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Rezension<br />
Generell konnte das ZeichnerDuo die Chance nutzen,<br />
die Figuren ein wenig durch den Kakao zu ziehen. In<br />
Mickys Kleiderschrank sind nur kurze Hosen zu sehen<br />
(obwohl er in den Sechzigern schon lange Hemd und<br />
Hose trug), Donald und Micky stoßen andauernd auf<br />
vergessene Zivilisationen und antike Dörfer und<br />
Dagoberts Geiz treibt unerwartete Blüten.<br />
Dadurch, dass die gesammelten Onepager nicht<br />
komplett sind, springt die Handlung von Ort zu Ort,<br />
was sie noch etwas absurder wirken lässt. Die Lücken<br />
lassen sich dank EpisodenNummern zwar problemlos<br />
erkennen, aber manchmal bekommt man doch das<br />
Gefühl, dass Trondheim es sich ein bisschen einfacher<br />
damit gemacht hat, nicht jede Situation auflösen zu<br />
müssen.<br />
Meistens erreicht dieser Aufbau aber genau das,<br />
weswegen er wahrscheinlich auch eingebaut wurde:<br />
Durch kleinere und größere Lücken mit je einem Gag<br />
am Ende der Seite fühlt man sich an die Zeitungsstrips<br />
von Gottfredson und an die Fortsetzungsgeschichten<br />
alter „Micky Maus“Ausgaben erinnert. Gerade<br />
ComicSammler werden solche Lücken kennen.<br />
Insgesamt ist die MickyHommage von Trondheim und<br />
Keramidas sehr liebevoll gemacht und humorvoll. Mit<br />
dem recht hohen Preis der deutschen Ausgabe bietet<br />
sich der Band geradezu als Geschenk an, allerdings<br />
nur für Fans: Obwohl viele Figuren auftauchen, wird<br />
kaum eine davon näher erläutert. Ein Kaffeetisch<br />
Buch ist „Mickey's Craziest Adventures“ also nicht.<br />
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