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Taxi Times DACH - 3. Quartal 2023

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FAHRZEUGE<br />

DER<br />

MODERNE<br />

URENKEL<br />

Der historisch einzigartige T1-Bulli hat<br />

mit dem ID Buzz einen elektrischen<br />

Urenkel bekommen. Seine<br />

<strong>Taxi</strong>tauglichkeit konnten wir und ein<br />

paar <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Leser während einer<br />

zweiwöchigen Testfahrt überprüfen.<br />

Der VW Bulli und<br />

sein elektrischer Urenkel<br />

Wer bei VW Nutzfahrzeuge ein <strong>Taxi</strong><br />

bestellen will, kann dazu im<br />

Internet den Konfigurator nutzen.<br />

Beim ID. Buzz fehlt hier allerdings an<br />

einer für das <strong>Taxi</strong>gewerbe wichtigen Stelle<br />

noch etwas.: Die Option <strong>Taxi</strong>paket taucht im<br />

Konfigurator noch nicht auf.<br />

Trotzdem war der Testwagen, den Joachim<br />

Flämig, seines Zeichens Ansprechpartner für<br />

das <strong>Taxi</strong>gewerbe, der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion zur<br />

Verfügung gestellt hat, bereits in Hellelfeinbein<br />

foliert und mit <strong>Taxi</strong>komponenten ausgerüstet, unter anderem<br />

mit gleich zwei Taxametern (dazu später mehr). Die Variante<br />

mit kurzem Radstand bietet Platz für maximal vier Fahrgäste. Das<br />

beachtliche Raumangebot ist eines der auffälligsten Merkmale, die<br />

der ID. Buzz neben seinem vollelektrischen Antrieb mit sich bringt.<br />

Als Fahrzeug aus dem VW-Konzern kann der ID. Buzz seine<br />

Verwandtschaft zum ID.3, ID.4 und ID.5 von Volkswagen Pkw<br />

nicht leugnen. Mit ihnen teilt er sich sogar die Plattform, welche<br />

auf den Namen Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB) hört.<br />

Konnten sich die Pkw bereits im <strong>Taxi</strong>einsatz bewähren, muss der<br />

ID. Buzz erst noch zeigen, was er kann.<br />

EFFIZIENTER ANTRIEB<br />

Zugegebenermaßen war die Sorge groß, dass gerade die Effizienz<br />

des Autos einer blühenden Zukunft im hellelfenbeinfarbenen-<br />

Gewerbe im Wege stehen könnte, doch um es direkt vorwegzunehmen,<br />

der Testwagen konnte beim Verbrauch überraschen.<br />

Während des gesamten Testzeitraums im heißen Juli über rund<br />

1.500 Kilometer blieb der Stromverbrauch im Schnitt immer unter<br />

20 kW pro 100 Kilometer. Das mag viele E-<strong>Taxi</strong>-Chauffeure nicht<br />

hinter dem Ofen hervorlocken, aber viele dieser Kilometer wurden<br />

auf der Autobahn zurückgelegt. Und ja, hat man es eilig bzw. der<br />

Fahrgast, der seinen Flieger nicht verpassen will,<br />

steigt der Verbrauch dramatisch.<br />

Seine eigentliche Stärke spielt der 2.400 Kilogramm<br />

schwere Wagen deshalb in der Stadt<br />

oder auf der Landstraße aus. Dort sind Verbräuche<br />

– optimale Bedingungen vo rausgesetzt –<br />

nahe 15 kW/h auf 100 Kilogramm durchaus<br />

realistisch. Volkswagen selbst gibt sich deutlich<br />

bedeckter und verspricht einen Durchschnittsverbrauch<br />

von 22 kWh/100 km.<br />

Ein angepasster Fahrstil entscheidet letztlich darüber,<br />

ob man ohne Zwischenladen durch die <strong>Taxi</strong>schicht<br />

kommt. Rein rechnerisch müsste der ID. Buzz mit seinem 77 kW-<br />

Akku fast immer für 400 Kilometer gut sein. Innerorts sollten<br />

sicher auch 500 Kilometer machbar sein, einzige Voraussetzung<br />

ist natürlich mittelgutes Wetter. Sobald die Klimaanlage oder die<br />

Heizung läuft, schrumpft die Reichweite.<br />

Trotz des geräumigen Innenraums muss der ID. Buzz leider bei<br />

einer immer wichtiger werdenden Beförderungsart passen: Einen<br />

besetzten Rollstuhl wird dieses Modell wohl nie transportieren<br />

können, das verhagelt ihm das Fahrzeugkonzept der MEB-Plattform.<br />

Der ID. Buzz ist nämlich, genau wie die anderen Fahrzeuge<br />

der ID-Baureihe, mit einem Heckmotor ausgestattet, was einen<br />

Heckausschnitt für die Rollstuhlbeförderung ausschließt.<br />

Im Fahrbetrieb ist der ID. Buzz stets ausreichend motorisiert,<br />

auch wenn man die 204 PS nicht als quicklebendig erfährt.<br />

Schließlich müssen auch mindestens 2.400 kg Leergewicht bewegt<br />

werden. Maximal 600 Kilogramm Zuladung in einem üppig gestalteten<br />

Kofferraum sind möglich. Während der Fahrt werden die<br />

wichtigsten Daten auf zwei gut positionierten Monitoren angezeigt.<br />

Wer häufig am Straßenrand parkt, der muss sich zunächst an<br />

die Abmessungen des ID. Buzz gewöhnen. Der Wagen wirkt nach<br />

hinten subjektiv deutlich länger, als er tatsächlich ist, und der<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

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OKTOBER <strong>2023</strong> TAXI

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