SchAttenboxen um ein neues Dienstrecht - GÖD
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Foto: memo - Fotolia.com<br />
Junge Leute braucht<br />
Der BuND!<br />
abwarten und tee trinken ist nicht immer die beste Lösung. In Sachen altersstruktur des<br />
bundesdienstes schon gar nicht. Inzwischen ist die hälfte aller beschäftigten älter als 45,<br />
die kommenden Pensionierungen der nächsten zehn Jahre werden das Ihre zu <strong>ein</strong>er völligen<br />
Überlastung der Verwaltung beitragen. Gebraucht werden dringend kompetente,<br />
junge MitarbeiterInnen, <strong>um</strong> die hohe Qualität zu erhalten. Text: Dr. Norbert Schnedl<br />
Manchmal ist es verdächtig, wenn von <strong>ein</strong>em<br />
Gewerkschafter <strong>ein</strong>e broschüre der Dienstgeberseite<br />
gelobt wird. aber in diesem<br />
Fall, die broschüre „Die altersstruktur des<br />
bundespersonals“ betreffend, ist das Lob<br />
gerechtfertigt. In sachlicher und übersichtlicher Weise werden<br />
der Ist-Stand, die Prognose und der bezug z<strong>um</strong> arbeitsmarkt<br />
der Zukunft dargestellt. Und die ergebnisse der Studie, die der<br />
broschüre zugrunde liegen, sind alarmierend. Die Politik kann<br />
diese ergebnisse nicht ignorieren, will sie die hohe Funktionalität<br />
der öffentlichen Verwaltung nicht gefährden.<br />
50 % älter als 45<br />
Der anteil der „45-plus-MitarbeiterInnen“ ist seit dem Jahr<br />
1995 von 35,1 % auf über 50 % gestiegen. Dieses ergebnis<br />
jahrelanger Personal<strong>ein</strong>sparungen im Wege der „Nichtnachbesetzungen“<br />
hat <strong>ein</strong>e extreme Überalterung des bundesdienstes<br />
herbeigeführt. Die <strong>GÖD</strong> hat immer wieder diese Folge der Personal<strong>ein</strong>sparungen<br />
kritisiert und ist damit offensichtlich richtig<br />
gelegen. Im Vergleich zur Privatwirtschaft ist der altersschnitt<br />
an die zehn Jahre höher. Und das führt zu <strong>ein</strong>er ganzen Reihe<br />
von Problemen.<br />
Der arbeitsmarkt der Zukunft, vor allem im bereich der 18bis<br />
29-Jährigen, wird heiß <strong>um</strong>kämpft s<strong>ein</strong>. Daher muss das zu<br />
erarbeitende neue <strong>Dienstrecht</strong><br />
1. zeitnahe <strong>ein</strong>e Perspektive für diese Personengruppe bieten,<br />
2. arbeitsplatzsicherheit bieten,<br />
3. von der attraktivität her mit arbeitsbedingungen in vergleichbaren<br />
bereichen konkurrieren können und<br />
4. <strong>ein</strong>e besoldungsstruktur bieten, die für die zukünftigen Kolleginnen<br />
und Kollegen und jene, die optieren wollen, <strong>ein</strong><br />
Grund ist, sich für den bundesdienst zu entscheiden bzw. im<br />
bundesdienst zu bleiben.<br />
Denn <strong>ein</strong>es ist klar: Der bund wird sich nicht nur am arbeitsmarkt<br />
der Zukunft als konkurrenzfähig erweisen müssen,<br />
sondern der gesamte bundesdienst wird viel stärker mit dem<br />
Phänomen des abwerbens von qualitätsvollen und gut ausgebil-<br />
deten MitarbeiterInnen konfrontiert s<strong>ein</strong>. Die Fluktuation wird<br />
deutlich ansteigen. Vor dieser arbeitsmarktzukunft dürfen die<br />
augen nicht verschlossen werden.<br />
Problem Pensionierungen<br />
Die anzahl der jährlichen Pensionierungen wird sich bis z<strong>um</strong><br />
Jahr 2020 verdoppeln. Weitere Personal<strong>ein</strong>sparungen bei<br />
gleichzeitig ständig steigenden anforderungen an die öffentliche<br />
Verwaltung sind ganz <strong>ein</strong>fach nicht mehr möglich, ohne<br />
das System insgesamt zu gefährden. Das bedeutet, dass wir<br />
SoFoRt beginnen müssen, junge Menschen für <strong>ein</strong>e Kar-<br />
14 <strong>GÖD</strong>_ausgabe 5_2008