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rohstoffe 2009 - Advanced Mining

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Abb. 6: Einsatz von ANC-Sprengstoff in Plastikschläuchen<br />

ANC-Sprengstoff wird seitdem nur noch in Plastikschläuchen<br />

eingesetzt, der Sprengmitteleinsatz ist daher<br />

ein großes Problem. Erschwerend kommt dabei hinzu,<br />

dass seit dem Unterschreiten der +145 m-Sohle der Abbau<br />

im Grundwasser stattfindet und somit Wasser<br />

in den Bohrlöchern ansteht. Seit einer sprengtechnischen<br />

Optimierung erfolgt die Zündung alternierend<br />

nicht-elektrisch oder elektronisch. Des Weiteren ist<br />

die Lademenge pro Zündzeitstufe bei einer Annäherung<br />

an Wohnbebauung noch weiter zu reduzieren.<br />

Es wurden Sprenganlagen mit Lademengen von unter<br />

10 kg/Zündzeitstufe abgetan, das Sprengergebnis war<br />

erwartungsgemäß schlecht (Abb. 7).<br />

Sprengtechnische Optimierung Es ist nahe liegend,<br />

dass unter den obigen Rahmenbedingungen eine wirtschaftliche<br />

Gewinnung dauerhaft nur schwer möglich<br />

ist. Daher wurden in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen<br />

für Erschütterungen – Dipl.-Ing. Josef<br />

Hellmann– sowie dem Spreng- und Zündmittellieferanten<br />

Orica Germany GmbH, Troisdorf, verschiedene<br />

Optimierungen durchgeführt. Alle Optimierungen<br />

hatten zum Ziel, eine wirtschaftliche Sprengarbeit mit<br />

möglichst optimalem Sprengergebnis bei Einhaltung<br />

der immissionsschutz-rechtlichen Auflagen zu ermög-<br />

Abb. 7:<br />

Sprengergebnis bei geringer Lademenge<br />

Ausgabe 02 | <strong>2009</strong><br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

lichen. Eine weitere Forderung, die später noch hinzukam,<br />

war die Einhaltung von rund 60 % des Anhaltswerts aus<br />

der Tabelle der DIN 4150, Teil 3 (5). In dieser Tabelle werden<br />

die zulässigen Anhaltswerte für verschiedene Gebäudearten<br />

am Fundament und im obersten Vollgeschoss genannt.<br />

Empirisch konnte aus vielen Messungen in Dornap<br />

und Flandersbach ein Übertragungsfaktor zwischen Fundament<br />

und oberster Deckenebene von etwa 3 bis 5 abgeleitet<br />

werden (1, 3). Der Grenzwert der obersten Deckenebene<br />

kann ansonsten nicht sicher eingehalten werden<br />

(Tab. 1).<br />

In der Tabelle 2 sind Maßnahmen und sprengtechnische<br />

Parameter dargestellt, die verändert beziehungsweise<br />

optimiert wurden. Nicht alle Maßnahmen haben eine<br />

spürbare oder deutliche Wirkung gezeigt. Eine drastische<br />

Tab. 1: Maximal zulässige Erschütterungswerte an Gebäuden<br />

Zeile Gebäudeart<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Gewerblich genutzte Bauten,<br />

Industriebauten und ähnlich<br />

strukturierte Bauten<br />

Wohngebäude und in ihrer<br />

Konstruktion und/oder Nutzung<br />

gleichartige Bauten<br />

Bauten, die wegen ihrer<br />

besonderen Erschütterungsempfindlichkeit<br />

nicht denen<br />

nach Zeile 1 und Zeile 2<br />

entsprechen und besonders<br />

erhaltenswert (z.B. unter<br />

Denkmalschutz stehend) sind<br />

Anhaltswerte für die Schwinggeschwindigkeit<br />

v i [mm/s]<br />

1 bis 10<br />

Hz<br />

Fundament<br />

Frequenzen<br />

10 bis 50<br />

Hz<br />

50 bis<br />

100 Hz*<br />

Oberste Deckenebene,<br />

horizontal<br />

alle<br />

Frequenzen<br />

20 20 bis 40 40 bis 50 40<br />

5 5 bis 15 15 bis 20 15<br />

3 3 bis 8 8 bis 10 8<br />

* Bei Frequenzen über 100 Hz dürfen mindestens die Anhaltswerte für 100 Hz angesetzt<br />

Reduktion der Erschütterungen war nicht zu beobachten.<br />

Festgestellt wurde allerdings eine gewisse Stabilisierung<br />

bei der Einhaltung eines Regelwerts von 2,0 bis 3,0 mm/s.<br />

Einen sehr negativen Einfluss hat der relativ hohe Grundwasserspiegel,<br />

der zudem querschlägig – das heißt nach<br />

Norden und Süden – steil auf sein unbeeinflusstes Niveau<br />

wieder ansteigt und bekanntermaßen die Erschütterungen<br />

sehr gut weiterleitet.<br />

www.advanced-mining.com<br />

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