Technik im Physikunterricht - Technische Universität Braunschweig
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c) „Schwert der Sonne“<br />
Fast jedem ist die Erscheinung bekannt, dass sich die Sonne auf welligem Wasser nicht in<br />
runder Gestalt spiegelt, sondern als langgezogenes „Band“ aus Lichtreflexen (Abbildung 51).<br />
Grund dazu ist die gewellte Oberfläche des Wassers. Auf der Verbindungslinie Sonne-<br />
Beobachter finden sich <strong>im</strong>mer Punkte, an denen die Wasseroberfläche momentan gerade so<br />
geneigt ist, dass das nach dem Reflexionsgesetz gespiegelte Sonnenlicht ins Beobachterauge<br />
fällt.<br />
Abbildung 51: Einzelne Reflexe formen ein „Sonnenschwert“ (aus Schlichting 1999)<br />
Im Freihandexper<strong>im</strong>ent ist die Erscheinung am einfachsten mit einer Taschenlampe und einer<br />
wellenartig strukturierten Oberfläche (man kann z. B. auch die oben erwähnten gewellten<br />
Glasscheiben verwenden). Man erhält dann ein statisches Analogon der Spiegelungen auf<br />
dem Gewässer. Weil die Wasseroberfläche (<strong>im</strong> Gegensatz zur festen Oberfläche) ständig ihre<br />
Orientierung ändert, ergibt sich das ständig wechselnde, reizvolle Muster des Sonnenschwerts<br />
<strong>im</strong> Wasser.<br />
Analoge Erscheinungen findet man <strong>im</strong> Alltag auf vielen strukturierten Oberflächen, auf denen<br />
die Reflexe punktförmiger Lichtquellen als Band erscheinen. In Abbildung 52 sieht man beispielhaft<br />
bandförmige Reflexionen auf verschiedenen Metalloberflächen.<br />
Abbildung 52: Bandförmige Reflexionen auf Metalloberflächen (aus: Schlichting 1999)<br />
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