Au79-Ausgabe-5-Magazin-philoro-edelmetalle
Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro-Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle: Gold. Jetzt unter anderem mit diesen Themen: "Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron Responsible Gold & LBMA Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik Geheimes Fort Knox FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen? Die Geschichte des Goldstandards Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.
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Jetzt unter anderem mit diesen Themen:
"Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron
Responsible Gold & LBMA
Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold
Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist
Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik
Geheimes Fort Knox
FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen?
Die Geschichte des Goldstandards
Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt
Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.
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Mailand genießt das Image einer internationalen
Mode- und Designmetropole – wie passend,
dass auch die Schmuckmarke Pomellato
hier ihren Ursprung hat. Gilt sie doch als eine der ersten
Schmuckmanufakturen, die der herkömmlichen
Goldschmiedephilosophie entsagten und gänzlich neue
Wege einschlugen. Pomellato-Gründer Pino Rabolini
entstammt in dritter Generation einer Mailänder Goldschmiedefamilie.
Doch anstatt wie vorgesehen im väterlichen
Betrieb zu arbeiten, wollte er die Zügel seines
Schicksals selbst in die Hand nehmen.
Den Rat seiner Familie, mit
seiner Idee nur auf ein Siegerpferd
zu setzen, nahm er sich zu
Herzen und befand aufgrund seiner
Recherchen, dass Apfelschimmel
die majestätischsten Rösser
seien. Er wählte daher „Pomellato“,
das italienische Wort für
„Apfelschimmel“, als Namen für
sein 1967 gegründetes Unternehmen,
dessen erstes Logo ein Pferdekopf
zierte.
Es war eine Zeit des weltweiten
Umbruchs, in der luxuriöses
Dolce Vita-Feeling und Hautevolée-Glamour
mit der Love & Peace-Hippiebewegung
kollidierten, und sich extravagante
Modetrends mit schrillen Kunstströmungen und Kultfilmen
verschränkten. Es war eine Zeit, in der kühne
Konzepte darauf warteten, entdeckt zu werden – wie
eben jenes von Rabolini. Statt wie bisher dekorativen
Echtschmuck als schöne Wertanlage zu sehen, die nur
zu besonderen, formalen Anlässen ausgeführt wurde,
definierte er seine goldenen und edelsteinverzierten Kreationen
als Werkzeuge luxuriöser, verschönernder
Selbstinszenierung – wie sie längst auch Designer mode
und -accessoires darstellten.
Den Rat seiner Familie nur auf ein Siegerpferd
zu setzen, nahm sich Pino
Rabolini zu Herzen und gründete vor
knapp 55 Jahren die Schmuckmarke
Pomellato, zu Deutsch „Siegerpferd“.
Das Porträt eines Mannes, der es wie
nur wenige versteht, zeitlos und zugleich
hochmodern, Gold und Edelsteine
als Hommage an die individuelle
weibliche Schönheit zu interpretieren.
HOCHKARÄTIGE
IKONEN
Seine lässigen, originellen Prêt-à-porter-Schmuckkollektionen
wechselten wie die Mode jede Saison und
konnten auch im Alltag und zu jeder Gelegenheit getragen
werden. Dies war ein völlig neuartiger Zugang, der
den Grundstein der außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte
legte. Pino Rabolini war Teil der künstlerischen
Avantgarde des Café Jamaica, das sich nur einen Steinwurf
entfernt von der Kunstakademie befand und als
Mailands Epizentrum des fortschrittlichen Denkens in
allen künstlerischen Bereichen galt. Dieser Einfluss
prägte auch die Werbestrategie
seines Unternehmens, die sich
sichtbar von anderen Schmuckmarken
abhob. Charakterstarke
Role Models und Stars wie Catherine
Deneuve, Tilda Swinton oder
Matilde Borromeo wurden im
Laufe der Jahre von Starfotografen
wie Helmut Newton, Michel
Comte oder Jean-Baptiste Mondino
zeitgeistig künstlerisch in Szene
gesetzt. Die Emotionen, die die
Fotos vermitteln, stehen weit über
der gut sichtbaren, dekorativen
Darstellung der Schmuckstücke
und changieren so geschickt zwischen
Kunst und Kommerz.
Ebenso außergewöhnlich wie das Konzept sind auch
die Kreationen selbst. Sie zeichnen sich durch die
ausschließliche Verwendung von Edelmetallen, unverwechselbare
Designcodes, raffinierte Kombinationen
farbiger Steine und besonderer Schliffe aus, ohne
dabei die traditionelle Goldschmiedekunst aus den
Augen zu verlieren. Die kreativen Ensembles strahlen
große Kunstfertigkeit, unkonventionelle Schönheit
sowie einen ikonischen Stil aus – und verleihen ihren
Trägerinnen eine Aura weiblicher Stärke und Unabhängigkeit.
Fotos: Courtesy of the Pomellato Archives