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Leve Lesers - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache ...

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Charme einer Dampfwalze. Ihr Ziel:<br />

Chefsessel samt Inhaber. Diesen Feger<br />

verkörpert Sandra Keck perfekt.<br />

Typ 3: Altsekretärin Johanna der Marke<br />

graue Maus, leidend an unerfüllter<br />

Liebe zum Chef. Unter dem Druck der<br />

massiven Konkurrenz mausert sie sich<br />

zwar zu einem flotteren Exemplar, aber<br />

da sich der Chef inzwischen hormonbedingt<br />

anders orientiert hat, strebt sie<br />

eine Existenz als freischaffende Malerin<br />

an. Herma Koehn ist im wahrsten<br />

Sinn des Wortes die Retterin des<br />

Abends, denn sie hat binnen weniger<br />

Tage die Rolle von der verletzten Uta<br />

Stammer übernommen. Alle Achtung!<br />

Müßig zu spekulieren, was wir mit Uta<br />

Stammer zu sehen bekommen hätten,<br />

mit Sicherheit aber einige galligere Facetten.<br />

Natürlich erreichen alle drei Damen<br />

ihre Ziele.<br />

Ach ja, die Männer. Pillau scheint sie<br />

nicht sonderlich zu mögen. Manfred<br />

Bettingers Chef Heiner begibt sich sehr<br />

schnell freiwillig unter Claudias mächtige<br />

Pantoffeln, und sein zeitweiliger<br />

Vorgesetzter Marcus (Robert Eder als<br />

Klischee-Macho) – vorgesehen <strong>für</strong> Wonne-<br />

denkt überwiegend mit einem südlich<br />

vom Hirn gelegenen Körperteil.<br />

Und das Stück, die Handlung? Nicht<br />

so wichtig. Es wird verbal gefetzt und<br />

gezotet, zeitweilig in solcher Geschwindigkeit,<br />

das gottlob so mancher anbiedernder<br />

Kalauer verloren geht. Die hierarchisch<br />

angeordneten Bürostühle<br />

werden immer mal wieder getauscht,<br />

und am Schluss haben sich alle lieb.<br />

Warum und wie es zu den jeweiligen<br />

Sinneswandlungen kommt, verraten<br />

weder Autor noch Regisseur, aber das<br />

schien den meisten Zuschauern egal zu<br />

Rezensionen – Theater<br />

sein, man amüsierte sich auch so.<br />

Wer’s mag, mag’s mögen.<br />

„Froonslüüd sünd stark“, Lustspiel<br />

von Horst Pillau, Plattdeutsch von<br />

Manfred Hinrichs, Regie: Folker Bohnet;<br />

Bühne: Katrin Reimers; Kostüme:<br />

Sonja Kraft. Ohnsorg-Theater Hamburg;<br />

Plattdeutsche Erstaufführung:<br />

30.8.2009. Marianne Römmer<br />

De Held<br />

in’n<br />

Dörpskroog<br />

In eine kahle Schankwirtschaft, irgendwo<br />

im Westen der Neuen Welt,<br />

platzt der junge, smarte Christoph<br />

Martens, blutverschmiert, auf der<br />

Flucht vor seinem vermeintlichen Vatermord.<br />

Die gelangweilten Dorfbewohner<br />

greifen begierig die Ausreden<br />

und Phantasien des verzweifelten<br />

Schönlings auf – besonders die weiblichen<br />

– und verleiten ihn zur Erzählung<br />

von sensationsbeladenen Einzelheiten.<br />

Die Tochter des Wirtes, Greten, verliebt<br />

sich auf der Stelle in den schönen, traurigen,<br />

schuldbewussten Christoph mit<br />

dem Hut. Auch andere Damen machen<br />

ihm den Hof. Doch da erscheint, direkt<br />

vor der Pause, wie ein Geist der nur<br />

verletzte Vater in der Tür und stellt die<br />

Handlung des 1. Aktes zunächst wortlos<br />

in Frage.<br />

Brauchen wir einen plattdeutschen<br />

Western, der gleichzeitig – vom irischen<br />

22472<strong>Quickborn</strong>4-09-1.Korr. 75<br />

15.12.2009, 10:07 Uhr<br />

75

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