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Investment Special

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unterschiedliche Preiskontingente geöffnet

oder geschlossen. Falls zum Beispiel die Auslastung

der Apartments höher als geplant

ist, schließen sich niedrigpreisige Angebotskontingente

und die für einen bestimmten

Zeitraum verbleibenden Apartments werden

teurer, weil die Nachfrage gestiegen ist.

Somit erhöht sich der Ertrag.

„Beim Pricing geht es darum, den

optimalen, und nicht den höchsten

Preis zu bestimmen.“

Mit dem Ergebnis?

Der auf Basis dieser Daten vom Pricing-

Algorithmus ermittelte optimale Verkaufspreis

lag im Durchschnitt um 22 Prozent

über den ursprünglichen Preisvorstellungen

des Kunden. Und mit dem Verkauf der

Mehrfamilienhäuser wurden jedenfalls

Mehreinnahmen in der Höhe von mehreren

Millionen Euro lukriert. Im Durchschnitt

können Unternehmen, die Artelligence

einsetzen, eine Profitsteigerung von fünf bis

acht Prozent erzielen.

Inwiefern kann das Tool flexibel mit Daten,

etwa zu neuen Regularien, „gefüttert“

werden?

Bei Artelligence handelt es sich nicht um

ein Standard-Tool. Es kann sehr flexibel und

branchen- beziehungsweise kundenspezifisch

programmiert werden. Und natürlich

kann es auch zur Ermittlung gewerblicher

Danilo Zatta,

Horváth

Mieten – etwa mittels dynamischem Pricing

– verwendet werden.

Wie kann man sich das vorstellen?

Wie erwähnt arbeiten wir für Unternehmen

und Agenturen, die zum Beispiel im

„Short-term-Rental“-Geschäft tätig sind, also

Apartments für maximal zwölf Monate vermieten.

Angesichts hoher Fixkostenblöcke

wollen sie natürlich die optimale Auslastung

ihres Bestandes sicherstellen und dabei auch

noch den besten Preis kassieren. Für diese

Unternehmen ist dynamisches Pricing die

Lösung. Durch Segmentierung, Forecasting

und unterschiedliche Preiskontingente ist es

möglich, die maximale Zahlungsbereitschaft

pro Segment auszuschöpfen und die Kapazitäten

zu nutzen. Auf Basis eines Forecasts

ermittelt unser Tool, wie die Auslastung laut

Plan sein sollte. Bei Abweichungen werden

durch die Analyse zahlreicher Faktoren

Aber riskiert man nicht, seine Kunden vor

den Kopf zu stoßen, wenn diese im selben

Haus (durch dynamisches Pricing) mitunter

stark abweichende Preise zahlen?

Dass Preise variieren, haben Kunden zu akzeptieren

gelernt. Wer bei Amazon einkauft,

ein Flugticket oder eine Hotelübernachtung

bucht oder ein Auto anmietet, kennt das:

Innerhalb kurzer Zeit kann sich der Preis

ändern. Um für Akzeptanz zu sorgen,

ist es jedenfalls wichtig, klare Regeln zu

kommunizieren. Zum Beispiel, dass nichtstornierbare

Angebote günstiger sind. Und

dass für mehr Flexibilität bei der Stornierung

ein höherer Preis bezahlt werden muss. Im

Fachjargon nennt man das „Fencing“, also

einen Zaun um ein Preisangebot zu errichten,

um das sogenannte „Cherry Picking“ zu

verhindern.

So kann man im „Short-term-Rental“-

Geschäft einen Zaun um ein attraktives

Preisangebot errichten, wenn man jetzt

die volle Vorauszahlung des Mietpreises

verlangt, ohne dass es eine Möglichkeit gibt,

diesen bei Stornierung erstattet zu bekommen.

Geschäftskunden, die bei der Apartmentanmietung

eine gewisse Flexibilität

wünschen, werden aufgrund dieses Zaunes,

das heißt der Limitierung, das günstige

Angebot ablehnen und lieber mehr zahlen,

um eine Stornomöglichkeit aufrecht zu

erhalten.Natürlich eignet sich dynamisches

Pricing nicht für normales Wohnen – allein

schon, weil dieser Markt stark von Gesetzen

und Regularien geprägt ist. Und bekanntlich

nehmen dort, wo die Politik reinspielt, die

Herausforderungen nicht gerade ab.

Investment Special 2022

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