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REISEN 46 Atemberaubende Herausforderungen an pittoresken Steilküsten Madeira – Golfen im „ewigen Frühling” Madeira, die „Insel des ewigen Frühlings“, scheint wie geschaffen für Golf: angenehm warm, aber nicht zu heiß. Das ganze Jahr über schwankt die Tagestemperatur zwischen 16 und 25 Grad. Vor allem dank des Klimas und spektakulärer Golfplätze hat sich die vor der Küste Nordafrikas gelegene portugiesische Atlantikinsel in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel für Golfer entwickelt. Madeira und die kleine Nachbarinsel Porto Santo verfügen über drei tolle Plätze: Santo da Serra (27 Löcher), Palheiro (18) und Porto Santo (18 + 9 Löcher Pitch and Putt). Und das Beste für Golftouristen: Mit dem „Madeira Island Golf Pass“ kann man innerhalb von zwei Wochen fünf Runden in Santo da Serra und Palheiro spielen – und das für 360 Euro. Auch für den Tagesausflug nach Porto Santo gibt es günstige Angebote: Fähre und Greenfee ab 99 Euro. Als bekanntester Golfplatz der 59 km langen und 17 km breiten Insel Madeira gilt der des Clube de Golf Santo da Serra. Robert Trent Jones sen. entwarf die 27 Löcher des ältesten Platzes des Archipels auf dem über viele Jahre die European Tour (heute DP World Tour) die „Madeira Island Open“ ausrichtete. Die ersten 18 Löcher, die 9 des Machico und die 9 des Desertas Courses, wurden 1991 eröffnet. Der amerikanische Altmeister Jones sen. erweiterte 1998 die Anlage um die 9 Löcher des Serras Courses. Profis spielten immer die Kombination Machico-Desertas – und das, obwohl diese 18 Löcher für Tourspieler nicht sonderlich lang sind: nur 6092 Meter von den Championship-Abschlägen. Aber dafür stockt einem bei einer Runde in dieser traumhaften Naturlandschaft ob der herrlichen Ausblicke, der spielerischen und strategischen Herausforderung der Atem. Das fängt schon am ersten Abschlag an: Man steht hoch oben, 700 Meter über dem Meeresspiegel, schaut über die Bucht von Machico, und die unbewohnte Inselgruppe der Desertas, ein Naturpark. Vor allem ein Loch wird jedem Golfer in Erinnerung bleiben: das vierte Loch des Machico Courses, das „Signature Hole“. Vom Abschlag dieses Par 3 gilt es eine dichtbewachsene Schlucht zu überwinden und das Grün zu treffen hinter dem noch ein Bunker liegt, ehe es steil bergab geht. Nach der Runde sollte man sich im weiträumigen Clubhaus entspannen, denn die Aussichten sind genauso spektakulär wie auf dem Platz – und die Küche serviert schmackhafte nationale und internationale Gerichte. Nur zehn Autominuten von Funchal entfernt, breitet sich hoch über der Hauptstadt und der Bucht ein mehr als 200 Jahre altes riesigen Landgut aus. Auf den 150 Hektar des Palheiro Nature Estates wurde nicht nur der spektakuläre 18-Loch-Platz von Palheiro Golf angelegt, sondern direkt angrenzend an den Platz das 5-Sterne Hotel Casa Velha do Palheiro mit Spa, Apartments und einem botanischen Garten. Schon vom Clubhaus, das etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt, sehen Golfer, was sie erwartet. Die 18 Löcher schlängeln sich durch Kiefernwälder um die botanischen Gärten herum, wo häufige Höhenunterschiede großartige Ausblicke auf das Meer, Funchal und die Desertas-Inseln bieten. Diese malerische Anlage, die vom renommierten amerikanischen Golfarchitekten Cabell B. Robinson entworfen und 1993 eröffnete wurde, nutzt die Vorteile des hügeligen Geländes von Madeira mit seinen abrupten Erhebungen und tiefen Tälern, die selbst für den erfahrensten Golfer eine große Herausforderung darstellen. Aber selbst wer hier den einen oder anderen Ball verliert, wird diesen Platz nicht so schnell vergessen: so reizvoll und abwechslungsreich sind die Löcher, so herrlich die Aussichten. Das gilt auch für das Clubhaus-Restaurant Vista Balancal, das lokale und südeuropäische Küche und dazu herrliche Blicke auf Funchal, den Atlantik und die Berge bietet. Als Hauptanziehungspunkt der Nachbarinsel Porto Santo, die mit der Auto-Fähre innerhalb von zweieinhalb Stunden oder mit einem zehnminütigen Flug bequem zu erreichen ist, gilt der herrliche, neun Kilo-
REISEN 47 meter lange Sandstrand. Doch Golfer lockt vor allem der von der spanischen Golflegende Severiano Ballesteros entworfene, 2004 eröffnete Platz. Auch hier war die „Madeira Island Open“ in den Jahren 2009 bis 2011 drei Mal zu Gast. Die ersten neun Löcher des Meisterschaftsplatzes wirken wie ein traditionell amerikanischer Course mit mehreren Seen. Aber richtig spektakulär sind die zweiten neun Bahnen, von denen einige direkt an der Steilküste entlanglaufen. Als Signature Hole gilt das 13. Loch, ein Par 3, das einen Schlag über eine Schlucht erfordert, um das Grün auf der Klippe zu erreichen. Wer auf diesem kurzgeschorenen Rasen den Ball aus dem Loch holt, kommt spätestens hier ins Grübeln: Wo sind die Golf-Aussichten auf Madeira am schönsten: in Santo da Serra, in Palheiro oder auf Porto Santo? Helma Scheffler
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