INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2023
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Bild: PNO<br />
Im Demomodell auf dem PI-Gemeinschaftsstand auf der SPS<br />
arbeiten nicht nur Antriebe von elf Herstellern reibungslos<br />
zusammen, sondern es wird auch der Mehrwert der PROFIdrive-<br />
Standardisierung für die Simulation gezeigt.<br />
Synchrone Kommunikation und Simulation mit PROFIdrive<br />
DEMOMODELL ZEIGT, WIE ES GEHT!<br />
Das Applikationsprofil PROFIdrive normiert hersteller- und technologieunabhängig<br />
das Zugriffsverfahren auf Antriebsdaten elektrischer Antriebe. Mit<br />
PROFINET über IRT (Isochronous Real-Time) lassen sich so perfekt komplexe<br />
Motion-Applikationen umsetzen, wie ein Messemodell auf der SPS zeigt.<br />
PROFIdrive ist das Standardprofil für die Antriebstechnik<br />
in Verbindung mit dem Kommunikationssystem<br />
PROFINET. Um einen<br />
echten Mehrwert in der Praxis zu erhalten,<br />
ist es notwendig, unterschiedliche Hersteller<br />
unter einen Hut zu bekommen. Ein neues<br />
Demomodell auf dem PI-Gemeinschaftsstand<br />
auf der SPS zeigt, wie das funktioniert.<br />
Dort arbeiten nicht nur Antriebe verschiedener<br />
Hersteller reibungslos zusammen, zusätzlich<br />
wird auch der Mehrwert der PROFIdrive-<br />
Standardisierung für die Simulation gezeigt.<br />
Die Verwendung offener, in Applikationsklassen<br />
(engl. Application Class, AC) unterteilter<br />
"Antriebsprofile" ist ein bewährter Weg, Antriebe<br />
und Steuerungen unterschiedlicher<br />
Hersteller über Kommunikationssysteme<br />
durchgängig und einfach zu verbinden.<br />
Zum Hintergrund: Die Einbindung von Antrieben<br />
in Automatisierungslösungen ist<br />
stark von der Antriebsanwendung abhängig.<br />
Aus diesem Grund definiert das PROFIdrive-Profil<br />
sechs unterschiedliche Applikationsklassen<br />
(AC1 .. AC6), die den gesamten<br />
Bereich der Antriebsanwendung abdecken.<br />
Das Messemodell basiert auf der synchronen<br />
Kommunikation über PROFINET IRT<br />
mit dem Zusatz des PROFIdrive-Profils Application<br />
Class 4 (AC4). Die Anwendungsklasse<br />
4 ist typischerweise für komplexe,<br />
synchronisierte Bewegungsaufgaben in<br />
einer mehrachsigen Produktionsmaschine<br />
notwendig. Sie definiert eine Schnittstelle<br />
zwischen der Drehzahlsollwertschnittstelle<br />
und der Lage-Istwert-Schnittstelle, wobei<br />
die Regelung der Drehzahl auf dem Antrieb<br />
und die Lage auf der Steuerung geregelt<br />
wird. Die Bewegung für mehrere Achsen<br />
wird zentral geregelt, z. B. durch eine<br />
SPS. Der Lageregelkreis wird mit Hilfe des<br />
Busses geschlossen. Zur Synchronisation<br />
der Takte für die Lageregelung in der Steuerung<br />
und für die Drehzahlregelung in den<br />
Antrieben ist eine Taktsynchronisation erforderlich.<br />
PROFINET über IRT stellt hierzu<br />
die notwendigen Synchronisationsmechanismen<br />
zur Verfügung, die Gerätefirmware<br />
kümmert sich um die Datenversorgung<br />
des PROFIdrive-Profils.<br />
Im Messemodell wird das reibungslose Zusammenspiel<br />
von Antriebsprodukten elf unterschiedlicher<br />
Hersteller in einer Maschine<br />
demonstriert. Dabei stellen die integrierten<br />
Produkte nur einen kleinen Ausschnitt der<br />
großen Vielfalt an Antrieben dar, die PROFI-<br />
NET IRT und das Antriebsprofil PROFIdrive<br />
Applikationsklasse 4 unterstützen. Insbesondere<br />
in Zeiten immer noch angespannter<br />
Lieferketten kann es für den Endkunden<br />
ein enormer Vorteil sein, auf unterschiedliche<br />
Hersteller zurückzugreifen. Die Standardisierung<br />
bietet dem Endkunden also<br />
zusätzliche Optionen bei der Auswahl des<br />
passenden Antriebs.<br />
IM GLEICHTAKT<br />
Das Modell besteht aus zwei separaten Modulen.<br />
Im ersten Modul werden acht Servo-<br />
Antriebe von sieben unterschiedlichen<br />
Herstellern taktsynchron gesteuert. Unter<br />
Stroboskop-Beleuchtung ergeben die auf<br />
den Walzen aufgedruckten Buchstaben ein<br />
Wort. Dies belegt visuell, dass die Walzen<br />
synchron laufen. Im zweiten Maschinenmodul<br />
werden drei Kreisscheiben in Gleichlauf<br />
gebracht. Sie werden jeweils von einem<br />
Servo-Antrieb in Rotation versetzt. Die Kreisscheiben<br />
haben Löcher, durch die kurzzeitig<br />
14 PI-Magazin 2/<strong>2023</strong>