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Technik im Physikunterricht - Technische Universität Braunschweig

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Die Halbwertszeit einiger Nuklide ist so kurz, dass sie direkt vor Ort von sogenannten Nuklidgeneratoren<br />

(vgl. Abbildung 81) hergestellt werden müssen. Ein Beispiel für ein kurzlebiges<br />

Nuklid ist das oft verwendete Technetium 99m Tc mit einer Halbwertszeit von sechs Stunden.<br />

Es entsteht durch den Zerfall der Muttersubstanz 99 Mo (Molybdän) mit einer Halbwertszeit<br />

von 67 Stunden, die in einer Lösung in einem bleiverschlossenen Behälter gelagert wird.<br />

Das Tochterelement 99m Tc löst sich gut in Kochsalz, daher wird es bei Bedarf mit einer Kochsalzlösung<br />

eluiert, d.h. herausgespült. Man spricht bei diesem Vorgang vom „Melken“.<br />

Abbildung 81: Aufbau eines Technetiumgenerators (Quelle: Büll: Klinische Nuklearmedizin, 1990)<br />

Die Nuklide bzw. ihre Muttersubstanzen, die in der Nuklearmedizin verwendet werden, werden<br />

entweder in einem Kernreaktor isoliert oder in einem Zyklotron (PET) hergestellt. Im<br />

zweiten Fall sind die Kosten aufgrund der hohen Bau- und Energiekosten be<strong>im</strong> Betrieb erheblich<br />

höher. Außerdem ist ein Zyklotron nicht in jedem Krankenhaus vorhanden.<br />

c) Der Szintillationsdetektor<br />

Der am häufigsten verwendete Detektor in der Nuklearmedizin ist der Szintillationsdetektor<br />

(Abbildung 82). Er besteht aus einem Kristall, dem Szintillator, einem Sekundärelektronenvervielfacher<br />

(SEV oder Photomultiplier PMT) und der angeschlossenen elektronischen<br />

Messapparatur. Der Kristall ist wegen seiner hohen Nachweiswahrscheinlichkeit häufig ein<br />

mit 0.1% Thallium dotierter Natriumiodid-Kristall (NaI(Tl)-Kristall). Er n<strong>im</strong>mt die durch<br />

einen der drei Wechselwirkungsprozesse Photoeffekt, Comptoneffekt oder Paarbildung an<br />

den Kristall übertragene Energie der γ-Quanten auf und verwandelt diese in einen Lichtblitz<br />

(scintilla = Funke), d.h. in Photonen, deren Wellenlänge <strong>im</strong> sichtbaren Bereich liegt. Die Intensität<br />

des Lichtblitzes ist proportional zur Energie des aufgenommenen γ-Quants. Die Photonen<br />

treffen nun auf eine Photokathode des SEV, die nun Elektronen emittiert, deren Energie<br />

und Intensität so gering ist, dass sie nicht detektiert werden können, daher werden sie vom<br />

SEV um einen Faktor von 10 5 bis 10 6 verstärkt. Am Ende werden die auftreffenden Elektronen<br />

als Strom gemessen. Die Stromstärke ist dabei proportional zur Energie des <strong>im</strong> Kristall<br />

absorbierten γ-Quants.<br />

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