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Technik im Physikunterricht - Technische Universität Braunschweig

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leicht selbst herstellen kann, indem man ca. 5 Glasplatten (z. B. Mikrokopier-Objektträger)<br />

übereinander legt.<br />

Der beleuchtete Netzhautbereich reflektiert diffus und wirkt nun als sekundäre Lichtquelle.<br />

Das von ihm durch die Pupille zurückgeworfene Licht dient zur Durchführung der Skiaskopie.<br />

Es ist vorteilhaft, für die weiteren Überlegungen ganz vom Beleuchtungsstrahlengang<br />

abzusehen und diesen einfach durch einen gedachten Leuchtfleck in der Netzhaut zu ersetzen.<br />

Dies soll in den folgenden Abschnitten zur Vereinfachung angenommen werden.<br />

Um den Zusammenhang zwischen der Bewegung des Augenspiegels und des Leuchtflecks<br />

auf der Netzhaut herzustellen, kann man mit dem nach Abbildung 71 b) aufgebauten Exper<strong>im</strong>ent<br />

zunächst zeigen, dass sich der Augenspiegel und der beleuchtete Fleck auf der Netzhaut<br />

stets gleichsinnig bewegen (unabhängig davon, ob das Patientenauge normal-, kurz- oder<br />

weitsichtig ist). Im vereinfachten Schülerexper<strong>im</strong>ent s<strong>im</strong>uliert man demnach eine Rechtsdrehung<br />

des Spiegels indem man einen Leuchtfleck nach rechts „über die Netzhaut wandern<br />

lässt“, d. h. sie nach rechts verschiebt.<br />

c) Statische optische Erscheinungen in der Pupille<br />

Wir können nun die optischen Erscheinungen <strong>im</strong> beleuchteten Auge besprechen, die es dem<br />

Arzt erlauben, über Normal- oder Fehlsichtigkeit des Patienten zu entscheiden. Wir stellen<br />

dazu zunächst noch einmal die wichtigsten Tatsachen über das menschliche Auge und seine<br />

Sehfehler zusammen. Das auf das Auge einfallende Licht wird von Hornhaut und Augenlinse<br />

auf die Netzhaut fokussiert. Um Gegenstände in verschiedenen Entfernungen scharf auf die<br />

Netzhaut abbilden zu können, kann der Ziliarmuskel die Krümmung der Linse etwas verändern.<br />

Der Muskel ist entspannt, wenn ein weit entfernter Gegenstand betrachtet wird.<br />

Nehmen wir an, auf ein Auge mit entspanntem Ziliarmuskel falle aus einer best<strong>im</strong>mten Richtung<br />

ein Lichtbündel aus parallelen Strahlen ein (d. h. Gegenstandsweite unendlich). Be<strong>im</strong><br />

normalsichtigen Auge wird das Lichtbündel genau auf einen Punkt auf der Netzhaut fokussiert.<br />

Der sehr weit entfernte Gegenstand, von dem das Licht ausgeht, wird also scharf gesehen.<br />

Be<strong>im</strong> normalsichtigen Auge mit entspannter Linse liegt die Netzhaut demnach <strong>im</strong><br />

Brennpunkt des abbildenden Systems; der Abstand zwischen Pupille und Netzhaut ist gleich<br />

der Brennweite.<br />

Ein weitsichtiges Auge ist zu kurz, d. h. kleiner als die Brennweite. Der Fokus würde hinter<br />

der Netzhaut liegen. Auf der Netzhaut ergibt das Licht einen unscharfen Fleck. Umgekehrt ist<br />

ein kurzsichtiges Auge zu lang, d. h. der Fokus liegt schon vor der Netzhaut. Dahinter divergiert<br />

das Lichtbündel wieder, was ebenfalls zu einem verschwommenen Fleck auf der Netzhaut<br />

führt.<br />

d) „Statische Skiaskopie“ be<strong>im</strong> normalsichtigen Auge<br />

Betrachten wir zunächst eine statische Situation, in der die sekundäre Lichtquelle (der beleuchtete<br />

Fleck auf der Netzhaut) nicht bewegt wird. Es liegt also die in Abb. 5 gezeigt einfache<br />

Anordnung vor: Das von der sekundären Lichtquelle auf der Patientennetzhaut ausgehende<br />

Lichtbündel wird von der Linse des Patientenauges gebrochen. Das Arztauge betrachtet<br />

das von der Patientenpupille ausgehende Licht. Das Patientenauge soll entspannt sein (was bei<br />

der Untersuchung nicht einfach zu erreichen ist) und das Arztauge soll sich in großer Entfernung<br />

vom Patientenauge befinden.<br />

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