04.09.2023 Aufrufe

KÜCHENPLANER Magazin Ausgabe 9

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Betriebsmanagement<br />

Das unterschätzte Risiko<br />

Reklamationen und ihre Kosten<br />

Reklamationen gehören in der Küchenplanung zum Alltag. Trotzdem ergeben sich<br />

von Küchenstudio zu Küchenstudio enorme Differenzen. Im schlimmsten Fall ist<br />

sogar die Liquidität gefährdet. Wie man die wahren Kosten ausrechnet – und die<br />

Reklamationsquote senken kann, erläutert Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung.<br />

Das böse Erwachen kommt manchmal nach dem Küchenkauf.<br />

Zum Beispiel, wenn der Kunde die Farbe der<br />

Fronten bemängelt oder bemerkt, dass ein falsches Abfalltrennsystem<br />

geliefert wurde. Fehler passieren und<br />

Fehler können korrigiert werden. Doch je größer die<br />

Abweichung vom Auftrag, desto teurer kann es für<br />

das Küchenstudio werden. Und dort wird das Thema<br />

„Reklamationen“ häufig unterschätzt. Denn: Es sind<br />

häufig die Reklamationskosten, die darüber entscheiden,<br />

wie hoch (oder wie niedrig) der Prozentsatz des<br />

Reingewinns vom Umsatz ausfällt. Oder anders ausgedrückt:<br />

Obwohl die Planungssoftware, die in Küchenstudios<br />

verwendet wird, Reklamationen im Mittel einkalkuliert,<br />

kann die Realität ganz anders aussehen:<br />

Wie hoch die Kennzahl „Reingewinn vom Umsatz“ ausfällt,<br />

steht und fällt auch mit den Reklamationskosten.<br />

Eine zu hohe Reklamationsquote kann im schlimmsten<br />

Fall dazu führen, dass das Geschäft unrentabel wird.<br />

Reklamationsfälle können<br />

zu Liquiditätsfallen werden<br />

Unrentabilität ist ein Problem. Kurzfristiger können<br />

Probleme in der Kundenbeziehung aber auch die finanziellen<br />

Mittel des Küchenstudios beeinträchtigen. Hat<br />

der Kunde eine Reklamation angezeigt, behält er meist<br />

einen Teil der Rechnungssumme ein. Aus seiner Sicht<br />

macht das Sinn: So hat er ein Druckmittel und kann sicher<br />

sein, dass die notwendigen Arbeiten schneller, beziehungsweise<br />

überhaupt ausgeführt werden. Kommt<br />

es nun zu mehreren Fällen gleichzeitig oder trifft die<br />

unvollständige Bezahlung zu einem schlechten Zeitpunkt<br />

ein, kann es beim Küchenstudio zu Liquiditätsproblemen<br />

kommen.<br />

Welche Kosten im Reklamationsfall entstehen<br />

Wie Eingangs gesagt: Reklamationen verursachen<br />

Kosten. Und diese sind meist höher als gemeinhin angenommen<br />

wird. Es geht schließlich meist nicht nur<br />

darum, ein einfaches Teil auszutauschen. Im Küchenstudio<br />

fallen erst einmal Verwaltungskosten an: Die<br />

Reklamation muss erfasst werden, Ware muss bestellt<br />

und angenommen werden, Termine müssen vereinbart<br />

werden, und Buchungsaufwand fällt ebenfalls an. Hinzu<br />

kommen die Kosten für nachbestellte Ware sowie<br />

Anfahrts- und Montagekosten. Grob geschätzt, kann<br />

pauschal von rund 250 Euro netto pro Anfahrt ausgegangen<br />

werden – ohne Kosten für nachbestellte Ware.<br />

Wenn Ware nachgeordert wird, kann meist eine Pauschale<br />

von 500 Euro netto veranschlagt werden – natürlich<br />

abhängig davon, was schiefgelaufen ist. Ist es,<br />

wie im obigen Beispiel, die Arbeitsplatte, schießen die<br />

Kosten deutlich in die Höhe.<br />

Eine Frage der Kommunikation<br />

Was kann der Küchenplaner tun, um diese Kosten zu<br />

vermeiden? Im Streitfall wird meist dem Küchenstudio<br />

ein Planungsfehler vorgeworfen. Doch oft sind es keine<br />

Schludrigkeiten des Planers, die zum Dissens führen,<br />

sondern schlichtweg Kommunikationsprobleme. Im<br />

Prozess zwischen Erstgespräch mit dem Kunden und<br />

dem ersten Spiegelei in der neuen Küche, gibt es viele<br />

Kommunikationsschnittstellen. Als am anfälligsten<br />

für Fehler hat sich in der Praxis diejenige zwischen<br />

Verkäufer und Monteur erwiesen. Aber auch die weiteren<br />

Schnittstellen, also zwischen Verkäufer und Kunde,<br />

Verkäufer und Lieferant, Lieferant und Monteur, Monteur<br />

und Käufer, sind fehleranfällig. Ein erstes Mittel<br />

um hier besser zu werden, ist die Dokumentation:<br />

Verkäufer oder Planer, die sich angewöhnt haben, bei<br />

der Planung und den Kundengesprächen immer eine<br />

Merkliste mit Montagebesonderheiten zur Projektakte<br />

zu nehmen, erzielen weit bessere Ergebnisse (siehe<br />

Kasten).<br />

Zufriedene Kunden trotz Reklamation<br />

Es ist selbstverständlich auch zu berücksichtigen, dass<br />

es nicht nur um Geld geht. Auch der gute Ruf und die<br />

Marke können leiden. Küchenmontage ist Vertrauenssache<br />

– und die wichtigen Bewertungen und Empfehlungen<br />

sprechen nur zufriedene Kunden aus. Fehler<br />

sind nun sicherlich menschlich – und wo auch immer<br />

sie passieren, sollten sie schnell behoben werden. Die<br />

Laufzeit der Reklamationen steht nämlich in engem Zusammenhang<br />

mit der Kundenzufriedenheit, der Höhe<br />

des Forderungsbestandes und der Weiterempfehlungsquote.<br />

Dauert es lange, wird am Ende sicherlich kein<br />

glücklicher Kunde aus dem Prozess hervorgehen. Demgegenüber<br />

ist eine rasche Mängelbeseitigung ein Werbeinstrument,<br />

das auch momentanen Ärger kurzfristig<br />

vergessen lässt. Und Gründe, die gegen eine schnelle<br />

Fehlerkorrektur sprechen, gibt es aktuell kaum: Die<br />

wenigsten Küchenstudios sind derzeit voll ausgelastet.<br />

Diese Kapazitäten sollten zur schnellen und gründlichen<br />

Reklamationsbearbeitung genutzt werden. Das<br />

lohnt sich nicht nur für den Kunden, sondern auch für<br />

das Küchenstudio.<br />

90 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/2023

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!