dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 04.2023
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
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<strong>dei</strong><br />
MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />
Flüssigstoffbeigaben homogen verteilen<br />
Backmittelaufbereitung<br />
im Doppelwellenmischer<br />
Backmittel sind hochkomplexe Pulvermischungskonzentrate, <strong>die</strong> zum Teil aus über<br />
50 verschiedenen Komponenten bestehen. Neben festen Rohstoffen können sie<br />
auch Flüssigstoffe wie Fette, Öle oder Lecithine enthalten. Mit dem Doppelwellenmischer<br />
HM lassen sich <strong>die</strong> Flüssigstoffbeigaben homogen im Backmittel verteilen<br />
und <strong>die</strong> Bildung von Agglomeraten vermeiden.<br />
Backmittel werden dem Mehl mit einem<br />
Massenanteil von 1 bis 5 % zugesetzt, um<br />
<strong>die</strong> Qualität von Backwaren zu verbessern.<br />
Sie enthalten oft Fette, Öle, Lecithine, Wasser,<br />
Melasse, Sirupe, Honig oder andere<br />
Flüssigstoffbeigaben. Positiver Nebeneffekt:<br />
Je mehr davon in das Backmittel gemischt<br />
werden, desto staubärmer ist es. Ist der Flüssigstoffanteil<br />
aber zu hoch oder erwärmt<br />
sich das Backmittel während des Mischens,<br />
verschlechtert sich dessen Rieselfähigkeit<br />
und Dosierbarkeit. Das Backmittel kann<br />
dann in der Verpackung sogar verklumpen.<br />
Die ideale Mischgüte des Backmittelpulvers<br />
muss schnell und mit minimalem Energieeintrag<br />
herbeigeführt werden. Die Art, wie<br />
der Flüssigstoff eingemischt wird, beeinflusst<br />
auch das Endprodukt. Entscheidend<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualität des Backmittelgemisches ist,<br />
wie rieselfähig es ist, ob es nach dem Mischen<br />
kühl genug ist, um in der Verpackung<br />
nicht zu verklumpen, ob es lange lagerfähig<br />
ist und ob es zum Anhaften oder zur Zeitverfestigung<br />
neigt.<br />
Manche Rohstoffe sind pulvrig, andere staubig<br />
und wieder andere grobkörnig. Außerdem<br />
gibt es Komponenten, <strong>die</strong> empfindlich<br />
auf Scherung und Druck reagieren wie zum<br />
Beispiel Lecithin- oder Fettpulver. Hinzu<br />
kommen Flüssigfette, Shortenings, Backextrakte,<br />
Flüssiglecithine, Öle und Flüssigaromen,<br />
<strong>die</strong> in der Pulvermischung schnell und<br />
homogen verteilt werden. Das Endprodukt<br />
bleibt dank minimaler Energieeintragung<br />
kühl. Je nach Fahrweise des Mischers ist das<br />
Endprodukt ein Schüttgut, eine teigige Masse<br />
oder „feucht-flockig“.<br />
Der Doppelwellenmischer HM eignet sich gut <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbereitung von Backmitteln,<br />
denen oft komplexe Rezepturen zugrunde liegen<br />
Bilder: Amixon<br />
Totraumfreie Querverströmung<br />
Der Doppelwellenmischer HM von Amixon<br />
eignet sich sehr gut <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbereitung<br />
von Backmitteln. Seine helixartigen Mischwerkzeuge<br />
fördern <strong>die</strong> Güter in der Peripherie<br />
aufwärts und im Zentrum des Mischraumes<br />
abwärts. Totraumfreie Querverströmungen<br />
des auf- und abwärts fließenden<br />
Mischgutes sind ein Garant <strong>für</strong> ideale<br />
Mischgüten. Diese Art der Strömungserzeugung<br />
ist universell anwendbar <strong>für</strong> nahezu<br />
alle Produktkonsistenzen, also <strong>für</strong> trockene,<br />
feuchte oder nasse Pulver, aber auch <strong>für</strong> Pasten<br />
und Teigmassen. Dabei findet eine dreidimensionale<br />
Zufallsverteilung statt. Diese<br />
ist unabhängig vom Füllgrad, der Drehfrequenz<br />
und etwaig differierenden Komponenteneigenschaften<br />
wie Partikelgröße,<br />
Dichte, Kohäsion, Adhäsion oder Viskosität.<br />
Bei besonders fragilen Gütern oder staubexplosiven<br />
Zuständen kann <strong>die</strong> Mischwerksdrehfrequenz<br />
verringert werden: Der<br />
Mischvorgang findet ohne Qualitätseinbußen<br />
auch bei langsamer Drehbewegung der<br />
Mischwerkzeuge statt.<br />
58 <strong>dei</strong> 04-2023