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SchAttenboxen um ein neues Dienstrecht - GÖD

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<strong>GÖD</strong> hält Kurs<br />

in bewegten ZeiteN<br />

kol<strong>um</strong>ne<br />

An sich sollte man glauben, dass <strong>ein</strong>e große regierungskoalition mit großer<br />

Gelassenheit unter <strong>ein</strong>bindung der sozialpartner auch große projekte auf<br />

die reihe bringt und Österreich trotz internationalerturbulenzen in <strong>ein</strong>em<br />

relativ ruhigen politischen Fahrwasser hält. sollte man glauben.<br />

stattdessen verabschieden sich regierungsmitglieder vom eigenen regierungsprogramm.<br />

Nicht, dass man sich alles wünschen wollte, was da drinnen steht, aber es<br />

steigt in jedem Bürger wohl zu recht der Ärger auf, wenn bei manchen politikern der<br />

verstand in die magengrube fällt.<br />

wie sehr sich die österreichische politik in plattitüden ergeht,zeigt die Diskussion über<br />

die pensionsautomatik. Da wird nicht engagiert über den inhalt diskutiert, sondern<br />

zuerst beschlossen, <strong>um</strong> sich danach mit schweißperlen auf der stirn wieder mit dem<br />

Arg<strong>um</strong>ent, dass „der kalte computer nicht über pensionen entscheiden dürfe“, zu verabschieden.wie<br />

sagt der sektionschef im sozialministeri<strong>um</strong>walter pöltner so treffend<br />

dazu: „wer so <strong>ein</strong>en computer erfindet, verdient den Nobelpreis.“<br />

Dort aber, wo die politik wirklich soziale kompetenz zeigen könnte, stellt sie sich<br />

taub. etwa bei den jährlichen pensionserhöhungen. Hier regiert <strong>ein</strong> komplexer<br />

Berechnungsschlüssel mit dem ergebnis, dass <strong>ein</strong> Großteil unserer pensionisten seit<br />

Jahren nicht <strong>ein</strong>mal die jährlichen preissteigerungen abgegolten bekommen hat. Da<br />

wirkt der „pensionistenbrief“ des Jahres 200 wie <strong>ein</strong> schlag auf den Hinterkopf jedes<br />

Betroffenen.<br />

Die <strong>GÖD</strong> sucht sich k<strong>ein</strong>e regierung aus. Daher nehmen wir als große solidargem<strong>ein</strong>schaft<br />

für den sozialen Fortschritt k<strong>ein</strong>e rücksicht auf die Befindlichkeiten der<br />

regierenden.mit großer Beharrlichkeit verhandeln wir gegenwärtig <strong>ein</strong>e weitere große<br />

<strong>Dienstrecht</strong>snovelle,die unmittelbareverbesserungen für unsere Bediensteten bringen<br />

wird. und uns irritiert auch k<strong>ein</strong>e regierungs<strong>um</strong>bildung. reisegebühren, „pensionssicherungsbeitrag“<br />

– k<strong>ein</strong>thema lassen wir aus in unserer Hartnäckigkeit für <strong>ein</strong> mehr<br />

an sozialer Gerechtigkeit.<br />

Auch bei der schaffung <strong>ein</strong>es neuen Dienst- und Gehaltsrechts für den Bundesdienst<br />

geben wir nicht nach. Nach zwei enqueten mit externen experten sind die inhaltlichen<br />

weichenstellungen klar:wir brauchen Dienstverhältnisse öffentlich-rechtlichen<br />

charakters mit erhöhtem kündigungsschutz,<strong>um</strong> unsere Bediensteten weiterhin druckresistentgegenüberderpolitikzu<br />

halten,und <strong>ein</strong>e Neuverteilungderlebens<strong>ein</strong>kommen<br />

mit höheren <strong>ein</strong>stiegs- und abgeflachten endbezügen (Details in dertitelgeschichte).<br />

was wir nicht zulassen, sind Ablenkungsmanöver der politik.wenn der Dienstgeber<br />

beispielsweise m<strong>ein</strong>t,<strong>ein</strong>enverhaltenskodex für öffentlich Bedienstete lediglich dazu zu<br />

benutzen,<strong>um</strong> von eigenen unzulänglichkeiten abzulenken,dann werden wir die politik<br />

anhalten, den Besen in die Hand zu nehmen, <strong>um</strong> vor der eigenentür zu kehren.<br />

Hermann F<strong>ein</strong>er<br />

Foto: andi Bruckner<br />

„Dort aber, wo die<br />

Politik wirklich<br />

soziale Kompetenz<br />

zeigen könnte, stellt<br />

sie sich taub.“<br />

<strong>GÖD</strong>_Ausgabe 5_2008 11

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