OEFBCorner_0120
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durch den VAR die Sicht des Schiedsrichterteams<br />
auf den Fußball verbessert und damit<br />
auch eine große Ungerechtigkeit gegenüber<br />
allen anderen Zusehern beseitigt wird.“<br />
Diese Einschätzung wird auch von FIFA-<br />
Schiedsrichter Manuel Schüttengruber geteilt,<br />
der wie sein Kollege Harald Lechner<br />
bereits auf UEFA-Schulungen zum Thema<br />
VAR zurückblicken kann: „Es gibt immer<br />
wieder Spielsituationen, die wir anders wahrnehmen<br />
als das Fernsehpublikum. Uns ist<br />
durch den VAR eine zweite Möglichkeit gegeben,<br />
die Entscheidungen zu kontrollieren,<br />
sie richtig zu treffen und, wenn es sein muss,<br />
sie zu revidieren.“<br />
Auch ÖFB-Generalsekretär Thomas<br />
Hollerer freut sich über die technische Unterstützung<br />
für die Schiedsrichter: „Wir erhoffen<br />
uns dadurch, dass der Fußball ein<br />
Stück gerechter und besser wird.“<br />
Bei den ersten VAR-Tests herrschte unter<br />
den Teilnehmern eine fokussierte, positiv<br />
gespannte Stimmung. Dass in der Praxis der<br />
Druck auf den Schiedsrichter durch den VAR<br />
steigen könnte, glaubt Hellmut Krug nicht.<br />
Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter hat bei<br />
mehreren VAR-Einführungen Erfahrungen<br />
gesammelt und kennt die Vorteile des neuen<br />
Systems: „Der VAR funktioniert wie ein<br />
Airbag und geht auf, wenn eine klare und<br />
offensichtliche Fehlentscheidung getroffen<br />
wurde, die dadurch korrigiert werden kann.“<br />
Dass es davon in Zukunft weniger geben<br />
wird, davon ist auch Harald Lechner, der<br />
fünfmalige Schiedsrichter des Jahres, überzeugt:<br />
„Das Spiel sollte ausschließlich von<br />
den Spielern entschieden werden, wir<br />
Schiedsrichter sollten nicht in den Fokus der<br />
Medien rücken. Wir hoffen, dass mit dem<br />
VAR ein Beitrag geleistet wird, damit der<br />
Fußballsport noch fairer wird.“<br />
Der nächste Schritt folgt dann im März,<br />
wenn in aufbauenden Kursen der theoretische<br />
Part der Schulung abgeschlossen wird.<br />
»Es gibt immer<br />
wieder Spielsituationen,<br />
die<br />
wir auf dem Feld<br />
anders wahrnehmen<br />
als das<br />
TV-Publikum.«<br />
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