Taxi Times DACH - 3. Quartal 2023
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MÜNCHEN<br />
POLIZEI HILFT BEI<br />
EINBRUCHSERIE<br />
In München wurden in letzter Zeit<br />
immer wieder <strong>Taxi</strong>scheiben<br />
eingeschlagen und Geldbeutel<br />
gestohlen. Die Polizei richtet sich nun<br />
mit einem Appell direkt an die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
POLIZEI ZIERT SICH<br />
BEI SCHADENERSATZ<br />
In der Silvesternacht 2021 ist der<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer Başar Alici von einem<br />
Streifenwagen überfahren worden.<br />
Heute muss er gegen die Polizei um<br />
ein angemessenes Schmerzensgeld<br />
kämpfen.<br />
Achtung, Diebstahl!“ So ist der DIN-A5 große Flyer überschrieben,<br />
den das Polizeipräsidium München hat<br />
drucken lassen und seit August an die <strong>Taxi</strong>fahrer und<br />
-betriebe der Landeshauptstadt verteilen lässt. Darin enthalten<br />
ist auch die Aufforderung, keine Wertgegenstände wie<br />
Geldbörsen und Mobiltelefone im <strong>Taxi</strong> zurückzulassen, nachdem<br />
man es abgestellt hat. Auf der Rückseite des Flyers<br />
mit den Tipps für die Fahrer findet sich ein großer,<br />
Gebt den Tätern<br />
keine Beute!<br />
auffälliger Schriftzug: „Hier ist nichts zu holen!“<br />
Die Polizei reagiert<br />
damit auf eine Einbruchserie,<br />
bei der meist die Seitenscheiben<br />
der Fahrzeuge<br />
eingeschlagen und dann<br />
im Fahrzeug aufgefundene<br />
Gegenstände wie Geldbörsen<br />
mit entsprechendem<br />
Inhalt, Bargeld, Mobiltelefone<br />
etc. entwendet werden. Nach<br />
Auskunft eines ermittelnden<br />
Polizeikommissars haben die<br />
angezeigten Fälle von Diebstählen<br />
aus <strong>Taxi</strong>s in der letzten Zeit<br />
sich bereits auf eine dreistellige<br />
Zahl gehäuft. Der beim Aufbrechen<br />
der Autos angerichtete Sachschaden<br />
liege im „höheren fünfstelligen“<br />
Bereich. Hinzu kommen die erbeuteten<br />
Gegenstände, deren Gesamtwert<br />
nochmals einen fünfstelligen<br />
Geldbetrag ergibt. <br />
ar<br />
NOCH MEHR<br />
MÜNCHNER<br />
TAXITHEMEN<br />
Es war ein Moment, der das Leben einer sechsköpfigen<br />
Familie verändert hat, als der <strong>Taxi</strong>fahrer aus München<br />
einen schwerverletzten<br />
jungen Mann retten wollte und<br />
versuchte, einen zufällig vorbeikommenden<br />
Polizeiwagen<br />
anzuhalten. Tragischerweise<br />
waren die Beamten<br />
im Notfalleinsatz und<br />
fuhren die Ludwigstraße<br />
in der Münchner Maxvorstadt<br />
mit 97 km/h<br />
entlang, wie ein Gutachten<br />
inzwischen ergeben<br />
hat – viel zu schnell, um<br />
dem im Dunkeln winkenden<br />
Mann auszuweichen.<br />
Mit 58 km/h wäre<br />
Başar Alici ist seit dem<br />
schweren Unfall arbeitsunfähig.<br />
ein Ausweichen noch möglich gewesen, so der Gutachter.<br />
Das Fahrzeug erfasste Alici mit großer Wucht. Er wurde<br />
meterweit durch die Luft katapultiert, überlebte den Unfall<br />
schwerverletzt und musste seitdem über 20 Operationen über<br />
sich ergehen lassen.<br />
Am Landgericht München wird nun über das Schmerzensgeld<br />
verhandelt, es geht um sehr unterschiedliche Bewertungen<br />
zur Höhe des Schmerzensgeldes. Alicis Anwalt spricht von<br />
bis zu 500.000 Euro. Die Polizei dagegen hat bisher lediglich<br />
20.000 Euro angeboten. Das wäre lediglich die Schadenssumme,<br />
die am Polizeiauto entstanden ist und die der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
sowieso bezahlen muss. Es wird wohl auf einen Vergleich<br />
hinauslaufen. <br />
ar<br />
RUFSÄULE STOPPT ROLLENDEN REISEBUS<br />
Das hätte böse enden können! In einer sehr belebten Straße<br />
hat sich in München ein geparkter Reisebus rückwärts in<br />
Bewegung gesetzt, weil der Fahrer die Handbremse nicht<br />
angezogen hatte. Doch zum Glück gab es nur ein „Opfer“:<br />
eine <strong>Taxi</strong>rufsäule. Sie wurde komplett<br />
platt gewalzt, es entstand ein Sachschaden<br />
von etwa 10.000 Euro. Der Bus kam<br />
anschließend zum Stehen.<br />
Rufsäulen ermöglichen, dass <strong>Taxi</strong>kunden<br />
in ihrem Stadtteil direkt dort anrufen<br />
und ein <strong>Taxi</strong> bestellen können. Sie<br />
sprechen dann direkt mit dem Fahrer<br />
und können ihm bei Bedarf wichtige<br />
Anfahrtshinweise geben. Die Anfahrt zum Kunden dauert<br />
dann nur wenige Minuten.<br />
Von der Senkrechten in die Waagrechte<br />
Trotzdem sind diese Rufsäulen mit ihren festen Telefonnummern<br />
im Zeitalter der Smartphones eigentlich aus der Zeit<br />
gefallen. Früher war die Telefonnummer<br />
der Rufsäule im Festnetztelefon der<br />
Wohnung gespeichert, heute gibt es<br />
Smartphones und Apps. Die heutige<br />
Bedeutung einer Rufsäule dürfte zukünftig<br />
nach und nach schwinden. Beim<br />
Betreiber, der <strong>Taxi</strong> München eG, soll es<br />
Gerüchten zufolge bereits alternative<br />
Nutzungspläne geben.<br />
ar<br />
FOTOS: Privat; <strong>Taxi</strong> München<br />
30<br />
OKTOBER <strong>2023</strong> TAXI