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COVERSTORY<br />
VIKTORIA SCHNADERBECK<br />
Mit Sarah Puntigam vom HSC Montpellier<br />
gibt es eine Frankreich-Legionärin<br />
in eurem Team. Sind da Tipps zu erwarten<br />
oder wird so etwas überbewertet?<br />
Verein ist Verein, Nationalteam ist Nationalteam.<br />
Vielleicht kann man bei ihr ein paar<br />
Ratschläge über einzelne Spielerinnen einholen,<br />
mehr aber auch nicht. Das wird nicht<br />
entscheidend sein. Für Sarah selbst wird es<br />
allerdings ein richtig cooles Duell werden,<br />
wenn sie auf die eine oder andere ihr bekannte<br />
Spielerin trifft.<br />
Bei diesem Spiel könnte der Zuschauerrekord<br />
für ein österreichisches Frauen-<br />
Länderspiel fallen. Der liegt bei 3600 Fans,<br />
aufgestellt ebenfalls in St. Pölten. Warum<br />
sollte man sich dieses Duell auf keinen<br />
Fall entgehen lassen?<br />
Es gibt die Möglichkeit, Weltklassespielerinnen<br />
auf Top-Niveau zu sehen, das wird<br />
ein richtig gutes Match. Wer die EURO verfolgt<br />
und miterlebt hat, was da passiert ist,<br />
kann sich im Stadion auf ein noch emotionaleres<br />
Erlebnis freuen.<br />
Ihr habt in der bisherigen Qualifikation<br />
vier Siege in vier Spielen gefeiert, allesamt<br />
ohne Gegentor. War dieser Lauf zu<br />
erwarten?<br />
Wir wollten im Vorhinein diese vier<br />
Siege, man muss sie aber auch erst einmal<br />
einfahren. Den größten Schritt in unserer<br />
Entwicklung haben wir meiner Meinung nach<br />
auswärts gemacht. Das hat man zum Beispiel<br />
beim Match in Serbien gesehen, dort hätten<br />
wir vor ein paar Jahren vielleicht noch unentschieden<br />
gespielt, jetzt haben wir das Match<br />
kontrolliert und souverän gewonnen. Auch<br />
in Nordmazedonien war es nicht einfach:<br />
lange Reise, unangenehmer Gegner. Dadurch,<br />
dass wir in diesen Spielen unsere<br />
Pflicht erfüllt haben, können wir mit Vorfreude<br />
und ohne großen Druck in die Duelle<br />
gegen Frankreich gehen.<br />
Alle Gruppensieger fahren direkt zur<br />
EURO, die drei besten Zweiten auch, die<br />
anderen Zweiten spielen ein Play-off. Holt<br />
man da manchmal den Taschenrechner<br />
raus und schaut, was die anderen machen?<br />
(schmunzelt) Carina (Anm.: Wenninger)<br />
und ich setzen uns nach den Spielen manchmal<br />
zusammen und gehen alle Gruppen<br />
durch. Man merkt dann aber schnell, dass<br />
man das meiste ohnehin in der eigenen Hand<br />
hat. Außerdem ist es noch zu früh für Rechenspiele,<br />
es kann noch irrsinnig viel passieren.<br />
Dass man hofft, dass andere für einen<br />
spielen, gehört dazu – aber erst nachdem<br />
man seinen eigenen Job erledigt hat.<br />
Die Endrunde findet in England statt, zwei<br />
Spielorte sind in deiner Wahlheimat London.<br />
Ein kleiner Zusatzkick?<br />
Das ist schon sehr speziell.Ich bekomme<br />
ja hautnah mit, was gerade im englischen<br />
Frauenfußball abgeht, das ist hier wirklich<br />
»Carina Wenninger<br />
und ich<br />
rechnen schon<br />
manchmal die<br />
anderen Quali-<br />
Gruppen durch.«<br />
ÖFB/KEVIN BELL<br />
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CORNER 01/20