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MOBILITÄT 52 Die App uRyde professionalisiert die gute alte Mitfahrgelegenheit Der Klimaschutz fährt mit NÜRNBERG – Als Malte Andree als Schiffsmechaniker auf Containerschiffen über die Weltmeere fuhr, fiel ihm bei Landgängen immer wieder auf: Die großen Herausforderungen der Mobilitätswende hat Deutschland nicht exklusiv. Überall beschleunigt der Verkehr den Klimawandel enorm, in Deutschland ist der Verkehrssektor für fast 20 Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Den Norddeutschen trieb die Frage an, wie sich bestehende Ressourcen besser nutzen lassen. In jedem Auto sitzen statistisch nur 1,2 Personen. „Allein wenn wir dafür sorgen, dass zumindest zwei Leute mitfahren, haben wir einen großen Hebel, um Mobilität mit weniger Fahrzeugen möglich zu machen“, sagt Malte Andree. Er verabschiedete sich von der Schiffsfahrt, studierte Maschinenbau an der Universität Erlangen-Nürnberg und arbeitete für Siemens Mobility an Bahnprojekten, unter anderem in Israel. 2022 war schließlich die Zeit reif für die eigene Geschäftsidee, mit der Malte Andree seinen Beitrag zur Verkehrswende leisten will. Zusammen mit seinem Bruder Johannes Andree und mit Nino Handler gründete er uRyde. Beheimatet im Gründungszentrum Zollhof in Nürnberg, arbeiten mittlerweile 17 Leute an der App, die das Ride-Sharing professionalisiert. uRyde hebt die gute-alte Frage nach einer Mitfahrgelegenheit auf ein professionelles Level. Die Idee: Nicht Privatleute kaufen sich die App, um jemanden zu finden, der sie in seinem Auto mitnimmt. Stattdessen erwerben Unternehmen Lizenzkontingente und geben sie an ihre Mitarbeitenden weiter. Diese können die App kostenlos nutzen, um eine Mitfahrgelegenheit zu suchen, egal ob zur Arbeit oder für private Fahrten. Man verabredet sich via App und macht den Fahrtpreis aus. Der liegt zwischen null und 30 Cent, je nachdem, was der Fahrer gerne hätte. Das integrierte Live-Navigationssystem von uRyde zeigt an, wo sich das Auto gerade befindet und lotst einen zum Einstiegspunkt. „Über 30 Unternehmen nutzen uRyde“, sagt Andree. Darunter Siemens, Siemens Healtheneers, adidas, Puma, Schaeffler, die Städte Erlangen und Lauf, die beiden Hochschulen in der Region und das Uniklinikum Erlangen. 150 000 Menschen in Nordbayern haben Zugang zu uRyde. Dass man weiß, wo die Person arbeitet, mit der man unterwegs ist, gibt ein Gefühl der Sicherheit. Und auch versicherungstechnisch sind alle abgesichert. FOTOS: CONNECT Mobility GmbH uRyde vernetzt mehrere Mobilitätsformen – so gibt die App auch an, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln ans Ziel kommt. Und man kann sich auf Firmenshuttlebusse buchen, zum Beispiel auf die von adidas und Schaeffler. „Einige Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitenden ein Mobilitätsbudget zur Verfügung, damit können diese uRyde nutzen, aber auch Busse und Bahn, E-Scooter oder Leihwagen.“ Laut Malte Andree bestehen jüngere Führungskräfte immer seltener auf einem Dienstwagen, „für diese Generation ist ein Mobilitätsbudget eine spannende Alternative.“ Noch schreibt uRyde rote Zahlen, eine zweite Finanzierungsrunde steht an. Doch das Start-up expandiert, auch ins Ausland.
MOBILITÄT 53 „Große Unternehmen wie Siemens und adidas haben Standorte weltweit und auch dort gibt es Interesse, uRyde zu nutzen“, sagt Andree. Im ländlichen Raum, in dem der öffentliche Nahverkehr oft nur völlig unzulänglich ausgebaut ist, kann das Ride-Sharing die Mobilitätslücke ein stückweit schließen. Andree: „Jeder Landkreis steckt im Schnitt pro Jahr zwei Millionen Euro in den ÖPNV, zusätzlich noch einen mittleren sechsstelligen Betrag in ein System wie uRyde zu investieren, fällt vielen Kommunen schwer. Firmen können da oft schneller etwas probieren, außerdem müssen sie sich ohnehin überlegen, wie ihre Mitarbeitenden zur Arbeit kommen.“ Das Ziel von Malte Andree und seinem Team ist nach wie vor: Bestehende Ressourcen möglichst schnell besser zu nutzen. „Es dauert, bis die großen Infrastrukturen, etwas bei der Bahn, optimiert sind. Es ist aber wichtig, dass wir schnell unsere Mobilität verändern, damit der Verkehr endlich klimafreundlicher wird.“ Ute Möller DER NEUE FIAT 500 ELEKTRO Autohaus Kummich GmbH 90763 Fürth · Tel. (09 11) 9 70 88-0 Flößaustr. 190 · E-Mail: fuerth@kummich.de 90765 Fürth-Bislohe · Tel. (09 11) 9 30 88-0 Industriestr. 1 · E-Mail: fuerth.bislohe@kummich.de 90429 Nürnberg · Tel. (09 11) 3 24 40-0 Fürther Str. 210 · E-Mail: nuernberg@kummich.de SO STILSICHER WIE IMMER. SO ELEKTRISCH WIE NIE ZUVOR. Abbildung zeigt Sonderausstattung; Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot. Autohaus Kummich · 3x in der Metropolregion · www.kummich.de
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