SchlossMagazin Augsburg+Umgebung Mai 2023
Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung. Schönes Leben in der Region!
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Region | 15<br />
Däumlinchen „Nick", Käthe Kruse Puppen GmbH, 1975/76<br />
und Porzellankopfpuppe, Th. Recknagel, um 1900 ♦ Foto<br />
Stadt Donauwörth / K. Göbner<br />
Die Puppe als Spielzeug<br />
Käthe Kruse definierte ab 1910 mit ihrer Puppe I die<br />
Spielpuppe neu, indem sie sie als kindliches Wesen<br />
in entsprechend kindlicher Kleidung realisierte.<br />
Der Stil der Kleidung entsprach stets der jeweils<br />
zeitgemäßen Kinderkleidung, so dass eine Identifikationsebene<br />
zwischen Kind und Puppe entstand.<br />
Puppe I, „Sofie" und „Hermann", Käthe Kruse Werkstätten,<br />
1913–1926 ♦ Foto Stadt Donauwörth / K. Göbner<br />
Paris und wurden in Städte wie London verschickt,<br />
wo sie als Vorbild für den neuesten französischen<br />
Schick dienten. Im 19. Jahrhundert änderte sich ihr<br />
Zweck: Die Puppen wanderten in die Schaufenster<br />
und Geschäfte der Modeateliers. Sie wurden größer<br />
und repräsentativer, dienten aber vor allem der Werbung<br />
und nicht mehr unbedingt als Vorbild. Denn<br />
die Beispiele neuester Mode konnten mittlerweile<br />
in den immer beliebter werdenden Modejournalen<br />
deutlich leichter weiterverbreitet werden. 1928 begann<br />
auch die Manufaktur von Käthe Kruse, die verschiedensten<br />
Schaufensterpuppen herzustellen. Sie<br />
waren teilweise voll beweglich und besonders ausdrucksvoll<br />
gestaltet.<br />
Die traditionelle Spielpuppe des 19. Jahrhunderts<br />
war eine kleinere Version der lebensgroßen Modepuppen.<br />
Und sie war nicht nur zum Spielen gedacht:<br />
Die Puppen sollten den Mädchen auch zeigen,<br />
was von ihnen erwartet wurde. Sie sollten eine<br />
modebewusste und gepflegt gekleidete Dame werden.<br />
Käthe Kruse hatte allerdings eine andere Vision:<br />
Ihre Spielpuppen besaßen einen anderen Körper<br />
als ihre großen Schaufensterversionen und mit<br />
Modedesign hatten sie auch nur wenig am Hut. Sie<br />
trugen meist Kinderkleidung – was bis heute als<br />
eines der typischen Merkmale für die frühen Käthe-<br />
Kruse-Puppen ge sehen wird. Trotzdem waren die<br />
Modeströmungen unterschiedlicher Zeiten auch bei<br />
Käthe Kruses Spielpuppen erkennbar. Wie die Mode<br />
den Schnitt, die Farben, das Stoffdesign und das<br />
Material der Kleidung der Käthe-Kruse-Puppen beeinflusst<br />
hat – das und mehr zeigt die neue Sonderausstellung.<br />
Auch Accessoires und Ausputz werden<br />
hier mal genauer unter die Lupe genommen.<br />
Das Käthe-Kruse-Puppen-Museum in Donauwörth,<br />
Pflegstraße 21a, umfasst die weltweit größte Sammlung<br />
ihrer Art, nicht nur, was den Puppenbestand mit<br />
herausragenden Exemplaren aus der Manufaktur der<br />
„Puppenmutter“ Käthe Kruse betrifft, sondern auch<br />
in Bezug auf Archivalien wie ein Tagebuch von Käthe<br />
Kruse und eine Kunstsammlung. Im Jubiläumsjahr<br />
werden im Museum und auf der Homepage unter dem<br />
Motto „30 Jahre – 30 Objekte“ zu bestimmten Terminen<br />
ganz besondere Objekte vorgestellt. Auf der Website<br />
www.virtueller-rundgang-kkpm.de können die<br />
Exponate bei einem virtuellen Rundgang besichtigt<br />
werden und man erhält digital zusätzliche Informationen<br />
zu Käthe Kruse und ihrer Familie.<br />
<br />
Informationen www.kaethe-kruse-puppenmuseum.de