1173 (1 Paar)
116 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 1174* 1 <strong>PAAR</strong> GEFASSTE FAUTEUILS „A LA REINE“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, P.J. PLUVINET (Philippe Joseph Pluvinet, Meister 1754) zuzuschreiben, <strong>Paris</strong> um 17<strong>70</strong>. Buche kanneliert und fein beschnitzt mit Blumen und Blättern sowie grau gefasst. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Flache Medaillon-Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Rot/beige/grau gestreifter Seidenbezug. 65x53x45x101 cm. Feines, sehr elegantes Paar von hoher Qualität. P.J. Pluvinet führte sein florierendes Atelier in der Rue de Cléry in <strong>Paris</strong> und belieferte die „haute société“ der französischen Metropole. Seine Handwerkskunst lässt sich auch daran erkennen, dass einige seiner luxuriösesten Modelle sich an Modellen königlicher Ebenisten wie N.Q. Foliot, J.B. Tilliard und L. Delanois orientieren. Der bedeutendste Auftrag, den P.J. Pluvinet erhielt, war derjenige zur Herstellung eines 31teiligen Ameublements für das Château de la Loire - er brachte ihm die aufsehenerregende Summe von 2<strong>18</strong>4 Livres ein. Zu seiner Kundschaft zählten auch der Vicomte de Froissard- Boiserie, J. Doucet und die Duchesse d’Araray im Château de Mareil-de- Guyon. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 662-664 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1976; I, S. 373/374 (biogr. Angaben). CHF 12 000.- / <strong>18</strong> 000.- (€ 7 500.- / 11 250.-) Siehe Abb. 1175* 1 <strong>PAAR</strong> GIRANDOLEN „AUX AMOURS“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, J.L. PRIEUR (Jean <strong>Louis</strong> Prieur, tätig um 1760/80) zuzuschreiben, <strong>Paris</strong> um 1780. „Vert de Mer“-Marmor und teils vergoldete bzw. brünierte Bronze. Stehender Putto mit Pfeil und Bogen bzw. mit Rose und Fackel, neben Balusterschaft mit 3 eingerollten, mit Trauben und Blättern beschmückten Lichtarmen mit rundem Tropfteller und vasenförmiger Tülle, Blumenkranz, feinen Ketten und Turteltauben-Aufsatz, auf Zylindersockel mit reichen Blumengirlanden und Quaderplatte. H 79 cm. Ausserordentlich feines Paar von bestechender Qualität. Ähnliche Putten finden sich bei einer Pendule von J.L. Prieur, die abgebildet 1174 ist in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1976; I, S: 1<strong>70</strong> (Abb. 3.4.16) und an einer Girandole, die abgebildet ist in: ibid., S. 174 (Abb. 3.5.10). Sie befindet sich in der Wallace Collection in London. J.L. Prieur war als Bildhauer, Bronzier, Entwerfer und Graveur tätig und einer der bedeutendsten Künstler des Neoklassizismus. Nebst König <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, dem Comte d’Artois und dem Prince de Condé gehörten auch Adlige und Herrscher ausserhalb Frankreichs zu Prieurs Kundenkreis, wie z.B. König Stanislaus August Poniatowski von Polen. In der Académie de Saint-Luc studierte Prieur um 1765 Bildhauerei. 1766 arbeitete er zusammen mit Victor-<strong>Louis</strong> und Philippe Caffiéri an der Einrichtung und Dekoration des Warschauer Königspalastes; er schuf zahlreiche Entwürfe für Möbel und Einrichtungsgegenstände, ein paar davon führte er selbst aus. Für das Kapitell der Kathedrale von Chartres fertigte er 1772 die Bronzen des Chorgestühls. 1769 wurde Prieur zum „maître fondeur-ciseleur“ ernannt, nachdem er vermutlich von seinem berühmten Cousin Jean-Joseph de Saint-Germain ausgebildet worden war, richtete im Faubourg Saint-Denis eine Werkstatt ein und bezeichnete sich selbst als „sculpteur, ciseleur et doreur du Roi“. Im Unterschied zu vielen Entwerfern, die sich fast ausschliesslich mit dem Zeichnen von Modellen beschäftigten, war Prieur vor allem Künstler und Ziseleur von Bronzen; es ist anzunehmen, dass alle von ihm entworfenen Bronzen in seiner Werkstatt hergestellt wurden - dadurch war die genaue Umsetzung seiner Ideen und der qualitative Standard der Werke gesichert. Zu den wichtigsten Aufträgen, die Prieur erhielt, gehörten mehrere bedeutende bronzene Uhrgehäuse - wie z.B. jenes der Pendule „Paix et Abondance“ von 17<strong>70</strong>, die anlässlich der Heirat des Dauphin und späteren Königs <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I mit Marie-Antoinette gefertigt wurde (heute Bestand des Eremitage Museum in St. Petersburg) - und der Bronzezierat der Krönungskutsche von <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I. 1778 erlitt Prieur durch unsorgfältige Verwendung von Geldmitteln finanzielle Verluste, so dass er ins „Enclos du Temple“ umziehen musste, wo er als Giesser weiterarbeitete - wenn auch in bedeutend kleinerem Rahmen. Während der 1780er Jahre publizierte Prieur eine Reihe von Stichen seiner Dekorationszeichnungen, darunter Entwürfe für Möbel, Vasen, Platten, Friese und Tapeten. Lit.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S. 172f. (mit diversen Entwurfszeichnungen). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 27/28, S. 400 (biogr. Angaben). P. Verlet, Les bronzes dorés français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1987; S. 427 (biogr. Angaben). CHF <strong>70</strong> 000.- / 120 000.- (€ 43 750.- / 75 000.-) Siehe Abb.
- Seite 1 und 2: 70 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 3 und 4: 72 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 5 und 6: 74 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 7 und 8: 76 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 9 und 10: 78 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 11 und 12: 80 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 13 und 14: 82 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 15 und 16: 84 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 17 und 18: 86 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 19 und 20: 88 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 21 und 22: 90 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 23 und 24: 92 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 25 und 26: 94 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 27 und 28: 96 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 29 und 30: 98 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEG
- Seite 31 und 32: 100 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 33 und 34: 102 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 35 und 36: 104 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 37 und 38: 106 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 39 und 40: 108 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 41 und 42: 110 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 43 und 44: 112 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 45: 114 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 49 und 50: 118 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 51 und 52: 120 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 53 und 54: 122 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 55 und 56: 124 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 57 und 58: 126 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 59 und 60: 128 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 61 und 62: 130 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 63 und 64: 132 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 65 und 66: 134 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 67 und 68: 136 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 69 und 70: 138 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE
- Seite 71 und 72: 140 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIE