Au79-Ausgabe-5-Magazin-philoro-edelmetalle
Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro-Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle: Gold. Jetzt unter anderem mit diesen Themen: "Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron Responsible Gold & LBMA Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik Geheimes Fort Knox FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen? Die Geschichte des Goldstandards Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.
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Jetzt unter anderem mit diesen Themen:
"Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron
Responsible Gold & LBMA
Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold
Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist
Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik
Geheimes Fort Knox
FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen?
Die Geschichte des Goldstandards
Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt
Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.
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14 Goldkopf | 79 Au Magazin 2 | 21
Weiter in der Produktion
Das hauchdünne Blattgold wird aufgetragen. Wie man das macht? Zuerst
drückt man es mithilfe von Wolle oder einem Haarpinsel Blatt für Blatt an. Dann
werden mit einem Polierstein – früher mit einem Tierzahn – Glätte und Glanz
erzeugt. Der Profi-Restaurateur muss diese Schritte alle genau kennen. Um ein
Bild fachgerecht wieder „schön“ zu machen, braucht er aber nicht nur Fachwissen,
sondern auch viel Geduld und Zeit. „Eine echte Vergoldung erfordert sechs
bis zehn Arbeitsschritte“, sagt Eder. Meist sind es auf Ikonen nur kleine Stellen,
die abgeblättert sind und die man ersetzen muss. Und zwar so, dass man keinen
Unterschied zum Rest erkennen kann. „Oft ist es deshalb auch wichtig, die Patina
nachzuahmen“, so Eder.
Warum hat man überhaupt so gern mit echtem Gold gearbeitet? Gold eignet
sich auf Gemälden ideal, um Sonnenlicht zu verdeutlichen. Der göttliche Glanz
lässt sich durch das wertvolle Material symbolisch darstellen. Für die Betrachter
bedeutete Gold auf einem Gemälde deshalb viel mehr als eine Farbe. Es sollte
„eine ideelle, unendliche und leuchtende Sphäre auf der Bildfläche eröffnen, welche
auf das Universum, den göttlichen Sonnenglanz sowie das himmlische Jerusalem
(Offenbarung Johannes 21) hindeutet“, schreibt Jacek Brzozowski in seiner
Universitätsarbeit über „Die historische Entwicklung des Goldgrundes in der
niederländischen Tafelmalerei“.
BLÄTTERWALD
Das hauchdünne Gold wird
auf Bilder und Rahmen
angebracht. Sechs bis zehn
Arbeitsschritte sind dafür
nötig.
Gold sollte das Bild also quasi öffnen und
von seiner Zweidimensionalität befreien. Die
überirdische Heiligkeit strahlte durch das
Gold direkt auf den Betrachter, man fühlte
sich dem Himmel sehr nahe. Um die unglaublichsten
optischen Täuschungen zu erzeugen,
wurde deshalb auch in Kirchen viel mit Gold
gearbeitet. Dieses steht für die Klarheit Gottes
und den Glanz der himmlischen Stadt und
sollte helfen, eine direkte Begegnung mit Gott
herbeizuführen. Gold ist sinnlich wahrnehmbar
und besonders wertvoll – das macht es
für derartige Zwecke so ideal.
Heute vergoldet man übrigens nicht mehr
so kompliziert. Man greift auf die sogenannte
Mixtion (franz. für Mischung) zurück. Dabei
wird die Mixtion mit einem Pinsel oder
Baumwolltuch aufgetragen, dann kommt das
Blattgold zum Einsatz. Die Ölvergoldung kann
allerdings nicht poliert werden, dafür ist sie
wetterbeständig. Falls man den Rahmen seines
Lieblingsgemäldes also doch einmal versehentlich
mit einem feuchten Tuch reinigt, kommt das Bild nicht zu Schaden.
Das ist gut zu wissen. Das Motto von Restaurator Eder lautet sowieso nicht gerade
geschäftsfördernd: „Aus Respekt vor der Originalsubstanz – Konservieren geht
vor Restaurieren.“
Ω
„Gold soll eine ideelle, unendliche und leuchtende Sphäre auf der Bildfläche
eröffnen, welche auf das Universum, den göttlichen Sonnenglanz sowie das
himmlische Jerusalem (Offenbarung Johannes 21) hindeutet.“
Fotos: Getty Images/iStockphoto