SchAttenboxen um ein neues Dienstrecht - GÖD
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iere im bundesdienst zu begeistern. beispielsweise müssten<br />
all<strong>ein</strong>e im exekutivdienst jährlich knapp 650 Neuaufnahmen<br />
erfolgen, <strong>um</strong> die prognostizierten Pensionierungen bis 2020<br />
zu kompensieren. aber auch in allen anderen bereichen wie<br />
auch im bereich der allgem<strong>ein</strong>en Verwaltung sind k<strong>ein</strong>e weiteren<br />
Personal<strong>ein</strong>sparungen mehr möglich und es müssen massive<br />
bemühungen unternommen werden, <strong>um</strong> die hohe Qualität der<br />
öffentlichen Verwaltung weiter sicherzustellen.<br />
Insgesamt werden auf bundesebene bis 2020 etwa 50.000 Kolleginnen<br />
und Kollegen den Ruhestand antreten. Das ist <strong>ein</strong>e<br />
enorme Zahl und bedeutet auch <strong>ein</strong>en enormen abgang an<br />
beitrittsalter Der bunDesbeDiensteten<br />
titelgeschichte<br />
erfahrung. Deshalb muss die Politik jetzt handeln und durch<br />
kontinuierliche Personalaufnahmen sicherstellen, dass erfahrungen<br />
vor der Pensionierung an die nächste und übernächste<br />
Generation weitergegeben werden können. Denn gerade<br />
die Kontinuität und die Verlässlichkeit sind <strong>ein</strong> unbezahlbares<br />
„asset“ der öffentlichen Verwaltung.<br />
<strong>ein</strong>sparpotenzial in Verwaltung?<br />
angesichts dieser Perspektiven ist es völlig unverständlich,<br />
wenn seitens der Wirtschaft (Wirtschaftskammer) immer noch<br />
getrommelt wird, dass im bereich der öffentlichen Verwaltung<br />
jährliche <strong>ein</strong>sparungspotenziale von drei oder drei<strong>ein</strong>halb Milliarden<br />
euro begraben liegen. Diejenigen, die das behaupten, sollen<br />
endlich <strong>ein</strong>mal offenlegen, Wo sie diese Potenziale sehen.<br />
Diese offenlegung sind die Vertreter der Wirtschaftskammer<br />
bis jetzt schuldig geblieben. <strong>ein</strong> treppenwitz der Geschichte<br />
ist wohl der Umstand, dass jene (schwer überbezahlten) Manager,<br />
die die Selbstregulierungsfähigkeit des Marktes über alles<br />
gestellt haben, nun angesichts der Finanzmarktkrise nach <strong>ein</strong>em<br />
<strong>ein</strong>schreiten des Staates (ist gleich <strong>ein</strong>schreiten des politischadministrativen<br />
Führungssystems, wovon <strong>ein</strong> wichtiger Player<br />
die öffentliche Verwaltung ist) rufen. Ist die öffentliche Verwaltung<br />
doch nicht so schlecht, oder?<br />
Mehr geht nicht mehr<br />
Die öffentliche Verwaltung ist Garant für objektives, gesetzeskonformes<br />
Verwaltungshandeln und bietet vor allem Kontinuität,<br />
auch wenn <strong>ein</strong>mal politisch in <strong>ein</strong>er Koalition „die<br />
Fetzen fliegen“. Der Sparkurs der vergangenen 15 Jahre hat<br />
dazu geführt, dass in vielen bereichen die Kolleginnen und<br />
Kollegen an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt<br />
sind. Mehr geht <strong>ein</strong>fach nicht mehr. Das ist so, wie wenn <strong>ein</strong><br />
Kfz-halter aus Sparsamkeitsgründen auf den Ölwechsel verzichtet.<br />
Der kurzfristige effekt würde mittelfristig zu <strong>ein</strong>em<br />
Motorschaden führen. <strong>ein</strong>sparung und späterer aufwand stehen<br />
in k<strong>ein</strong>em Verhältnis zu<strong>ein</strong>ander. Deshalb ist das Gebot<br />
der Stunde: Jetzt handeln!<br />
<strong>GÖD</strong>_ausgabe 5_2008 15