Mien leeves Altona Nr. 21 - Altonaer Stadtarchiv e.V.
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Der Applaus und die stürmischen Ovationen, durch die Herr Matkowsky ausgezeichnet wurde, entsprachen<br />
dem Wert der Leistung, und wir dürfen seinem ferneren Auftreten mit gespannter Erwartung entgegensehen.“<br />
Matkowsky hielt, was er versprach. Sein Künstlertum reifte während der folgenden Jahre weiter zu jener<br />
unvergleichlichen Höhe des Gebens und Gestaltens, das alle Skalen menschlichen Erlebens mühelos umfasst.<br />
Schauspieler Paul Wegener<br />
Quelle: Buch Entwicklung des <strong>Altona</strong>er Stadttheaters<br />
Quelle: Buch Entwicklung des <strong>Altona</strong>er Stadttheaters<br />
Als schauspielerischer Typus gehörte Matkowsky zu<br />
den vom Dämon besessenen Künstlern; und Spieler<br />
seines Formats hat <strong>Altona</strong> später nur in Paul Wegener<br />
wiedergesehen. Er blieb abseits von den aus dem Verstand<br />
virtuos gestaltenden Künstlern, der Richtung<br />
Seydelmann-Barnay. Er steht etwa zwischen dem ewigen<br />
Jüngling Moissi und dem stiernackig-männischen<br />
Mann Wegener in der Mitte, und auf seine Gestaltungen<br />
passt das Prädikat - fern von jedem Zeitgeschmack<br />
- königlich.<br />
Aber eben weil Matkowsky ein vom Dämon Besessener<br />
war, hätte seine genialische Natur jene Zucht und<br />
Bändigung erfordert, die erst das edle Maß klassischer<br />
Vollendung im Künstler und Menschen zur Reife bringt.<br />
Als er neben Franziska Ellmenreich in der „Iphigenie<br />
auf Tauris“ als Orest auftrat, schrieben die Hamburger<br />
Nachrichten von der Leistung der Ellmenreich: „Ihre<br />
Iphigenie fesselte und ergriff im Innersten schon im<br />
Prolog, da sie wie aus geheimnisvoller Ferne dem Herzen<br />
des Zuschauers näher und näher tritt ... in der rührenden<br />
und doch erhebenden Schlussszene, da in ihr<br />
die Wahrheit einer hohen Frauenseele und das reine<br />
kindliche Vertrauen über die Gewalt und List der Männer<br />
siegt.“<br />
56<br />
Durch die links<br />
befindliche Abbildung<br />
wird ein<br />
Blick in das<br />
feudal ausgestattete<br />
<strong>Altona</strong>er<br />
Stadttheater um<br />
1926 möglich.<br />
Gleichzeitig ist<br />
die noch mit<br />
einem Vorhang<br />
geschlossene<br />
Bühne des Musentempels<br />
zu<br />
sehen, auf der<br />
auch Adalbert<br />
Matkowski<br />
triumphale Erfolge<br />
feiern konnte