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70 1118* 1 PAAR APPLIKEN, Louis XV, Paris, 18 ... - Koller Auktionen

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78<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1128*<br />

KOMMODE „A LA GREQUE“, Transition, sign. D. DE LOOSE<br />

(Daniel de Loose, Meister 1767), <strong>Paris</strong> um 1775.<br />

Amarant, Satinholz und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie fein<br />

eingelegt mit Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit abgeschrägten<br />

vorderen und vorstehenden hinteren Eckstollen auf wellig<br />

ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte leicht<br />

vorstehende Front mit 3 Schubladen ohne Traverse, die oberste dreigeteilt.<br />

Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge,<br />

-sabots und -applikationen in Form von Löwenköpfen,<br />

Mäanderband und Zierfries. Profilierte, beige/grau/braun gesprenkelte<br />

„Brocatello Siciliano“-Platte. 124,5x56,5x84,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Aus einer <strong>Paris</strong>er Sammlung.<br />

- Auktion Galerie <strong>Koller</strong> Zürich am 25.6.2003 (Katalognr. 1153).<br />

- Aus einer römischen Sammlung.<br />

Hochbedeutende Kommode von grosser Eleganz in sehr gutem<br />

Erhaltungszustand.<br />

Eine in der Formgebung nahezu identische Kommode ist abgebildet in: P.<br />

Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 242, und<br />

wurde bei Drouot <strong>Paris</strong> am 25.3.1985 verkauft.<br />

Der aus den Niederlanden stammende D. de Loose liess sich in den 1760er<br />

Jahren in <strong>Paris</strong> nieder, wo er dank eines „édit royal“ schon bald die<br />

Meisterwürde erhielt. Seine von Zeitgenossen gelobte „exécution très soignée“<br />

brachte ihm zahlreiche Aufträge der <strong>Paris</strong>er Nobilität ein. De Looser arbeitete<br />

mit berühmten Ebenisten seiner Zeit zusammen, was gemeinsame Signaturen<br />

auf Möbelstücken beweisen. Seine Produktion umfasste neben Kommoden und<br />

Sekretären auch eine Vielzahl an Kleinmöbeln, die sich allesamt durch eine<br />

ausserordentlich feine Ausarbeitung auszeichneten. De Loose bevorzugte elegante<br />

Furniere in Rosen-, Satin- oder Zitronenholz sowie auch in Mahagoni,<br />

eingelegt mit Blumen, Trophäen, Würfeln oder Personen und Landschaften,<br />

teilweise akzentuiert durch Elfenbeineinlagen. Ein Teil von de Looses Werken<br />

befindet sich heute im Victoria & Albert Museum in London und in der<br />

Gulbenkian-Sammlung in Lissabon.<br />

J. Nicolay lobt D. de Loose mit folgenden Worten: „Les teintes des bois précieux<br />

qu’il comploie sont infiniment délicates, s’opposent sans se heurter et<br />

1128<br />

donnent à l’ensemble une impression rare de fini et de qualité“ in: L’art et la<br />

manière des maîtres ébénistes au <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1976; I, S. 293.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 241f.<br />

(biogr. Angaben).<br />

CHF 45 000.- / 75 000.-<br />

(€ 28 130.- / 46 880.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1129*<br />

1 <strong>PAAR</strong> GROSSE FAUTEUILS „A LA REINE“, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>, sign.<br />

GOURDIN (Jean-Baptiste Gourdin, Meister 1748), <strong>Paris</strong> um 1750.<br />

Buche moulüriert und ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen,<br />

Blättern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger<br />

Sitz „à chassis“ auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit<br />

gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Grüner Seidenveloursbezug<br />

mit Blumen und Blättern. 64x50x48x95 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Didier Aaron, <strong>Paris</strong>.<br />

- Aus einer bedeutenden europäischen Privatsammlung.<br />

Hochbedeutendes Paar von perfekter Qualität und Eleganz.<br />

J.B. Gourdin war der älteste Sohn von Jean Gourdin und besass in der Rue de<br />

Cléry die Werkstatt „à l’enseigne du Nom de Jésus“, in der Nähe seines Vaters.<br />

Zur Kundschaft gehörte unter anderem der Prince de Soubise. Die bis zum<br />

Beginn der Regierungszeit von <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I andauernde Produktion bestand aus<br />

klassischen Modellen wie Ruhebetten, Fauteuils und Bergèren ohne bestimmte<br />

Merkmale, jedoch mit ausgewogenen Proportionen, Eleganz und Schlichtheit.<br />

Der Grossteil von Gourdins Werk besteht aus <strong>Louis</strong>-<strong>XV</strong>-Möbeln, es sind aber<br />

auch ein paar Transition- und <strong>Louis</strong>-<strong>XV</strong>I-Sitzmöbel bekannt. In Schloss<br />

Windsor steht eine Folge von 10 Fauteuils von Gourdin.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XV</strong>IIIe siècle, <strong>Paris</strong> 1989; S. 366-369<br />

(biogr. Angaben). B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée du Louvre, Dijon 1993;<br />

II, S. 192 (biogr. Angaben).<br />

CHF <strong>70</strong> 000.- / 120 000.-<br />

(€ 43 750.- / 75 000.-)<br />

Siehe Abb.

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