Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Rezension<br />
Als nächstes folgt der 26Seiter „SHERGLUCK GOOF UND DER KICHERGEIST VON NOTTENY MOOR“ aus<br />
der USamerikanischen „Goofy Adventures“Heftreihe von den weniger bekannten Autoren Moore,<br />
Fugate und Mayer. Jedoch hat mich die vorliegende Geschichte sehr positiv überraschen können: Vor<br />
allem wäre hier der Kontrast zwischen düsterer Atmosphäre, die durch die Zeichnungen unterstrichen<br />
wird, und urkomischem Humor zu nennen. Allein die Namensgebung (Goofy als Shergluck Goof, Micky<br />
als Mr. Wattislos, Donald als Inspektor Laquacke) ist köstlich. Schade, dass der Übersetzer nicht bekannt<br />
ist. Weiterhin auffällig ist hier wohl der Tabubruch: Kater Karlo – oder Jacky Kater, wie er hier genannt<br />
wird – fällt am Ende einen Schacht hinunter und wird weder gerettet noch gibt er überhaupt irgendeinen<br />
Laut von sich.<br />
Die Zeichnungen sind auch ansprechend gestaltet, besonders die Schraffuren und die Perspektivwahl<br />
überzeugen. Jetzt will ich mehr von den Zeichnern lesen! Nach „Das rote Zimmer“ die beste Geschichte<br />
im Band. Gut+.<br />
„EIN MANN SIEHT ROT“ bildet den ersten Teil einer italienischen Serie „Elementare, Paperoga“ (also<br />
„Elementar, Dussel“) aus Geschichten von Gianfranco Cordara, in denen Hubert Bogart zusammen mit<br />
Dussel Duck ermittelt, hier speziell im Fall eines entführten Professors. Und ich muss mich wiederholen:<br />
Wieder sind hier Giorgio Cavazzanos Zeichnungen am besten, während die Handlung zwar interessant<br />
beginnt, aber im Verlauf immer weiter nachlässt. So wird der Entführte gar nicht clever befreit, sondern<br />
lediglich durch einen absurden Zufall, der dermaßen unlogisch ist, dass er meiner Meinung nach den<br />
gesamten Plot verdirbt: Mittelmäßig–.<br />
Anschließend wird uns mit „EIN MUSIKALISCHER<br />
FALL“ von Cal Howard und dem JaimeDiaz<br />
Studio eine weitere Erstveröffentlichung geliefert,<br />
diesmal aus der Reihe „Mickey and the Sleuth“<br />
(„Micky und der Detektiv“), die regelrecht in einem<br />
Paralleluniversum spielt: Außer Micky tauchen hier<br />
nämlich nur eigens für die Serie erschaffene<br />
Figuren auf, darunter unter anderem Sir Dionys,<br />
bei dem Micky wohnt, drei Verbrecher sowie der<br />
sympathische Professor Weinderl, der in einem<br />
solchen Dialekt „schwätzt“, dass – wette ich – ihn<br />
die Hälfte der Leser nicht verstehen wird. Die<br />
Übersetzung von Sergio Presta ist genial und schon<br />
allein deshalb lohnt die Geschichte. Die Handlung<br />
ist meines Erachtens zwar ordentlich, wenngleich<br />
sie auch auf 44 Seiten deutlich zu lange ausgewälzt wurde. Insgesamt jedoch auf jeden Fall ein Gut+.<br />
„EIN FALL FÜR GOOFY“ heißt die PaulMurryErstveröffentlichung im Band, die so unspektakulär ist, dass<br />
ich sie mittlerweile sogar bereits vergessen habe. Daher bewerte ich Lockmans Vierseiter nicht.<br />
Die längste Geschichte im Band trägt den Titel „DIE VERSCHWUNDENE ERBIN“ und stammt von Langhans<br />
und Pennati, wobei ich von letzterem noch nie etwas gehört habe. Sein Stil ist auch meiner Meinung nach<br />
nicht besonders herausragend, aber immerhin nett anzusehen. Zudem hat die Handlung auf den knapp 50<br />
Seiten genug Platz, um sich frei zu entfalten; die Tochter des „reichste[n] und einflussreichste[n]<br />
Anwalt[s]“ wurde hier entführt. Mir persönlich kam die Auflösung zu vorhersehbar, was jedoch auch<br />
daran liegen könnte, dass ich die Geschichte bereits gelesen hatte. Ansonsten unterhält sie Gut.<br />
37