Investment Special
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Franz Pöltl,
EHL Investment Consuling
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Vor allem im ersten Quartal erwarten wir auf Grund der Zinspolitik der EZB noch eine geringere
Transaktionstätigkeit. Im Moment ist unsere Wahrnehmung, dass sich die Preisvorstellungen
der Verkäufer und Käufer zwar annähern, aber noch nicht decken. Unabhängig davon könnte
im Zuge von Umfinanzierungen die eine oder andere Liegenschaft früher als geplant auf den
Markt kommen. Im zweiten Quartal erwarten wir dann bereits mehr Aktivität. Wir arbeiten
aktuell an einigen Transaktionen und blicken daher vorsichtig zuversichtlich ins kommende
Jahr, wiewohl das Investmentvolumen 2023 deutlich hinter den Zahlen der vergangen Jahre
zurückbleiben dürfte.
Im Bürobereich ist die Pipeline an Fertigstellungen für 2023 insgesamt sehr überschaubar. Das
heißt, der Umsatz wird mit Bestandsimmobilien gemacht werden. Aber auch da gilt: Alles muss
ESG-fähig sein beziehungsweise. dahingehend adaptierbar sein. Die Liquidität wird jedenfalls
dort hin fließen, wo es gute, nachhaltige Produkte gibt. Im Wohnungsneubau ist das nach
unserer Wahrnehmung weitgehend der Fall, da die überwiegende Zahl der Entwickler dem
Bedürfnis von Mietern und vor allem Investoren nach ESG-fähigen Produkten bereits Rechnung
trägt. Von der fundamentalen Nachfrage seitens der Nutzer sehen wir weiter vor allem Logistikimmobilien
im Fokus. Großvolumige Schoppingcenter und Hotels kämpfen nach wie vor mit
den aktuellen Rahmenbedingungen.
Da die Trendwende primär durch die Zinsschritte der EZB ausgelöst wurde, betrifft der Renditeanstieg
alle Immobiliensegmente. Daher werden sich auch in allen Assetklassen die Preise
und Renditen ändern, von Wohnen bis zu Logistik. Das Ausmaß der Anpassungen wird von
Lage, technischer Ausstattung/Erfüllung der ESG-Voraussetzungen sowie Laufzeit des Mietvertrages
und Mieterbonität abhängen.
Das ist schwer zu sagen. Wir hoffen, dass wir 2023 nicht mehr als zwei Zinsschritte mit jeweils
maximal. 25 Basispunkten sehen werden.
Foto: EHL
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