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72 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 1121 (Detail) 1121* PRUNK-CARTEL „A LA REINE D’AFRIQUE“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>, wohl von C. CRESSENT (Charles Cressent, Meister 1720), das Zifferblatt und Werk sign. CHARLES BALTHAZARD A PARIS (Henri-Charles Balthazard, Meister 1717), <strong>Paris</strong> um 1730. Bronze matt- und glanzvergoldet. Kartuschenförmiges, blumenbeschmücktes Gehäuse mit weiblicher Figur mit Schirm und Hund „de la Pompadour“ sowie feinem Blattwerkabschluss. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen. Feines Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. 68x25x90 cm. Provenienz: - Ehemals Bestand der Sammlungen von Château de Ménard. - Aus einer europäischen Sammlung. Hochbedeutendes Cartel von perfekter Qualität und Eleganz. Château de Ménard gehörte Marquise de Pompadour, der offiziellen Mätresse von König <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>. (Château de Ménard) 1121 (Detail) C. Cressent, 1685 als Sohn des „sculpteur du Roi“ François Cressent geboren, arbeitete zunächst im Atelier seines Vaters. Bereits als junger Lehrling hatte er Kontakt zu G. Oppenordt, der als „premier architecte“ des Duc d’Orléans 1<strong>70</strong>9 tätig war. 1710-1714 arbeitete C. Cressent für den Bildhauer Girardon und für Lorrain und erhielt von der Académie St. Luc 1714 den Titel „maître sculpteur“. Nach der Hochzeit mit der Witwe von J. Poitou, einem „ébéniste du Régent“, erhielt er auch diesen Titel und schuf hochwertiges Mobiliar für den Regenten und den Adel der französischen Metropole. Zu seiner Kundschaft gehörten der Marquis de Marigny, der Duc de Richelieu, bedeutende Sammler wie Marcellin de Selle, Bounier de la Mosson, Brozat, Julienne, Blondel de la Gagny, König Joao V. von Portugal und Angehörige des Bayrischen Hofes, für die er quellenmässig gesicherte Prunkmöbel lieferte - man denke an die als Meisterwerk zu bezeichnende Kommode „aux nymphes“ und an das Kommodenpaar „aux angelots musiciens“. C. Cressent und sein Konkurrent A. Gaudreaux (1680-1751) definierten in den Jahren 1720/40 den „style Régence“, gekennzeichnet durch eine elegante, geschweifte und als majestätisch zu bezeichnende Formgebung und qualitativ hochwertiges, variantenreiches und bis anhin unbekanntes Bronzezierwerk, dies teilweise basierend auf Skizzen der „dessinateurs de la Chambre“, die Gebrüder Slodtz. C. Cressent war nicht nur Produzent von königlichen Möbeln, sondern gleichzeitig auch rühriger Sammler solcher Werke und bedeutender Gemälde, was ihn immer wieder zum Verkauf seines „stock“ zwang, da er wie viele seiner „confrères“ beinahe ständig finanzielle Schwierigkeiten hatte. Hinzu kamen verschiedene Prozesse gegen die „corporation des fondeurs, ciseleurs et doreurs“, die ihn anklagte, weil er als „sculpteur“ seine Bronzen in Eigenproduktion schuf, was das geltende Zunftrecht verletzte. Henri-Charles Balthazard, auch genannt Charles père l’aìné, stammte aus einer berühmten Uhrmacherdynastie. Sein Atelier befand sich bis 1733 am Place Dauphine, 1747-172 in der Rue du Roule. Nach Balthazards Tod führten seine Söhne das Unternehmen weiter. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 197-205 (biogr. Angaben zu Cressent). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1976; I, S. 35/36 (biogr. Angaben zu Cressent). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 129-139 (biogr. Angaben zu Cressent). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, <strong>Paris</strong> 1974; S. 26 (biogr. Angaben zu Balthazard). CHF 150 000.- / 250 000.- (€ 93 750.- / 156 250.-) Siehe Abb.
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