Investment Special
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„Sobald sich ein neuer
Gleichgewichtspreis an den
Märkten eingestellt hat,
wird sich das Kapital wieder
den Immobilienmärkten
zuwenden.“
Jan Linsin,
CBRE Deutschland
Höhere Anleiherenditen
Bei aller Euphorie über höhere Anleiherenditen,
für eine Rückkehr zur Assetklasse
Immobilien, sobald die Orientierungsphase
am Immobilienmarkt und die Rekalibrierung
der Preisniveaus beendet sei, sprechen
„Wo sich die Preise einpendeln,
bleibt abzuwarten.“
Marcus Lemli,
Savills
für die JLL-Experten vor allem zwei Motive:
Inflationsschutz und Realzinssicherung. Je
länger das inflationäre Umfeld anhalte, desto
intensiver würden sich nämlich Versicherer,
Pensionskassen und private Anleger mit dem
Kaufkraft- und Vermögensverlust auseinandersetzen
und Anlagen favorisieren, die bestmöglichen
Schutz vor der Teuerung bieten.
Steigende Spitzenrenditen
Im dritten Quartal hat CBRE jedenfalls in allen
Assetklassen steigende Spitzenrenditen
beobachtet. Für erstklassige Büroimmobilien
in den Top-Standorten stiegen die Nettoanfangsrenditen
um 0,25 Prozentpunkte an.
Damit wird die niedrigste Spitzenrendite
mit 2,9 Prozent in München und Berlin
verzeichnet, die höchste wiederum in Düsseldorf,
Köln und Stuttgart mit 3,15. Indes
ist Hamburg auf drei Prozent und Frankfurt
auf 3,1 Prozent angestiegen. Im Logistikbereich
stieg die Spitzenrendite gegenüber der
Jahresmitte um 0,25 Prozentpunkte. Top-
Geschäftshäuser in erstklassigen innerstädtischen
Lagen verzeichneten einen Anstieg um
0,25 Prozentpunkte. Die Spitzenrenditen von
Shoppingcentern legten immerhin um 0,1
Prozentpunkte zu.
„Wo sich die Preise einpendeln, bleibt abzuwarten“,
sagt Marcus Lemli, CEO Germany
und Head of Investment Europe bei Savills.
Sicher sei man sich, dass sich der Zinsanstieg
nicht eins-zu-eins in die Immobilienanfangsrenditen
übersetzen werde. „Die hohe Differenz
zwischen Immobilien- und Anleiherenditen
der letzten Jahre sei hauptsächlich der
ultralockeren Geldpolitik geschuldet und
wird sich nun zurückbilden“, erklärt Lemli.
Auch wenn er ebenfalls erwartet, dass viele
Käufer an den Markt zurückkehren werden,
sobald sich die Preise stabilisiert haben,
würde das Nachfragevolumen niedriger
bleiben als in den letzten Jahren. „Angesichts
der Veränderungen an den Nutzermärkten
schrumpft das Core-Segment und es werden
sich vor allem risikoaffinen Investoren Ankaufsgelegenheiten
bieten“, so Lemli.
Investment Special 2022
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