70 1118* 1 PAAR APPLIKEN, Louis XV, Paris, 18 ... - Koller Auktionen
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136<br />
MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />
1215*<br />
PRUNK-SCHALE „AUX SERPENTS“, spätes <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, in der Art<br />
von D. DAGUERRE (Dominique Daguerre, gest. 1796), <strong>Paris</strong>, 19. Jh.<br />
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie blaues Porzellan. Ovaler<br />
Gefässkörper mit markanten Schlangenhenkeln auf profiliertem<br />
Rundfuss mit Sockelplatte. 47x30x30 cm.<br />
Provenienz: Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung.<br />
Feine Schale von hoher Qualität.<br />
Das nahezu identische Schlangenmotiv findet sich an einer Folge von 6<br />
Prunkgirandolen, welche D. Daguerre 1787 dem Duke of York, Bruder des<br />
späteren George IV, lieferte. Eine davon befindet sich heute in den Sammlungen<br />
des Victoria & Albert Museum in London, 4 weitere Girandolen sind im<br />
Buckingham Palace ausgestellt.<br />
Lit.: J. Harris / G. de Bellaigue / O. Millar, Buckingham Palace, New York<br />
1966; S. 66 (mit Abb. der erwähnten Girandolen).<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1216<br />
1 <strong>PAAR</strong> KLEINE PORZELLANVASEN MIT BRONZEMONTUR,<br />
spätes <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, <strong>Paris</strong>, 19. Jh.<br />
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie feines Porzellan in der Art<br />
von Sèvres; auf blauem Fond Kartuschen mit Figurenstaffage.<br />
Zylindrischer Vasenkörper mit durchbrochener Lippe, auf durchbrochenem<br />
Sockel mit Volutenfüssen. H 15,5 cm.<br />
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 750.- / 1 130.-)<br />
1217<br />
GROSSE PLATTE MIT BRONZEMONTUR, spätes <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, das<br />
Porzellan Imari, die Bronzen Frankreich, 19. Jh.<br />
Runde, in Blau, Rot, Grün und Gold bemalte Platte mit Kartuschen,<br />
stilisierten Blättern und Blütenzweigen, durchbrochenem<br />
Rand und Maskaronenhenkeln, auf durchbrochenem Ring mit<br />
Volutenfüssen. D 50 cm.<br />
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.<br />
CHF 1 500.- / 2 500.-<br />
(€ 940.- / 1 560.-)<br />
1215<br />
12<strong>18</strong>*<br />
KAMINPENDULE, <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I, das Zifferblatt sign. LEPINE PLACE<br />
DES VICTOIRES N12 (Jean-Antoine I Lépine, Challex 1720-<strong>18</strong>14<br />
<strong>Paris</strong>), die Werksplatine sign. und num. LEPINE A PARIS No. 4424,<br />
das Email sign. DUBUISSON (Etienne Gobin Dubuisson , 1731- ca.<br />
<strong>18</strong>15), <strong>Paris</strong> um 1785.<br />
Bronze und Messing vergoldet sowie „Griotte Rouge“-Marmor. In<br />
profilierten Ring gefasstes Zifferblatt mit offenem Werk und seitlichen<br />
Gewichten, auf Vierkantstütze mit Jochsfüssen und profiliertem<br />
Sockel mit stilisierten Kreiselfüssen. Emailzifferblatt mit arabischen<br />
Minuten- und römischen Stundenzahlen sowie Datum und Sekunde.<br />
4 Zeiger. Feines Ankerwerk mit Grahamgang. 27,5x17x48 cm.<br />
Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />
Feine Pendule von bestechender Qualität.<br />
Eine ähnliche, wenn auch weniger elaborierte Pendule, sign. Lépine - Horloger<br />
de l’Impératrice et de la Reine sowie num. 4540, wurde bei Christies <strong>Paris</strong> am<br />
13.12.2006 (Katalognr. 436) verkauft. Eine weitere, sign. und num. 45<strong>18</strong>,<br />
wurde bei Tajan <strong>Paris</strong> am 27.3.2002 (Katalognr. 51) verkauft. Eine dritte<br />
schliesslich, ist abgebildet in: A. Chapiro, Jean Antoine Lépine, Horloger 1720-<br />
<strong>18</strong>40, <strong>Paris</strong> 1988; S. 238f.<br />
J.A. I Lépine übernahm 1762 das Geschäft seines Schwiegervaters A.C. Caron<br />
und wurde dadurch „Horloger du Roi et du Garde-Meuble de la Couronne“.<br />
Seine umfangreiche Produktion, die vor allem durch technische Neuerungen<br />
gekennzeichnet war, wird durch das Inventar des „Garde-Meuble“ belegt, wo<br />
nicht weniger als 32 von J.A. I Lépine signierte Uhren erwähnt sind. Für das<br />
berühmte, in den 1760er Jahren gelieferte Zylinderbureau von <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong> schuf<br />
er die Pendule „à deux faces“, zudem belieferte er zahlreiche Adlige im In- und<br />
Ausland.<br />
Etienne Gobin, genannt Dubuisson, war nebst Joseph Coteau der talentierteste<br />
und bekannteste Emailleur jener Epoche. Er wurde in Lunéville geboren und<br />
arbeite zunächst als Porzellanmaler in Strassburg und Chantilly. Später, 1756-<br />
1759, war er für die Manufacture de Sèvres tätig und spezialisierte sich auf das<br />
Bemalen von Uhrgehäusen und Emailzifferblättern. Seine ausserordentlich<br />
feinen Arbeiten verkaufte er vor allem Uhrmachern wie Dieudonné Kinable -<br />
berühmt für seine Lyrapendulen - und Robert Robin, dem Hoflieferanten des<br />
Königs <strong>Louis</strong> <strong>XV</strong>I.<br />
Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 354 (biogr. Angaben<br />
zu Lépine). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, <strong>Paris</strong>; S. 386 (biogr.<br />
Angaben zu Lépine).Thieme/Becker, Leipzig 1999; 13/14, S. 283 (biogr.<br />
Angaben zu Gobin).<br />
CHF <strong>70</strong> 000.- / 120 000.-<br />
(€ 43 750.- / 75 000.-)<br />
Siehe Abb.