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Das Golf & Business Magazin 01/2023 für die Metropolregion Nürnberg
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LIFESTYLE<br />
42<br />
Kompositionen der Nürnberger Firma sollen in Praxen und Hotels für Wohlbefinden sorgen<br />
Venteri erobert Räume<br />
auf dufte Weise<br />
NÜRNBERG – Sie lassen uns in Erinnerungen schwelgen, animieren uns zum Kaufen oder sorgen einfach<br />
für Wohlbefinden: Düfte. Sie können auch einen Wiedererkennungswert schaffen und werden damit zu einer Art Visitenkarte.<br />
Auf all das zielt das Geschäftsmodell der Nürnberger Firma Venteri ab – Räume so zu beduften, dass sie<br />
einladend sind, eine Wohlfühlatmosphäre verbreiten, im Unterbewusstsein eine Verbindung schaffen.<br />
Die Ausgangsbasis für das noch junge Unternehmen<br />
war allerdings das komplette<br />
Kontrastprogramm: der Geruch von saurem<br />
Joghurt, der in einem Auto ausgelaufen war<br />
und einfach nicht weichen wollte. Ein Kunde<br />
hatte Kareem Zaher, Gründer der Autoreinigungsfirma<br />
Waschengel in Erlangen, gebeten,<br />
diesen zu entfernen. Schwieriger als gedacht.<br />
Also nahm Kareem Zaheer sein Tom-Ford-<br />
Parfum Oud Wood zur Hand und gönnte auch<br />
dem Auto davon eine paar Spritzer. Weil das<br />
bei seinem Kunden gut ankam, versprühte er<br />
sein Parfum auch in anderen Autos.<br />
„Was ist das, was habt ihr gemacht? Das Auto<br />
riecht so toll“, waren die ersten Reaktionen<br />
der Kunden. „Kann man den Duft kaufen?“,<br />
die zweiten. Kareem Zaher, ganz Geschäftsmann,<br />
reagierte schnell. Er fand Parfümeure<br />
in Florenz, ließ von ihnen seinen Tom-Ford-<br />
Duft nachbauen und vertrieb ihn als Autoparfum,<br />
als Waschengel-Duft. 30 ml für 8,90 Euro.<br />
Der kam gut an. Doch mehr noch machte das<br />
Thema etwas mit Kareem Zaher, wurde zur Initialzündung<br />
für ein zweites Standbein. „Ich<br />
fing an, mich mehr mit Düften zu beschäftigen,<br />
habe mich informiert und 2<strong>01</strong>7 meinen<br />
Chemieschein gemacht.“<br />
Der Anstoß für den nächsten Schritt kam<br />
wiederum von einem Kunden. „Mit eurem<br />
Car-Parfüm sprühe ich meine komplette Praxis<br />
ein“, berichtete dieser. Die Idee für Raumdüfte<br />
war geboren. Als Private Label – also als<br />
Eigenmarke des Kunden – fing Zaher an, seinen<br />
Autoduft auch als Raumduft zu vertreiben,<br />
erweiterte das Sortiment auf inzwischen<br />
sechs Duftnoten: zu Oud Wood gesellten sich<br />
Falcon, Montana Aswad, Grey und Bacca<br />
Ombre. „Kopfnote, Herznote, Basisnote.“ Der<br />
32-Jährige jongliert heute mit diesen Begrifflichkeiten,<br />
als hätte er nie etwas anderes gemacht.<br />
„Dabei hatte ich vor ein paar Jahren<br />
noch keine Ahnung davon.“<br />
Zaher gründete ein eigenes Unternehmen für<br />
seine Duftkompositionen, graste das Internet<br />
nach einem geeigneten Namen ab. „So stieß<br />
ich auf Eventeri, was mir aber zu sehr nach<br />
Veranstaltungen klang. Nachts um 1.30 Uhr<br />
hatte ich dann die Idee, einfach das E wegzulassen.“<br />
Venteri war geboren. Der Name ist<br />
auch deshalb passend, weil er Teil des botanischen<br />
Namens des Rosenweihrauchs aus:<br />
Coleus venteri.<br />
Es ließ sich gut an. Kareem Zaher stellte Mitarbeiter<br />
ein, wollte 2<strong>01</strong>9 loslegen und seine<br />
Düfte an Praxen, Kanzleien und Unternehmen<br />
verkaufen. Dann kam Corona. Unbeirrt<br />
hielt der damals 30-Jährige an Idee und<br />
Personal fest. Doch die fehlende Möglichkeit,<br />
Kunden zu treffen, die Maskenpflicht, die jedes<br />
Dufterlebnis verhinderte, sowie steigende<br />
Rohstoffpreise machten es ihm schwer. „Ein<br />
großes Problem waren die Ethanol-Preise, sie<br />
stiegen um rund 60 Prozent – wenn man überhaupt<br />
etwas bekommen hat.“ Es floss zu dieser<br />
Zeit vor allem in Desinfektionsspray. „Nach 1,5<br />
Jahren hatte ich kein Geld mehr.“<br />
Kareem Zaher, der im Einzelhandel gelernt<br />
hatte und, wie er selbst sagt, ein Super-Jeansverkäufer<br />
war, der seit Jugendtagen in Erlangen<br />
bei einem Marktverkäufer geholfen hatte,<br />
Fisch zu verkaufen, krempelte die Ärmel hoch