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Bertel-Express 31

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Interview mit Roberto Gagnor<br />

Welche Disney-Figur magst du am meisten?<br />

Mein Favorit? Wahrscheinlich Gitta. Dieser tragikomische, romantische Charakter, der immer verliert,<br />

aber irgendwie auch gewinnt. Voll von Leidenschaft. Oder Dussel, ein Wunder der Komik. Eigentlich liebe<br />

ich sie alle. Ich fange sogar an, Gustav zu mögen …<br />

Welche Disney-Autoren und -Zeichner magst du am meisten?<br />

Auch hier gibt es sehr viele! Ich bin mit Cavazzano aufgewachsen, er ist DER Meister. Dann Bruno Sarda,<br />

Giorgio Figus, Artibani, Enna, Valentini, Bosco. In der Vergangenheit Concina und Marconi. Ebenso<br />

Sciarrone, Zanchi, Mottura, Usai und viele mehr. Es sind nicht nur Kollegen, die ich verehre, die meisten<br />

sind gute Freunde.<br />

Wie und wann kam es dazu, dass du Disney-Autor wurdest?<br />

2003 wurde ich im RAI­Script­Drehbuchautorschreibekurs in Rom aufgenommen. Hier habe ich Giulia<br />

Conti und Giorgio Martignoni, damalige Disney­Autoren, kennengelernt. Ich hatte mit Topolino lesen<br />

gelernt und auch schon viele (schlechte) Geschichten gezeichnet, und nun drängte ich die beiden dazu,<br />

mich in das Schreiben einzuführen. Freundlicherweise haben sie mir haufenweise Anweisungen<br />

mitgegeben (Danke Giulia und Giorgio). Daraufhin habe ich Ezio Sisto, dem stellvertretenden<br />

Chefredakteur des Topolino­Magazins, meine ersten Versuche einer Disney­Story zugeschickt. Ihm gefiel<br />

meine Arbeit, woraufhin ich zu einem, meiner Meinung nach schrecklichen, Vorstellungsgespräch in<br />

Mailand geladen wurde. Nichtsdestotrotz wurde ich angenommen. Aber dann lernte ich den Beruf erst<br />

richtig kennen. Viele, viele meiner Plots wurden damals abgelehnt. Ezio lehrte mich einiges auf die harte<br />

Tour, aber dafür bin ich ihm sehr dankbar. Und so begann ich das Schreiben! Danach besuchte ich zwar<br />

eine Akademie für Disney­Zeichner, aber den Anfang machte ich auf die alte Weise: als Schreiber für das<br />

Topolino, mitten auf dem Schlachtfeld.<br />

Warst du schon als Kind comicbegeistert?<br />

Ja, ziemlich. Mit dem Topolino habe ich gelernt zu lesen und kenne die meisten Ausgaben zwischen 1400<br />

und 1700 im Grunde auswendig. Dort findet sich meine ganze, definitiv glückliche Kindheit, wieder. Ich<br />

habe sie regelrecht verschlungen, schrieb und zeichnete meine eigenen, schrecklichen, Geschichten. Das<br />

Lustige daran ist, dass ich damals Gelerntes auch heute noch anwende. Ich fühle mich sehr glücklich und<br />

privilegiert: Ich mache das, was ich schon als kleines Kind tat und werde sogar dafür bezahlt!<br />

Hast du auch vor, mal Disney-Comics zu zeichnen oder ist das nicht deins?<br />

Ich würde gerne, aber mir fehlt einiges an formellem und Disney­Training. Dennoch zeichne ich ziemlich<br />

viel, um Seitenlayouts zu skizzieren. (Damit ich im Voraus einzelne Szenen und einen Teil der Geschichte<br />

erarbeiten kann, um dem Zeichner seine Arbeit zu erleichtern.) Ich arbeite außerdem als Drehbuchautor<br />

für deutsche und italienische Kinos. Manchmal leite ich sogar kurze Filmprojekte. Im Moment arbeite ich<br />

an einem Comic­Buch für die Letterbox Gmbh in Hamburg! Ich denke aber auch daran, öfters zu<br />

zeichnen. Vielleicht kein Disney­Material, aber das werden wir sehen …<br />

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