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70 1118* 1 PAAR APPLIKEN, Louis XV, Paris, 18 ... - Koller Auktionen

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106<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1155*<br />

KOMMODE „A LA GRECQUE“, Transition, sign. D. DE LOOSE<br />

(Daniel Deloose, Meister 1767), <strong>Paris</strong> um 1775.<br />

Rosenholz und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie mit feinen<br />

Filets eingelegt. Prismierter Korpus auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte leicht vorstehende<br />

Front mit 3 Schubladen, die oberste schmäler und dreigeteilt.<br />

Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte „Bleu Turquin“-Platte.<br />

1<strong>18</strong>x52x89 cm.<br />

Provenienz: Aus einer deutschen Privatsammlung.<br />

1157 (Blatt)<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 12 500.- / <strong>18</strong> 750.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1156<br />

SEKRETÄR „A ABATTANT“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>, sign. J. LAPIE (Jean Lapie,<br />

Meister 1762), <strong>Paris</strong> um 1760.<br />

Rosenholz und Palisander gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven<br />

und Filets. Prismierter Korpus auf wellig ausgeschnittener<br />

Zage mit geschweiften Beinen. Abklappbare, mit schwarzem Leder<br />

bezogene Schreibplatte zwischen Kopfschublade und Fach mit<br />

Doppeltüre. Inneneinteilung mit 2 übereinander liegenden Zentralfächern,<br />

flankiert von je 3 übereinander liegenden Schubladen<br />

unter 3 grossen Fächern auf 2 Reihen. Vergoldete Bronzebeschläge<br />

1155<br />

und -sabots. Profilierte, rot/grau gesprenkelte Marmorplatte.<br />

110x40x(offen 78)x144 cm.<br />

Provenienz: Schweizer Privatbesitz.<br />

CHF 9 000.- / 14 000.-<br />

(€ 5 630.- / 8 750.-)<br />

1157<br />

ARBEITSTISCH „A FLEURS“, sog. „table à écrire“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>,<br />

sign. M. CRIAERD (Mathieu Criaerd, Meister 1738), Innungsstempel,<br />

<strong>Paris</strong> um 1760.<br />

Veilchenholz gefriest sowie eingelegt mit Dimantspitz und sog.<br />

„bois de boût; Blumen, Blätter und Zierfries. Geschweiftes, rechteckiges,<br />

vorstehendes und in Bronzestab gefasstes Blatt auf wellig<br />

ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Seitlich 1<br />

Schublade. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 66x41x71 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />

M. Criaerd war einer der bedeutendsten Ebenisten seiner Zeit und bekannt für die<br />

Herstellung exquisiter Lackmöbel. Er wurde etwa 1689 als Sohn von Jean Criaerd<br />

geboren und stammte ursprünglich aus Brüssel. Der genaue Zeitpunkt seiner Ankunft<br />

in <strong>Paris</strong> ist nicht bekannt. Der Ehevertrag mit der aus einer Ebenistenfamilie stammenden<br />

Jacqueline Godelart belegt aber M. Criaerds Tätigkeit als Möbelhersteller in<br />

<strong>Paris</strong>. Das Paar hatte zwei Söhne, die ebenfalls im Atelier ihres Vaters arbeiteten.<br />

1783 erhielt M. Criaerd die Meisterwürde und wurde aufgrund seines exzellenten<br />

Rufes als innovativer Hersteller von qualitativ hochwertigen Möbeln einer der wesentlichsten<br />

Ebenisten der Jahre zwischen 1740 und 1760. Die Zusammenarbeit mit dem<br />

„marchand-mercier“ Hébert brachte ihm Aufträge der königlichen Residenzen ein.<br />

Zahlreiche Prunkmöbel dieser Paläste tragen seinen Stempel. 1742/43 lieferte er eine<br />

Lack-Encoignure (heute Bestand der Sammlungen des Musée du Louvre in <strong>Paris</strong>), für<br />

das Appartement in Choisy, später auch einen (heute verschollenen) Lackschreibtisch.<br />

Fünf Jahre später lieferte er eine Kommode mit Gitter- und Rhomben-Marketerie für<br />

das Cabinet des Dauphin in Versailles, wo sie heute noch steht. Zudem belieferte M.<br />

Criaerd, wie im 17. und <strong>18</strong>. Jahrhundert üblich, die wichtigsten Kollegen wie A.<br />

Gaudreaux oder B. Van Risenburgh. 17<strong>70</strong> zog sich M. Criaerd aus dem Geschäft<br />

zurück und verkaufte seinem jüngeren Sohn Möbellager und Werkzeug für eine<br />

Leibrente von 500 L. Sechs Jahre später starb er im hohen Alter von 87 Jahren in <strong>Paris</strong>.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 214-220<br />

(biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français<br />

au <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1976; I, S. 53/54 (biogr. Angaben).<br />

CHF 40 000.- / <strong>70</strong> 000.-<br />

(€ 25 000.- / 43 750.-)<br />

Siehe Abb.

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