewältigen kann.<br />
Quellenverzeichnis<br />
1. Rheinkalk GmbH, Wülfrath. Interne Unterlagen<br />
2. Orica Germany GmbH, Dortmund.f<br />
3. Dipl.-Ing. Josef Hellmann, Dortmund.<br />
4. Westspreng GmbH, Finnentrop-Fretter.<br />
5. Deutsches Institut für Normung: DIN 4150 - Erschütterung im<br />
Bauwesen, Teil 1 bis 3. Berlin: Beuth Verlag, 1999.<br />
Dipl.-Ing. Uwe Stichling<br />
Uwe.Stichling@rheinkalk.de | www.rheinkalk.de<br />
www.advanced-mining.com<br />
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