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Au79-Ausgabe-5-Magazin-philoro-edelmetalle

Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro-Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle: Gold. Jetzt unter anderem mit diesen Themen: "Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron Responsible Gold & LBMA Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik Geheimes Fort Knox FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen? Die Geschichte des Goldstandards Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.

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Jetzt unter anderem mit diesen Themen:
"Der Inflations-Komet" Essay von Keith M. Barron
Responsible Gold & LBMA
Die Auswirkungen von Bitcoin & Co auf Gold
Goldverbot! Warum Angst davor unbegründet ist
Auf Schatzsuche mit Künstlerhaus-Chefin Tanja Prušnik
Geheimes Fort Knox
FAQ: Kann man Gold selbst einschmelzen?
Die Geschichte des Goldstandards
Klappe für Gold! Wenn Gold im Film die Hauptrolle spielt
Gib Gas, ich will Gold! Wenn Gold-Autos die Straßen erobern und viele weitere spannende Themen.

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84 The Glow | 79 Au Magazin 2 | 21

Plastikschatz

Goldbarren für Filme werden von einer Firma

in den USA aus Plastik gegossen.

Film: „Die Hard 3“

aus dem Jahre 1995. Dieser Blockbuster erzählt von dem versuchten

Raub einer großen Goldbarrenmenge aus einem Depot

der Federal Reserve Bank in New York – und auch ein bisschen

von der Dezentralisierung von Fort Knox. Der Gangster

hier heißt Simon Gruber (gespielt von Jeremy Irons), er ist der

zweite böse Deutsche, der in Blockbustern dem Ruf des Goldes

nach Amerika folgt – und in diesem Fall ein Elitesoldat der

untergegangenen DDR.

Natürlich misslingt der Plan, den Raub der Goldbarren wie

die Folgen einer – im Zuge des Raubes entstandenen – Explosion

aussehen zu lassen: Verbrechen dürfen sich nie lohnen.

Die tausenden im Film verwendeten Goldbarren aber sind immer

noch unterwegs – als geschätzte Sammlerstücke, die für

rund 500 Euro Käufer finden; ein stolzer Preis für im Grunde

wertlose Replikate aus Hartplastik. Das „Stirb langsam“-Gold

ist damit das teuerste Gold-Imitat der Welt.

“I know what gold does to men‘s

souls.”

(Walter Huston als Howard in

„Der Schatz der Sierra Madre“, 1948)

Der Gold-Schatzsucher-Film schlechthin: In der „Schatz der

Sierra Madre“ geht es um keinen Piratenschatz, sondern

um eine legendäre Goldader, die nur in Erzählungen existiert

und noch keiner gefunden hat. Der Film von Regisseur John

Huston erzählt aber vor allem von der amerikanischen Gofor-Gold-Legende,

die nach den Funden von Klondike zwischen

1896 und 1898 das Land und die ganze Welt in Atem

hielt. Tausende Schatzsucher zogen mit einfacher Ausrüstung

an den Fluss, um hier ein Vermögen zu sieben – den Wenigsten

gelang es jedoch, mit dem Erlös auch nur die Rückreise

nach Hause zu bezahlen.

Es ist der alte Traum der „Miserables“, wie sie der französische

Schriftsteller Émile Zola in seinem gleichnamigen Roman

nannte, der von der Welt Zurückgelassenen, auch einmal

im Leben vom Glück begünstigt zu werden. Fred Dobbs

(Humphrey Bogart), Howard (Walter Huston) und Bob Curtin

(Tim Holt) stranden als Gelegenheitsarbeiter in Mexiko. Dort

gehen sie dem Hörensagen nach, in der Wüste der Sierra Madre

– einem der vielen unwirtlichen Orte in Amerika – existiere

eine unentdeckte Goldmine. Die Suche ist mühsam, das Trio

fast am Resignieren, als es draufkommt, dass der Sand, auf

dem sie stehen, Goldstaub ist – frei liegendes, vom Wind durch

die dürre Landschaft gewehtes Gold.

Sie machen sich ans Graben und sind erfolgreich. Das viele

Gold, das sie finden, reicht locker für einen Neuanfang –

doch sie haben eher schlichte Pläne. So träumt Curtin beispielsweise

lediglich davon, eine Pfirsichplantage zu errichten:

einfache Ziele, einfache Menschen.

Natürlich verursacht das gefundene Gold gegenseitiges

Misstrauen, die Männer streiten. Aber ein gemeinsamer Feind,

eine mexikanische Outlaw-Bande, bringt sie im Kampf wieder

zusammen. Am Ende wird Dobbs enthauptet, Howard

bleibt als Medizinmann bei den Indios in Mexiko und Curtin

kehrt mit dem Geld, das der Verkauf der Ausrüstung bringt,

in die Staaten zurück. Und das Gold, das den Dreien ein

besseres Leben sichern sollte? Das, also den Goldstaub, haben

die Tumben einfach wieder auf den Boden gekippt, wo er vom

Wind verweht wurde.

„Dieses Gefühl kann man unmöglich

beschreiben, aber es ist faszinierend,

wie ein bisschen Gold alles

verändert.“

(Matthew McConaughey als Kenny Wells in „Gold“, 2016)

„Gold“, ein Film aus 2016, der leider nie den Weg in die heimischen

Kinos fand, ist quasi eine Neuauflage des „Sierra Madre“-Themas

– nur dass das Gold, das die Amerikaner suchen

und finden, diesmal in Indonesien, auf Borneo liegt. Wieder

gibt es Intrigen und Machtkämpfe; die eigentlichen Bösen sind

aber die Wall Street-Konzerne, die den erfolgreichen Goldsucher,

den ehemaligen Bergbau-Versager Kenny Wells, umgarnen

und um sein Gold erleichtern wollen. Nach einigen Wirren

und nachdem sich herausgestellt hat, dass die Goldader

ein Fake ist, bleibt Wells nur, sich sein Versagen, seine

Gold-Phantastereien einzugestehen. Aber weil man in Hollywood

nicht schon wieder ein resignatives Ende eines Schatzsucher-Epos

wollte, bekommt Wells in den Schlussminuten

dann doch noch einen Batzen Geld – und bleibt der einzige

klassische Goldsucher im Medium Film der modernen Zeit,

der tatsächlich nie wieder arbeiten muss.

Gold im Film wird das bleiben, was es für Drehbuchautoren

ist: Das gelbe Edelmetall, das Verführung und Scheitern bedeutet.

Im echten Leben ist das gottlob anders. Was auch bleibt:

Gold zeichnet für die schönste Leiche der Filmgeschichte verantwortlich:

Die von Auric Goldfinger mittels eines Goldüberzugs

erstickte, nackt auf dem Bett liegende Mätresse Jill Masterson

(Shirley Eaton): Nie sah man den Tod gold‘ner glänzen. Ω

Foto: 20th Century Studios

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